Zwei Abende vor diesem Treffen in Afghanistan: Britisches und US-amerikanisches Militär bombardieren in Kabul, Kandahar und Jalalabad strategische Ziele des Terroristenführers Osama Bin Laden sowie der Taliban-Regierung, die der amerikanischen Forderung nach Auslieferung Bin Ladens sowie der Mitglieder seiner Organisation Al-Quaida nicht nachgekommen ist. Dieser Organisation werden die Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und auf das Pentagon bei Washington am 11. September zugeschrieben. Verschiedenste Sorgen und Gedanken gehen den Menschen weltweit in diesen Tagen durch den Kopf. Ein paar davon, die mir gekommen sind, passen durchaus auch zur Table française und zu (u.a. deutsch-französischem) Kulturaustausch:
Wie mir scheint, ist es wichtig, ehemalige Verbündete eines vergangenen Krieges (mag man zu Krieg stehen wie man möchte) ebenso wenig "links liegen" zu lassen wie ehemalige Feinde.
Es ist auf jeden Fall wichtig, mit verschiedenen Teilen der Welt kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Austausch (unter gegenseitiger Berücksichtigung kultureller Eigenheiten) sowie nicht zuletzt ganz einfach menschlichen Austausch zu ermöglichen und zu pflegen. Mit der Table française bleiben wir da ja noch innereuropäisch sehr unter uns. Dennoch sind gerade solche Möglichkeiten für Gespräch und zwischenmenschlichen Austausch für unser friedliches Zusamenleben sehr förderlich. So wären durchaus auch Initiativen unserer Art, die einen anderen Schwerpunkt setzen als wir (wie z.B. eine Table africaine, eine Table interreligieuse etc.) sehr zu begrüßen. Ich gestehe, ich bin nicht gerade gut informiert, welche anderen derartigen Treffen es in Kirchheim für Kulturaustausch gibt, und das ist schade. Wir sind ja nicht die einzigen, die Möglichkeiten bieten, einander kennen zu lernen. Und wer sich kennt und schätzt, wer die jeweiligen Eigenheiten des anderen kennt und versteht (was nicht heißen muss, dass er sie teilt), so jemand läuft weitaus weniger Gefahr, mit dem anderen in gewalttätige oder kriegerische Auseinandersetzungen zu geraten. Und dazu tragen Reisen, Städtepartnerschaften, Kulturaustausch - und sicher auch unser kleiner Stammtisch bei. Gewiss ist es schwieriger, so etwas in Bezug auf entferntere Völker und Kulturen zu leisten als bzgl. des Nachbarlandes, und man kann das als Einzelner oder kleine Gruppe auch nicht für alle Teile der Welt leisten. Sich eines bescheidenen eigenen Teils solcher Verständigungsarbeit bewusst zu sein, das ist jedoch, so denke ich, ein Ziel, das zu setzen sich lohnt. Auch für uns.
Sicher wirken diese Zeilen etwas banal und meinungs-farblos, weil sie heißen Eisen ausweichen. Das ist auch mir klar. Kontroversere Gedanken und Meinungen lasse ich hier aber bewusst außen vor, schließlich
sind wir keine politische Runde.
möchte ich keine Gesprächsthemen "vorschreiben". Solche Dinge sollten wir, wenn wir es denn wollen, gemeinsam diskutieren.
Die Hauptsache ist, wir sehen uns, wir hören voneinander - und wir bleiben im Gespräch. (Wenn ihr mit etwas nicht einverstanden seid oder mir einfach eigene Gedanken mitteilen wollt, dann mailt mir bitte!)
Tipps und Veranstaltungshinweise:
Am Samstag, 20.10.2001 tagt in Kirchheim der gemeinsame Städtepartnerschaftsausschuss von Rambouillet und Kirchheim. Anfragen, Ideen, Anregungen und Kritik nehme ich gerne entgegen - und mit dorthin.