Die Bürgerbus-Fahrt von Rambouillet nach Kirchheim vom 09. bis zum 12.06.2000, um die es schon beim vergangenen Treffen ging, liegt jetzt unmittelbar hinter uns, und es gab ein paar Kritikpunkte gerade auch unter den jüngeren Teilnehmerinnen. Sowohl von den Gästen aus Frankreich als auch von den Kindern der Gastgeberfamilien oder anderen jungen Leuten, die gerne mitmischen - und lieber noch mehr mitmischen würden. Ich gehe unten unter "Sonstiges" nochmal näher drauf ein.
Alle, die demnächst Urlaub im französischsprachigen Raum machen oder bereits gemacht haben, sind herzlich eingeladen, über die Reiseziele ihrer Wahl oder Erlebnisse aus der Vergangenheit zu plaudern. Bringt Eure Anekdoten, Bilder und Geschichten zum Stammtisch mit!
Tipps und Veranstaltungshinweise:
Regelmäßige Veranstaltungen mit französischem Hintergrund und in halbwegs erreichbarer Entfernung bieten die französischen Kulturinstitute in Stuttgart und Tübingen an.
Sonstiges:
Thema Städtepartnerschaft: "Wie beteiligt man die Jugend?" Sonntag, 11.06.2000, Kirchheim, Gemeindezentrum St. Ullrich. Das Fest zum Abschluss der Bürgerbusfahrt von Rambouillet nach Kirchheim ist bereits seit längerem im Gange und neigt sich langsam dem Ende zu. Das Programm, beschwingter Tanz zu traditioneller Akkordeonmusik, ist eher auf ein Publikum "gesetzten Alters" zugeschnitten und will den anwesenden Jugendlichen - allesamt Mädchen, viele sind nicht mehr da (insgesamt beteiligen sich dieses Jahr aber durchaus einige beim Bürgerbus) - nicht recht gefallen. Diejenigen, die noch dageblieben sind (manche, weil sie nicht wegkönnen ohne Eltern bzw. Gastgeberfamilien), spreche ich an und sammle Tipps, um künftig beim Partnerschaftsaustausch - also auch beim Bürgerbus - die Jugendlichen besser einzubeziehen. Repräsentativ sind die Antworten sicher nicht bei knapp einem halben Dutzend Jugendlicher, aber ich fürchte, wenn wir nicht einmal auf die hören, dann kommt von ihnen in Zukunft vielleicht keine mehr. Und wenn einer Städtepartnerschaft etwas nicht bekommt, dann ist es Überalterung. Hier ihre spontanen Vorschläge:
Nicht nur die im Austausch aktiven Jugendlichen einbeziehen, sondern auch die "junge Bevölkerung auf der Straße" ansprechen. Informationsstände in der Fußgängerzone einrichten. Werbung an den Schulen machen.
Anstoß für ähnliche Aktivitäten in Rambouillet geben. Evtl. mit der "Bürgerbusjugend" eigene Projekte in Rambouillet durchführen.
Ja, parallele Angebote für die Jüngeren machen. Zum Beispiel Gemeinsam ins Freibad gehen...
...oder auf den Waldlehrpfad, joggen. (Der Vorschlag überrascht mich etwas. Aber wenn die Gäste da auch Bock drauf haben...)
Musik-Möglichkeiten:
Eine lokale Band wird vorgeschlagen. Sie spielt Neue Deutsche Welle und anderes und bezieht das Publikum stark ein, sagt man mir.
Einen DJ - hier gibt's ebenfalls 'nen Vorschlag von den anwesenden Mädels - könnten wir engagieren.
Selber Musik mitbringen wär' auch noch 'ne Idee. Die deutsche Popkultur der letzten zehn-fünfzehn Jahre den Franzosen etwas näher bringen... Pourquoi pas?
Was jedenfalls unbedingt geboten werden sollte, ist ein Parallelprogramm für die Jugendlichen.
Nochmal ausführlich zur Kritik an Fest und Bürgerbus und zu den Schlussfolgerungen: Was den jüngeren Teilnehmerinnen (...wo bleiben die Teilnehmer?) beider Nationalitäten nicht uneingeschränkt gefällt: dass das Programm trotz des allseitigen Lobes über die starke Jugendpräsenz doch eher ein höheres Alter anspricht, dem die meisten Teilnehmer/innen freilich auch angehören. "Die kommen ja eh' auch immer wieder", kommt mir zu Ohr. Sollen sie auch, soyez bienvenu, da sind wir uns einig. Die "starke jugendliche Minderheit" kommt derweil zu dem Fazit, dass die Geschmäcker der verschiedenen Generationen sicherlich nicht uneingeschränkt vereinbar sind, kurz: dass man das nächste Mal ein Parallellprogramm wird anbieten müssen. Gelegenheit dazu hätte es gegeben. So hat der Saal, in dem das gemütliche Zusammensein stattfindet, einen Nebenraum, der für ein begleitendes Jugendprogramm sehr geeignet gewesen wäre. Auch Ideen und Gedankenanstöße gibt es zuhauf, und an der Bereitschaft der Jugendlichen, tatkräftig dabei mitzuwirken, besteht gleichermaßen eher wenig Zweifel. Da die Schule aber auch Zeit beansprucht (in zahlreichen Fällen mehr als eine Berufstätigkeit im Angestelltenverhältnis), ist die Kooperationsbereitschaft und der Wille der "Älteren" gefordert, sich in die Jüngeren hineinzuversetzen. Die Forderung an die Jugend hingegen lautet:
Haltet Euch nicht zurück. Mischt Euch ein!
Macht z.B. den französischen Stammtisch zu einem Diskussionsforum für künftige Veranstaltungsangebote.
Kommt zu den Partnerschaftssitzungen. Wenn Ihr dort präsent seid, dann werdet Ihr gehört (hoffe ich).
Teilt mit, was Ihr selber beitragen könnt.
Sucht Euch unter den übrigen Frankreichliebhabern Kooperationspartner, wenn Ihr ne Idee habt und was auf die Beine stellen wollt.
Auf diese Weise können wir vielleicht erreichen, dass künftig noch wesentlich mehr junge Rambolitains den Bürgerbus nach Kirchheim nehmen, nach ihrer Rückkehr positive "Mund-zu-Mund-Propaganda" betreiben und letztlich bei sich zu Hause für eine ähnlichen Belebung des Jugendaustausches sorgen. In diesem Falle dann für die jungen Leute, die mit dem Bürgerbus aus Kirchheim kommen. Also letztlich für uns.