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Jesidentum

Übersicht

Info

  • Monotheistische Religionsgemeinschaft
  • Glaube an Seelenwanderung und Reinkarnation
  • Vereinigung altiranisch- und altmesopotamisch-parsischer sowie christlicher, gnostischer, jüdischer und muslimisch-sufistischer Glaubensinhalte, die jesidischer Vorstellung zufolge allesamt ursprünglich der jesidischen Urreligion zuzurechnen waren und von den anderen Religionsgemeinschaften übernommen wurden.
  • Glaubensinhalte
    • Die exakten Glaubensinhalte werden vor Nicht-Jesiden geheim gehalten. Von einer esoterischen Glaubenspraxis zu sprechen ist jedoch nur äußerst begrenzt zutreffend, da in die einzig qua Nachkommenschaft weiter gegebene, also vererbte Religion kein Beitritt von Nicht-Jesiden möglich ist. Eine Einweihung in das Jesidentum ist demnach nur Kindern jesidischer Eltern möglich.
    • Glaube an den einen Schöpfergott
    • Engelsglaube
      • Glaube an den Engel Pfau, der - auch in anderen monotheistischen Glaubensgemeinschaften wie dem Judentum - als gefallener, also von Gott abgefallener Engel betrachtet wird. Die Jesiden glauben im Unterschied zu anderen Religionsgemeinschaften jedoch, dass Gott den Engel Pfau begnadigte.
    • Glaube an eine begrenzt mächtige böse, teuflische Macht, jedoch nicht an konkrete Gestalt-Instanzen wie Satan. Ein Name wie Satan sollte von Jesiden möglichst nicht ausgesprochen werden, da dies die Allmacht des einen Gottes in Frage zu stellen droht.
  • Religionsweitergabe
    • Vermittlung, Überlieferung
      • Religionsgemeinschaft ohne heilige Schrift und mit stark mündlich geprägter Glaubensüberlieferungs-Tradition, u.a. durch religiös-rituelle Lieder
    • Intergenerationelle Religionsweitergabe
      • Jeside wird man nur durch Geburt. Beide Elternteile müssen dazu Jesiden sein.
      • Wer als Jesidin oder Jeside einen Nicht-Jesiden oder eine Nicht-Jesidin heiratet, tritt damit aus der eigenen Religionsgemeinschaft aus.
    • Mission
      • Jesiden missionieren nicht. Sie können nicht missionieren, da die Religionsgemeinschaft nur qua eigener Nachkommenschaft erhalten wird. Zum Jesidentum kann man nicht übertreten.
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