Info

• Durch die virtuelle Realität verliert Jean Baudrillard zufolge das reale Leben gänzlich seine Bedeutung, das Reale wird vernichtet. Die Moderne wird dadurch zu einer Versklavung durch ein Leben hinter Bildschirmen, ein Leben der vermittelten Weltwahrnehmung durch Medienberichterstattung und Talkshows, in der der Mensch seine Individualität einer Existenz als Teil eines Netzwerks, einer Konsumeinheit opfert. Durch den Druck der durch sie erzeugten Versklavung wird Baudrillards Vorausschau nach die postmodern virtualisierte Welt implodieren. Baudrillard betrachtet den Tod als einzig unentrinnbar verbliebenen, nicht simulativ überformbaren Tatbestand, weshalb auch der todbringende Terrorismus, den Baudrillard nicht für gutheißt, für ihn der einzige noch mögliche provokative Akt ist. [Rottenburg am Neckar, 07.06.2014 - Peter Liehr]