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Gedanken und Notizen zum Freitag, 12.07.2002

Washington D.C., USA: Nach einer Abstimmung im US-Repräsentantenhaus ist nun der Weg frei, Piloten von Passagiermaschinen zur Abwehr terroristischer Angriffe zu bewaffnen. Die Parlamentarier stimmten einem heute veröffentlichten Artikel der Südwestpresse zufolge mit 310 gegen 113 Stimmen für diese umstrittene Maßnahme. Ich betrachte diesen in gewissem Maße schon nachvollziehbaren Schritt insofern kritisch, als Pilotenkanzeln den Leichtbau-Anforderungen der Flugzeugtechnik genügen müssen und somit keine kugelsicheren Räume sein können. Wird mit einer Schusswaffe ein Loch durch die Außenhaut des Flugzeuges geschossen, so ist ein Druckabfall in der Kabine zu befürchten, der die Crew der Fähigkeit berauben dürfte, das Flugzeug zu steuern. Außerdem: Wie schnell kann ein Pilot auf die überraschende Erstürmung des Cockpits durch einen oder mehrere bewaffntete Terroristen reagieren, die ihrerseits mit der Waffe in der Pilotenkanzel rechnen und dies in ihre Strategie einbeziehen? Die Entscheidung zur Pilotenbewaffnung ist jedoch, so denke ich, zunächst als Vorentscheidung zu betrachten. Auch in US-Regierungskreisen wird sie kontrovers diskutiert. Für solche Zwecke werden womöglich geeignete Munition und Schusswaffen erst entwickelt werden müssen.

Tübingen, 12.07.2002 - Peter Liehr

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