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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Freitag, 18.04.2003

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen der Tagesthemen im ARD-Fernsehen sowie Meldungen von Radio SWR 2.

Katholisch- und protestantisch-christlicher Kulturkreis: Karfreitag.

Irak

Irak: Im Nordirak wird der ehemalige irakische Ölminister festgenommen. Indes strahlen mehrere arabische Fernsehsender ein Video aus, auf dem Saddam Hussein, begleitet von seinem Sohn Kusai, vor einer Menschenmenge in Bagdad zum Durchhalten auffordert. Das Video soll angeblich am 09.04.2003, dem Tag des Einrückens US-amerikanischer Truppen in Bagdad entstanden sein. In den Tagesthemen im ARD-Fernsehen wertet ein Wissenschaftler der Kölner Universität die Tatsache, dass dieser Film an die Öffentlichkeit gebracht werden konnte, als Zeichen dafür, dass Saddam Hussein

  1. noch lebt,
  2. nach wie vor Mittel und Kanäle hat, die Öffentlichkeit zu erreichen,
  3. zeigen will - und das mit Erfolg - dass mit ihm weiterhin zu rechnen ist,
  4. deutlich machen möchte, dass Kusai im Falle seines Todes sein legitimer Nachfolger werden solle.

Bei all diesen Erwägungen sei relativ gleichgültig, wann das Video genau entstanden sei. Wichtig sei: Es konnte an die Fernsehsender übermittelt und gesendet werden.

USA; Irak: Die USA wollen ihre Anstrengungen bei der Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak verstärken.

Saudi-Arabien: In Riad beraten die Außenminister der benachbarten Länder des Irak über die Zukunft des Landes nach Saddam Hussein. Die sechs Nachbarstaaten des Irak kritisieren die USA, äußern sich empört über die Drohungen gegen Syrien und lehnen eine Besatzung des Irak durch die USA ab.

USA; Libanon: Das Verhalten der US-Regierung gegenüber Syrien wiederholt sich nun offenbar dem Libanon gegenüber: Die USA warnen die libanesische Regierung davor, Flüchtlinge aus dem Irak aufzunehmen. Nach Syrien dürfen irakische Fluggäste mittlerweile nur noch mit Visum reisen, auch im Libanon herrscht für Iraker offenbar Visumszwang. Wie ernst all das genommen wird und wie gut solche Restriktionen kontrolliert werden können, ist schwer zu beurteilen. Es gibt jedenfalls Berichte, dass ausreisewillige Iraker, die das Land nicht verlassen können, in den Grenzregionen des Irak kampieren - teils offenbar unter erbärmlichen Verhältnissen.

Interpol: Interpol plant verstärkte Ermittlungen nach Kunstschätzen, die während der Plünderungen der vergangenen Tage im Irak gestohlen wurden. Die internationale Polizeibehörde ruft alle Kunsthändler auf, Experten zu Rate zu ziehen, falls sie Zweifel über die Herkunft eines Kunstschatzes hegen.

Israel-Palästina-Konflikt: Die besetzten Palästinensergebiete bleiben vorerst abgeriegelt. Zahlreiche Palästinenser, die der Vorbereitung von Anschlägen verdächtigt werden, werden durch israelische Sicherheitskräfte festgenommen.

Nordkorea: Nordkorea will für sein Atomprogramm verbrauchte Brennstäbe verarbeiten. Die nordkoreanische Regierung rechtfertigt das Atomprogramm nun mit dem Krieg im Irak, der gezeigt habe, dass Nordkorea eine starke Abwehrwaffe brauche.

Polen; USA: Polen beschließt den Kauf von 200 Kampfflugzeugen aus den USA, Typ F 16. Damit soll die polnische Luftwaffe NATO-Standard erreichen.

Weilheim an der Teck, 18.04.2003 - Peter Liehr

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