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Reisen und Persönliches - Peter unterwegs

Montag, 02.09.1996

Elf Tage Landstraße

Mit dem Fahrrad von Baden-Württemberg nach Wales

Genauer: von Weilheim an der Teck nach Bangor, Gwynedd.

Ein Reisebericht

Dieser aus einer sehr lebhaften Erinnerung an elf für mich recht bedeutsame Tage geschriebene Text enthält zahlreiche Informationen, die außer mir niemanden so recht interessieren dürften. Trotzdem möchte ich meine Erfahrungen nicht für mich behalten. Für diejenigen, die also dennoch neugierig sind, hier der englische Hinweis: Sorry for any inconvenience this may cause.

Zeitraum der Niederschrift: Herbst / Winter 1996. Im August 2005 und Juni 2006 behutsam für Internet-Veröffentlichung angepasst.

"Rechte, Pflichten, Irrtümer, Reifenpannen und lockere Speichen vorbehalten. Der Autor behält sich das Recht vor, quasi jeden dritten Gullydeckel zu erwähnen, Waden bis fast zum Zerreißen zu trainieren und an den unmöglichsten Stellen zu übernachten."

Im Ernst: Meine Aufschriebe können sicherlich aufzeigen, dass auch im dicht besiedelten, verkehrsreichen Europa recht abenteuerliche Fortbewegungsarten und Reise-Lebensweisen unter Nutzung eigener Muskelkraft möglich sind. Gerne dürfen sie faszinieren, sie sollen darüber hinaus durchaus zur Durchführung großer Radtouren animieren. Eine direkte Aufforderung zur Nachahmung möchte ich darin jedoch ausdrücklich nicht sehen. Wer für Fernradtouren über lange Strecken hin auf Nebenstraßen, Rad- und Feldwege verzichtet und großen Nationalstraßen den Vorrang gibt, sollte sich der Gefahren, die in einer solchen Radreise liegen, bewusst sein und sein radfahrerisches Können gut einzuschätzen wissen. Dass eine solche Fahrt keinesfalls gefahrlos ist, wird im folgenden Reisebericht nicht unterschlagen und sollte auch nicht überlesen werden. Wer sich also vom Fernweh in den Sattel getrieben sieht, der wäge Eile gegen Sicherheit gut ab, überlege sich mögliche Routen und Übernachtungsmethoden und bedenke insbesondere, wie weit der eigene Humor einen in kritischen Situationen trägt.

Vor der Tour (1/2)

Wie das bei mir vor Großereignissen so üblich ist, fühle ich mich meiner Sache kurz zuvor nicht mehr ganz so sicher - diesmal bereits seit dem Wochenende. Immerhin liegt meine letzte große Radtour (die nach Rom im Spätsommer 1993) jetzt schon drei Jahre zurück. (Das heißt aber auch: Es wird mal wieder Zeit...) Außerdem habe ich eine so große Radtour in begrenztem Zeitrahmen (die zudem eher eine Zweck- und Transportreise ist) bislang noch nie gemacht.

Ich bin am Packen. Wie viel Last darf ich mir zumuten? Schmälert der Fahrradanhänger meine Steigfähigkeit nicht zu sehr? Klar, mein normales Urlaubsreisegepäck mit Zelt und Schlafsack kommt mit, etwas mehr Radwerkzeug als sonst, da ich mir auch an meinem Ziel- und künftigen Wohnort selber helfen will, wenn's klemmt. Aber auch nicht zuviel, da ich mein Rad in den vergangenen Wochen gründlich gewartet habe. Dann als Transportlast fürs Wintersemester in Bangor ein paar Bücher, den Weltempfänger und - halt: In Tübingen wurde mir mehrfach empfohlen: "Peter, nimm Wanderschuhe mit. Es lohnt sich in Wales!" Soll ich nun wirklich auch noch diese schweren Bundeswehrstiefel in den Anhänger schmeißen? Ich schlaf' noch mal drüber...

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Bangor, Herbst / Winter 1996; Tübingen-Bühl, August 2005 und Juni 2006 - Peter Liehr

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