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Bibelauslegung, Bibelauffassung, Bibelforschung

Im Gegensatz zum katholischen Christentum betrachten die Zeugen Jehovas die Bibel in viel stärker ausgeprägtem Maße als ein historisch wie wissenschaftlich exaktes Werk, das bei genauer Lektüre keine inneren Widersprüche enthält. Die Gegenüberstellung der folgenden Texte verdeutlicht ein stückweit diesen Einschätzungsunterschied, auch wenn sich ersterer lediglich auf das Buch Genesis bezieht, letzterer auf die Bibel als ganzes:

Einordnung seitens der katholisch-christlichen Bibelforschung

"Die Erzählungen der Urgeschichte sind weder als naturwissenschaftliche Aussagen noch als Geschichtsdarstellung, sondern als Glaubensaussagen über das Wesen der Welt und des Menschen und über deren Beziehung zu Gott zu verstehen. Die Geschichte der Erzväter und der Söhne Jakobs sind zwar in Einzelheiten ebenfalls nicht historisch nachprüfbar, doch stimmen die politischen, sozialen, rechtlichen, kulturellen und religiösen Zustände, die hier geschildert werden, weithin mit den Verhältnissen überein, wie sie die heutige Forschung für Palästina und seine Umwelt in der Zeit vor Mose, d.h. für die sog. Mittlere und Späte Bronzezeit, erschlossen hat. Man darf die Geschichtsdarstellung des Buches Genesis nicht an der modernen Geschichtsschreibung messen, sondern man muß sie als antike Geschichtsschreibung und als theologische Geschichtsdeutung beurteilen. Der die Verfasser des Buches inspirierende Gott wollte uns nicht genaue Einzelheiten über die Entstehung der Welt und des Menschen mitteilen oder uns über den exakten Verlauf der Patriarchengeschichte unterrichten. Vielmehr wollte er an den erzählten Begebenheiten sein Heilsangebot und die typischen Reaktionen des Menschen darauf aufzeigen. Damit wollte er deutlich machen, daß er auch Sünder zu Trägern und Vermittlern von Segen und Heil erwählt."

  • Quelle: Auszug aus dem dem Buch Genesis vorangestellten Einleitungsabschnitt "Das Buch Genesis" in: Die Bibel. Altes und Neues Testament. Einheitsübersetzung. Herausgegeben im Auftrag der Bischöfe Deutschlands, Österreichs, der Schweiz, des Bischofs von Luxemburg, des Bischofs von Lüttich, des Bischofs von Bozen-Brixen. Für die Psalmen und das Neue Testament auch im Auftrag des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und des Evangelischen Bibelwerks in der Bundesrepublik Deutschland. Für den Schulgebrauch zugelassen durch die Lehrbuchkommission der Deutschen Bischofskonferenz. © 1980 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart. Lizenzausgabe für den Verlag Herder, Freiburg im Breisgau. Gebunden: ISBN 3-451-18988-7. Paperback: ISBN 3-451-19998-X. Leder Goldschnitt: ISBN 3-451-19999-8. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder, 1991. S. 4.

Einordnung seitens der Bibelforschung der Zeugen Jehovas

"8 [[Fußnote:] 8. Welche Beispiele zeigen, dass die Bibel wissenschaftlich genau ist?] Die Bibel ist wissenschaftlich genau. Ja sie war ihrer Zeit oft sogar weit voraus. Im 3. Buch Mose zum Beispiel wurden schon Quarantäne- und Hygienegesetze für das Volk Israel niedergeschrieben, als die umliegenden Nationen von solchen Dingen keine Ahnung hatten. Als noch völlig falsche Vorstellungen von der Form der Erde herrschten, wurde sie in der Bibel bereits als Kreis oder Kugel bezeichnet (Jesaja 40:22). Auch wurde in der Heiligen Schrift ganz richtig festgehalten, dass 'die Erde an nichts aufgehängt' ist (Hiob 26:7). Natürlich ist die Bibel kein wissenschaftliches Lehrbuch. Dennoch sind ihre Aussagen zu wissenschaftlichen Themen alle korrekt. Würde man von einem Buch, das von Gott stammt, nicht genau das erwarten?

9 [[Fußnote:] 9. (a) Woran ist zu erkennen, dass die Bibel geschichtlich genau und zuverlässig ist? (b) Was sagt die Ehrlichkeit der Bibelschreiber Über die Bibel selbst aus?] Die Bibel ist auch geschichtlich genau und zuverlässig. Sie enthält ausführliche Berichte, in denen nicht nur Personennamen, sondern auch Abstammungslinien aufgeführt werden.* [[Fußnote:] *Ein Beispiel ist die genaue Abstammungslinie Jesu in Lukas 3:23-28] Im Gegensatz zu weltlichen Geschichtsschreibern, die nicht selten die Niederlagen ihres Volkes verschwiegen, waren die Schreiber der Bibel ehrlich; sie berichteten sogar über ihre persönlichen Schwächen und die Schwächen ihrer Nation. Im 4. Buch Mose gibt der Bibelschreiber Moses beispielsweise zu, dass er einen schweren Fehler gemacht hatte, für den er streng zurechtgewiesen wurde (4. Mose 20:2-12). Eine solche Ehrlichkeit ist in anderen Geschichtsberichten selten, nicht jedoch in der Bibel, denn sie ist ein Buch von Gott."

  • Quelle: Auszug aus dem Abschnitt "Harmonisch und genau" im "Kapitel zwei: Die Bibel - ein Buch von Gott". In: Watchtower Bible and Tract Society of New York, Inc., Brooklyn, New York (Hrsg.). Was lehrt die Bibel wirklich? Selters/Taunus: Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft der Zeugen Jehovas, e.V., 2006. S. 20-21. Übersetzung der englischsprachigen Originalausgabe What Does the Bible Really Teach? von 2005.

Rottenburg am Neckar, 20.11.2011 - Peter Liehr

Ableitungen aus bibelforscherischen Erkenntnissen

  • Ablehnung der Bluttransfusion
    • Bluttransfusionen sind dem Glauben der Zeugen Jehovas gemäß nicht zulässig. Sie beziehen sich bei ihrer Glaubensauffassung u.a. auf eine Stelle im Buch Leviticus im Alten Testament: "Wo immer ihr wohnt, dürft ihr kein Blut genießen." [Tübingen-Bühl, 06.02.2007 - Peter Liehr]
  • Martyrium Christi - nicht am Kreuz
    • Gemäß der Auffassung der Zeugen Jehovas wurde Christus an einen Holzpfahl genagelt, der jedoch nicht den für ein Kreuz charakteristischen Querbalken umfasste. Daraus ergibt sich eine ablehnende Haltung von Jehovas Zeugen der Kreuzessymbolik gegenüber. [Rottenburg am Neckar, 27.12.2011 - Peter Liehr]

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