Hinweis von Peter: Wenn alles klappt (und auch im Café Extrablatt Platz für Projektor und Leinwand ist), bringe ich heute Abend Dias aus Rambouillet und Paris mit. Ja, es hat geklappt. Kurz nach 21.00 Uhr konnten wir beginnen, im Hinterzimmer des Café Extrablatt meine eiligst zusammengestellten Bilder vom letzten Wochenende aus Rambouillet und Paris anzusehen. Bisher habe ich eigentlich, abgesehen von Bürgerbus-Nachtreffen, noch nicht öffentlich Dias vorgeführt, und ich weiß auch, dass so ein Diaabend ungemein langweilig sein kann, zumal dann, wenn die Zuschauer und Zuschauerinnen bei der betreffenden Reise nicht dabei waren. In diesem Fall waren aber alle Anwesenden (zum Glück) recht angetan, und ich bin ermutigt, mal wieder mit Projektor aufzukreuzen. Die, die nicht dawaren, haben also nicht unbedingt was verpasst. Ich kann so'ne Aktion durchaus wiederholen. Die nächsten Dia-Präsentationen gibt's, wie sich zeigen wird, am 18.11.2004 und am 20.01.2005
Tipps und Veranstaltungshinweise:
Ein für unser Sprachinteresse sehr wichtiges und empfehlenswertes Ereignis steht an: In Tübingen und Stuttgart beginnen die Französischen Filmtage einen Tag nach dem heutigen Französischen Stammtisch. Am Freitag, 18.10.2002, werden zwei Eröffnungsfilme gezeigt, die erfahrungsgemäß bereits Tage, wenn nicht gar Wochen voraus ausverkauft sind. (Tübingen: L'Adversaire, F 2002, 129 Min, OmdU, in Anwesenheit der Regisseurin Nicole Garcia. Stuttgart: Swing, F 2002, 90 Min, OmdU, in Anwesenheit des Regisseurs Tony Gatlif.) Doch keine Panik: Die "eigentlichen" Filmtage laufen von Samstag, 19.10.2002 bis Samstag, 26.10.2002. In Tübingen sind während dieser Zeit zwischen 10.00 Uhr und 22.30 Uhr Filmvorführungen angesetzt. Fünf Vorführsäle sind beteiligt (drei im "Museum", darüber hinaus die Kinos "Atelier" und "Arsenal"). Erfahrungsgemäß darf man sich auf Anfangs- und Endzeiten jedoch nicht vollständig verlassen, handelt es sich doch um ein sehr eng gefasstes Programm, in dessen Rahmen zusätzlich zu den Filmen noch Publikumsgespräche mit den am Filmschaffen Beteiligten (Regie, Schauspiel, Drehbuch) unterzubringen sind. Programmatisch ist das auf französisch Festival international du film francophone genannte événement keinesfalls auf Frankreich einzugrenzen. Alle, die in Europa, Afrika, Asien und Nordamerika französisch sprechen (und filmen), gelten den Festivalmacherinnen und -machern als interessant. Dem Islamismus im Alltag widmet sich der Afrika-Schwerpunkt ein Jahr nach den Terrorangriffen auf World Trade Center bzw. Pentagon und dem daraufhin begonnenen Krieg in Afghanistan. Die relativ neu hinzugekommene Sektion CinéMonde beschäftigt sich mit französischen Koproduktionen in anderen Sprachen. Die "wilden 60er" werden ebenso mit einer Retrospektive gewürdigt wie der Regisseur Claude Lelouch. Des weiteren laufen unter dem Titel "ReVue" französische Kassenschlager diesen und letzten Jahres. Weitere Themenreihen:
Régions d'Europe
Karibik
Fantasmes d'amour
Kurzfilmprogramme (meist von Absolventinnen und Absolventen der Filmhochschulen in Deutschland und Frankreich)
Nicht zu vergessen natürlich die Sektionen "Neue Filme" und "Wettbewerb". In Tübingen wird der Publikumspreis "Fliegende Kamera" verliehen.
Die meisten Filme sind deutsch oder englisch untertitelt. In Stuttgart, nach der "Heimatstadt" Tübingen zweites Standbein der Filmtage, finden während der sieben Tage wesentlich weniger (37 im Gegensatz zu 144) Filmvorführungen statt. Hier ist das Kommunale Kino "Austragungsort", die Vorführungen beginnen zwischen 17.30 und 22.30 Uhr. Unter den weiteren, kleinen "Drehorten" findet sich neben Rottenburg am Neckar und Mössingen auch Bad Urach, was wegen der nicht allzu großen Entfernung zu Kirchheim für manch eine(n) aus unserer Table-française-Runde vielleicht auch eine Reise wert ist. Dort kommen im "Forum 22" jedoch nur fünf Filme auf die Leinwand, vom Samstag, 19.10.2002 bis zum Mittwoch, 23.10.2002 jeweils einer um 18.15 Uhr.
Ein großer Katalog über alle Filme wird in den Kinos zum Kauf angeboten, Infos gibt es selbstverständlich auch im Internet.
Ich werde am heutigen Table-française-Abend einen Stoß Prospekte und Spielpläne mitbringen. Die übriggebliebenen werde ich im "Café Extrablatt" auslegen, wo, wer möchte, auch noch im Laufe der kommenden Tage zugreifen kann. (Meines Wissens liegen die Dinger in der Regel auch in der Kirchheimer Stadtbibliothek aus.)
Da es bei solchen Filmtagen (auch in Anbetracht des umfangreichen Rahmenprogramms) erfahrungsgemäß immer später wird als zunächst angenommen, für die Anhänger öffentlicher Verkehrsmittel hier noch ein paar Fahrplanhinweise Tübingen - Wendlingen - Kirchheim, gültig sowohl an allen Tagen der Woche:
RE 32038, Abf. Tübingen: 21.37 Uhr, Ank. Wendlingen: 22.03 Uhr. AST 166 (Ruftaxi: Anm. mind. 20 Min. vor Abf., am besten schon von Tübingen aus, Tel. 07021-2656), Abf. Wendlingen 22.10 Uhr, Ank. Kirchheim 22.22 Uhr.
RE 32044, Abf. Tübingen: 22.35 Uhr, Ank. Wendlingen: 23.11 Uhr. AST 156 (Ruftaxi: Anm. mind. 20 Min. vor Abf., am besten schon von Tübingen aus, Tel. 07021-2656), Abf. Wendlingen 23.15 Uhr, Ank Kirchheim 23.25 Uhr.
Urtsunkundige Cinéasten unter uns sollten besonders von den etwas abgelegeneren Kinos wie "Arsenal" oder "Atelier" mindestens 20 Minuten für den Fußweg zum Bahnhof einkalkulieren.
Auch an Fahrgemeinschaften ist natürlich zu denken, zumal es auf dem Festival verbilligte 6er-Tickets gibt, mit denen man entweder als Einzelperson in verschiedene Filme oder als Gruppe in denselben Film gehen kann (Mischformen aus beidem sind auch erlaubt). Hier die Preisübersicht:
Einzelticket: 6,00 EURO
6er-Block: 30,00 EURO
Festivalpass mit Lichtbild, gültig für alle Filme (frühzeitig erscheinen): 45,00 EURO
Am Montag vor unserem kommenden Treffen, dem 04.11.2002, ist in Kirchheim Gallusmarkt.
Sonstiges:
Am vergangenen Wochende reiste eine Abordnung Kirchheimer Männlein und Weiblein, die an der Städtepartnerschaft Kirchheim-Rambouillet beteiligt sind, in die Partnerstadt ins Département Yvelines. Dort wurde besprochen, was in diesem und im vergangenen Jahr alles erreicht wurde und was in diesem und besonders im nächsten Jahr noch alles zu meistern ist. Nächstes Jahr stehen die Feiern des fünfunddreißigjährigen Jubiläums der Partnerschaft an, und zwar in Kirchheim. Aufgrund der zeitversetzten Unterzeichnung der Partnerschaftsverträge wurde in Rambouillet bereits in diesem Jahr gefeiert. Die für die Table-française Verantwortlichen waren bei der Partnerschaftssitzung mit dabei und stellten erfreut fest, dass unsere Table-Website auf französischer Seite Interesse und offene Ohren bzw. Augen gefunden hat. Für die jüngste Ausgabe des Rambolitainer Städtepartnerschafts-Bulletins wurden Teile daraus übersetzt und abgedruckt. Nun haben wir verschiedene auf französischer Seite an der Städtepartnerschaft Beteiligte dazu angestoßen, den Worten auch in Rambouillet Taten folgen zu lassen. Man wird sich, so hoffen wir, jetzt auch dort nach germanophilen Leuten der jüngeren Generation umsehen, die Lust und Elan aufbringen, einen deutschsprachigen Stammtisch auf die Beine zu stellen. Es wurden bereits Vorschläge für den "Austragungsort" sowie Ideen gesammelt, wer die Sache denn in die Hand nehmen könnte, und dem ersten Eindruck folgend sehen die Aussichten recht gut aus. Nun, warum die ganze Aktion? Kirchheim-Rambouillet ist eine recht alte unter den nachkrieglichen Städte-Ehen, zugleich ist das "partnerschaftliche Verhältnis" stets sehr lebhaft und anregend geblieben - und nicht zuletzt gerade vor kurzem von der Robert-Bosch-Stiftung für preiswürdig befunden worden. Doch mit einer Partnerschaft altern auch die Beteiligten, die Gründer-Generation (noch unter Beteiligung von Kriegsveteranen, die der Sinnlosigkeit deutsch-französischer Anfeindungen und Kriege ein positives Signal entgegensetzen wollten) ist - gelinde gesagt - merklich in die Jahre gekommen. Solche Alterungserscheinungen sind in einer "gewöhnlichen" Ehe normal, also unweigerlich und zwangsläufig der Fall, können jedoch in einer Städtepartnerschaft dadurch ausgeglichen werden, dass jüngere Leute hinzukommen, sich beteiligen und von den Vorzügen des Austausches mit dem Nachbarland Gebrauch machen. Nun hat sich das deutsch-französische Verhältnis normalisiert, die Vorurteile sind weitestgehend passé, und neue partnerschaftliche Impulse sind vielleicht viel stärker in Richtung östlicher Nachbarländer vonnöten. Völlig falsch wäre es jedoch, sich das, was sich gut eingespielt hat und zur Selbstverständlichkeit wurde, künftig egal sein zu lassen, nach dem Motto, "Es läuft ja alles gut, was braucht man da noch groß tun?" Partnerschaften wollen gepflegt sein, sonst leben sie sich auseinander. Das gilt auch für Städte, Länder und Regionen. Und gerade jetzt sollte es zwischen Kirchheim und Rambouillet mal wieder stärker "funken". Gründe?
Es wird auf beiden Seiten bedauert, dass der Austausch zwischen Bands, Rock- und Popgruppen extrem zurückgegangen ist.
Die Anzahl derer, die in Frankreich Deutsch als zweite Fremdsprache lernen, befindet sich seit geraumer Zeit auf absteigendem Ast. So bedauern in Rambouillet bereits einige Schülerinnen und Schüler, auf Spanisch ausweichen zu müssen, da die Anzahl der Deutsch-Lernwilligen nicht mehr Klassenstärke erreicht. In Kirchheim sieht es da mit Französisch noch wesentlich besser aus. Noch. Sicherlich, der Trend ist verständlich. Spanisch ist attraktiver, da global weiter verbreitet. Die Wichtigkeit, sich mit dem Nachbarn austauschen und verständigen zu können, sollten wir jedoch keinesfalls unterschätzen.
Die Schüleraustausch-Aktivitäten zwischen den Schulen der Partnerstädte sind folglich ebenfalls im Rückgang begriffen. Auch wurde an Kirchheimer Gymnasien meines Wissens seit über zehn Jahren durch niemanden mehr von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ein Jahr an einem französischen Lycée (nicht zwingend in Rambouillet) zu verbringen. Möglichkeiten und Fördermittel sind vorhanden - wie bisher auch...
Wie es um den Austausch innerhalb der Vereine steht, weiß ich nicht. Aber auch da gilt: Je mehr, desto besser.
Die Austauschaktivitäten außerhalb von Vereinen und festen Gruppen drohen zunehmend zu "Veranstaltungen älterer Leute" zu werden. Nichts gegen das "gesetzte Alter", dem werden wir alle auch irgendwann angehören (Naja, Alter ist auch eine Einstellungssache...). Aber zu sagen, "Bäh, alles Grufties!" und fernzubleiben bringt letztlich auch nix! Mir fällt da eine Gruppe junger Leute ein, die sich kollektiv über ein Wochenende zu einer Kaffeefahrt anmeldeten. Die Verkaufsveranstaltung wurde boykottiert, Heizdecken und Kitschprodukte blieben da, wo sie waren. Aber man kam mal gemeinsam raus, sah was, ging gut essen und hatte seinen Spaß. Nun gehört zu einem Städtepartnerschafts-Austausch auch noch etwas Vorbereitungs- und Einsatzwille. Aber Spaß macht's da durchaus auch - und zwar noch viel mehr, wenn viele mitmachen.
Jetzt, da ich schon so viel über Sinn und Zweck von Partnerschaften gefaselt habe, dürfte Euch sicher klar sein, worauf ich hinaus will. Klar: Ich spiele Heiratsvermittler. Stellt Euch vor: Wenn's da in Rambouillet einen "deutschen Stammtisch pour les jeunes gäbe, mit dem unsere Table française "zarte Bande knüpfen" könnte... Wär' doch toll, oder?
Übernächsten Sonntag beginnt die Winterzeit. Ausschlafen und Uhren umstellen...