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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Freitag, 09.02.1945

Die "Operation Caesar" und die U-Boote Venturer und U-864

Deutschland im Nationalsozialismus; Großbritannien; Zweiter Weltkrieg: An Bord des britischen U-Boots Venturer wird ein verdächtiges Geräusch wahrgenommen, das wie dasjenige eines Fischerboots klingt, das seinen Motor immer wieder an- und ausschaltet. Es handelt sich möglicherweise um Maschinengeräusche des gesuchten deutschen U-Boots U-864.

Schließlich sichtet die britische Venturer das Periskop des deutschen U-Boots und nimmt dessen Verfolgung auf. Das deutsche U-Boot nimmt im Laufe der Verfolgung einen Zickzackkurs auf. Dem britischen U-Boot bleibt damit lediglich die Möglichkeit, Regelmäßigkeiten in den Kurswechseln des deutschen U-Boots zu berechnen und mit einem Fächerschuss von vier Torpedos aus allen vier Torpedorohren das deutsche U-Boot in einer auf diese Weise vorausgeahnten Position zu treffen. Die drei ersten der vier Torpedos verfehlen die U-864. In die Bahn des vierten Torpedos, vom britischen Kommandanten vorausahnend auf eine tiefere Höhe angesetzt, fährt das deutsche U-Boot auf seinem einzig möglichen Fluchtweg - dem in die Tiefe - geradewegs hinein. Es wird seitlich genau in der Mitte getroffen und in zwei Teile gerissen. Die 73 Mann Besatzung, darunter 18 deutsche und zwei japanische Flugzeugbau-Techniker kommen zu Tode.

Bei der Operation handelt es sich um den ersten Beschuss eines getauchten U-Boots durch ein ebenfalls getauchtes U-Boot. Das britische U-Boot, die Venturer, kehrt nach Beendigung der Mission zurück zu ihrer Basis auf den Shetlandinseln.

Das zerstörte deutsche U-Boot, die U-864, hat allerdings neben seinen geheimen Flugzeug-Bauplänen auch noch 1 857 Stahlflaschen hochgiftigen Quecksilbers an Bord. Quecksilber, das noch bis weit über ein halbes Jahrhundert nach der Versenkung für eine anhaltend schwere maritime Umweltkatastrophe und damit einhergehend auch für Erwägungen sorgen wird, über dem U-Boot-Wrack einen Betonsarkophag zu errichten, um eine weitere Ausbreitung der tödlichen Substanz einzudämmen. [Quelle: Fernsehsendung ZDF-Expedition vom 11.02.2007: "Jagd auf U-864".]

Tübingen-Bühl, 11.02.2007 - Peter Liehr

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