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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Montag, 19.11.2001

Afghanistan

Afghanistan: Von der Taliban-Führung wird verlautet, man wisse nicht, wo Bin Laden sich aufhält. Der überwiegenden Zahl der Vermutungen zufolge hält er sich nach wie vor in Afghanistan, südlich von Kandahar, auf.

Nordallianz, Taliban

Im Umkreis der nordafghanischen Stadt Kundus hat die Nordallianz ihren Vormarsch gestoppt. Die Zusammenarbeit der Nordallianz mit britischen Truppen verläuft nach Medienberichten unerwartet schlecht. Für die US-Regierung wirkt die derzeitige Entwicklung dennoch hinreichend positiv, um zur Überzeugung zu gelangen, dass an der zukünftigen afghanischen Regierung alle Gruppierungen und Regionen vertreten sein werden. In der betreffenden Nachrichtennotiz (Radio SWR 2) wurde jedoch nicht mitgeteilt, wie in diesem Zusammenhang im Sinne der Vereinigten Staaten mit Mitgliedern der Taliban umgegangen werden soll.

Die Führung der Taliban hat eine an Bedingungen geknüpfte Bereitschaft zur Kapitulation geäußert. Sie wollen sich auf keinen Fall der Nordallianz ausliefern. Manchen Berichten zufolge bringen Mitglieder von Al Quaida aufgabewillige Taliban-Mitglieder um. Al Quaida bekräftigt ihre Absicht, unter allen Umständen bis zum Tod zu kämpfen.

In Afghanistan sind vier westliche Journalisten getötet worden, nachdem sie auf der Fahrt von Jalalabad nach Kabul in einen Hinterhalt geraten sind. Wer die Mörder sind, ist unbekannt, einige Fahrzeuge aus dem Konvoi der Journalisten konnten jedoch umkehren und entkommen. Am Abend wurden die Leichen geborgen.

Deutschland

Bayern

Nürnberg

SPD-Bundesparteitag

Nürnberg, Bayern, Deutschland: Erster Tag des Bundesparteitags der SPD in Nürnberg. Laut Frank Wahrlich (Radio SWR 2, Aktuell, 12.00 - 12.30 Uhr) wird Bundeskanzler Gerhard Schröder bei seiner Wiederwahl zum Parteivorsitzenden voraussichtlich einen "winzigkleinen Denkzettel" für seinen rigorosen Führungsstil bekommen. Die 88,6 Prozent, die er schließlich erhält, sprechen eine andere Sprache. Geschlossenheit steht im Mittelpunkt, und den Denkzettel bekommt eher der Verteidigungsminister Rudolf Scharping, der nur knapp 58 Prozent bei seiner Wiederwahl zum stellvertretenen Parteivorsitzenden bekommt. Als Grund dafür wird seine "Vielflieger-" und "Mallorca-Swimmingpool-Foto-Affäre" angesehen. Die SPD-Basis stellt sich also klar hinter Schröder, dies wird als Vertrauensbeweis beurteilt. Der Kanzler selbst setzt sich indes für eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition ein und erteilt der FDP eine klare Absage.

Morgen wird der SPD-Parteitag ausführlich über den anstehenden Bundeswehreinsatz diskutieren. Enorme Defizite der Bundeswehr bei Lufttransporten, militärischen Aufklärungsaktionen und dem Aufbau von komplizierten Aktionen erschweren die Planung eines Einsatzes in Afghanistan.

USA; Nahostkonflikt: Die USA wollen sich verstärkt für den Frieden im Nahen Osten engagieren, so US-Verteidigungsminister Colin Powell. Heute dringen wieder drei israelische Panzer in palästinensisches Gebiet ein.

Tübingen, 19.11.2001 - Peter Liehr

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