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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Mittwoch, 28.05.2003

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.

Welt: Menschenrechtsverletzungen werden dem heute veröffentlichten Jahresbericht von Amnesty International zufolge zunehmend mit Angst vor Terrorismus begründet. Das Streben nach mehr Sicherheit vor Terrorismus habe die Welt unsicherer gemacht. Menschenrechtsverletzungen in ca. 150 Ländern werden angeprangert. Besonders Nordkorea steht im Blickpunkt des Berichts. Freie Meinungsäußerung sei dort verboten, auch die Unterernährung (60 Prozent der Bevölkerung, besonders problematisch bei Kindern) sei immens. An der Behandlung Gefangener auf dem US-Stützpunkt Guantanamo Bay auf Kuba übt Amnesty International ebenfalls Kritik.

USA; Irak: US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld räumt erstmals ein, dass im Irak möglicherweise keine Massenvernichtungswaffen gefunden werden. Die USA werden kritisiert, weil der Krieg im Irak vorrangig mit den dort vermuteten Massenvernichtungswaffen begründet wurde.

Palästina; Israel: Der palästinensische Ministerpräsident Abbas trifft nach heutigen Aussagen (im Rahmen eines Gespräches mit der spanischen Außenministerin Ana Palacio) morgen seinen israelischen Amtskollegen Scharon. Die Palästinenser, so lässt Abbas heute vernehmen, seien nicht zu weiteren Zugeständnissen an Israel bereit. Israel hatte zuvor gefordert, dass die Palästinenser zunächst Tausende von Waffen einsammeln und zerstören müssten. Scharon bezeichnet die Besetzung palästinensischer Gebiete heutigen Medienberichten zufolge überraschenderweise für falsch, er mache aber keine Anstalten, die Siedlungspolitik zu stoppen. Nach US-Forderungen komme Scharon nicht um einen israelischen Gewaltverzicht herum, die Palästinenser müssten im Gegenzug das Existenzrecht Israels anerkennen.

Iran: Der iranische Ministerpräsident Khatami ruft auf einem Außenministertreffen der islamischen Staaten zu einer Distanzierung vom Terrorismus auf. Die USA werfen dem Iran vor, den Terrorismus zu unterstützen und Mitgliedern von Al Quaida Unterschlupf zu gewähren.

Saudi-Arabien: Saudi-Arabien nimmt fünf mutmaßliche Terroristen fest. Sie sollen für die Anschlagsserie am 12.05.2003 verantwortlich sein.

Berlin, Deutschland: Beginn des ersten ökumenischen Kirchentages. 200 000 Protestanten und Katholiken werden erwartet, 140 000 kommen zum Eröffnungsgottesdienst. Eine Trennung im zentralen Bereich der Gottesdienstes kann nicht (nach der Meinung vieler noch nicht) überwunden werden, der Forderung des Vatikans nach kann und darf es nicht zu einer katholisch-protestantischen Vermischung beim Austeilen des Abendmahls kommen.

Tübingen, 28.05.2003 - Peter Liehr

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