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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Dienstag, 30.08.2005

Der Hurrikan Katrina und seine Folgen für USA und Welt

New Orleans, Hurrikan-Katastrophengebiet, USA: Der Hurrikan schwächt sich im Laufe des Tages zu einem tropischen Sturm ab, der allerdings immer noch in der Lage ist, Böen einer Geschwindigkeit von 300 km/h hervorzubringen. Mindestens 55 Menschen sind dem Hurrikan zum Opfer gefallen, abends ist von geschätzten 80 Opfern die Rede, die Zahl ist allerdings immer noch vorläufig. Über eine Million Haushalte sind ohne Strom. Dort, wo New Orleans und seine Außenbezirke überflutet sind - und die Stadt New Orleans liegt zu 80 Prozent unter Wasser -, sitzen hunderte Menschen auf den Dächern ihrer Häuser. Die 25 000 Menschen, die im Fußballstadion Superdome untergebracht sind, sollen nach Texas evakuiert werden.

Über die Schäden an Ölförderanlagen herrscht nach wie vor keine Klarheit, ein Barrel OPEC-Öl kostet erstmals über 60 Dollar auf dem Weltmarkt. US-Präsident George W. Bush kündigt an, die Ölförderausfälle durch den Verkauf staatlicher Reserven abzufedern.

Russland; USA: Russland bietet den USA Hilfe an.

Tübingen-Bühl, 30.08.2005 - Peter Liehr

Jetzt wie in den folgenden Tagen sind Katastrophenschutz und Hilfe an die vom Wirbelsturm Betroffenen äußerst unzureichend. Nationalgardisten kommen nicht rechtzeitig und nicht in hinreichender Zahl nach New Orleans, weil das Pentagon sie für einen Einsatz in Afghanistan vorgesehen hatte.

Tübingen-Bühl, 07.09.2005 - Peter Liehr

Paris, Frankreich: Im Marais-Viertel bricht in einem maroden Haus, in dem afrikanische Einwanderer untergebracht sind, Feuer aus. Sieben aus der Elfenbeinküste stammende Menschen kommen ums Leben. Der Bürgermeister des betroffenen Bezirks klagt, dass sich der Staat dem sozialen Wohnungsbau kaum mehr widme. Aufregung verursacht zugleich der große Leerstand von Pariser Luxuswohnungen. In dem Haus wie in vielen weiteren, die ähnlich genutzt werden, gibt es kein fließendes Wasser, spontanes Löschen ist für die Bewohnerinnen und Bewohner also unmöglich. Fatalerweise ist der Zustand der Stromleitungen in vergleichbar maroden Häusern häufig so prekär, dass sich in manchen Fällen ein erneuter Brand nur als eine Frage der Zeit darstellt. Derzeit wird in Frankreich im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus gerade einmal halb so viel Wohnraum geschaffen, wie eigentlich nötig wäre.

Deutschland: Wahlkampf. Die CDU-Kanzlerkandidatin Merkel stellt Ex-Siemens-Chef Pierer als Wirtschaftsberater der Regierung vor. Pierer will Wirtschaft und Wissenschaft näher zusammen bringen.

Polen; Deutschland: Polenbesuch des deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler.

Peking, China; Vereinte Nationen: Menschenhandel ist nach UN-Äußerungen auf einer Tagung zum Thema in Peking so weit verbreitet wie noch nie zuvor.

Reims, Frankreich; Deutschland: Frankreich und Deutschland wollen, wie heute in Reims angekündigt wird, mit einer gemeinsamen Internet-Suchmaschine namens Quero dem US-amerikanischen Marktführer Google Konkurrenz machen.

Irak; USA: Die US-Armee fliegt Luftangriffe gegen mutmaßliche Al-Quaida-Terroristen nahe der irakisch-syrischen Grenze. 47 Menschen fallen den Bombardierungen nach Angaben eines örtlichen Krankenhauses zum Opfer.

Bagdad, Irak: Ein schiitisches Pilgerfest endet in einer Katastrophe. Bis zu 1 000 Menschen werden aufgrund der Panik getötet, die entsteht, als das Gerücht durch die Menge wandert, es befänden sich ein oder mehrere Selbstmordattentäter unter den Gläubigen. Eine der Orte, an dem die Katastrophe sich am tragischsten auswirkt, ist eine Tigrisbrücke. Dort hält das Geländer dem Druck der panischen Menge nicht stand, so dass hunderte Menschen in den Tod stürzen.

Israel; palästinensische Gebiete; Ägypten: Israel will Ägypten die Kontrolle der Grenze zum Gazastreifen überlassen, dort werden künftig etwa 750 ägyptische Grenzkontrolleure zum Einsatz kommen.

Tübingen-Bühl, 30.08.2005 - Peter Liehr

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