Haditha, Irak; USA: Frühmorgens rollt ein US-Militärkonvoi durch die irakische Stadt Haditha, als ein Fahrzeug des Konvois durch einen am Straßenrand deponierten Sprengsatz zerrissen wird. Tote und verletzte US-Soldaten sind die Folge. Daraufhin kommt es zu Kämpfen, über deren Art und Umfang die Meinungen auseinander gehen. Von 24 Getöteten ist die Rede. Nach Recherchen des US-amerikanischen Time Magazine soll es zu einem Massaker gekommen sein, verübt von US-Soldaten, die möglicherweise aufgrund von Stress, Frust und Rachegefühlen angesichts des Todes beliebter Kameraden in einen Tötungsrausch gerieten und wahllos zahllose Unschuldige töteten. Das US-Militär wird fortan versuchen, das mutmaßliche Massaker geheim zu halten. Erst Ende Mai des kommenden Jahres wird in Presse, Politik und Öffentlichkeit der USA eine massive Diskussion darüber in Gang kommen. Die betreffenden US-Soldaten werden in einem Militärverfahren (vgl. 22.12.2006), zu dem die Recherchen des Time Magazine führen werden, eingestehen, dass unschuldige Zivilisten getötet wurden, zugleich jedoch bestreiten, dass es sich bei ihrem Vorgehen um ein Massaker gehandelt hat, und behaupten, aus Selbstverteidigung sowie gemäß den für solche Situationen gültigen Militäranweisungen gehandelt zu haben.
Tübingen-Bühl, 31.05.2006, 01.06.2006 und 22.12.2006 - Peter Liehr