Die Konflikte in Nahost

Israel-Palästina-Konflikt: Die israelische Armee verstärkt ihren Einsatz im nördlichen Gazastreifen. Teile einer Moschee, in der sich Hamas-Mitglieder verschanzt haben, werden mit einer Planierraupe zerstört. Das Dach des Gebäudes stürzt ein, nach palästinensischen Angaben kommt dabei ein Mensch zu Tode. Weitere in der Moschee befindliche Männer können sich offenbar unter dem Schutz eines Demonstrationszuges von Frauen, die gegen die zeitgleich Zerstörung der Moschee protestieren, in Sicherheit bringen. Unter den demonstrierenden Palästinenserinnen kommen zwei durch Schüsse israelischer Soldaten ums Leben. In Ramallah nehmen israelische Soldaten einen palästinensischen Minister fest. Eine derartige Festnahme eine palästinensischen Regierungsmitglieds gab es bereits in den vergangenen Tagen. In Bethlehem wird eine Frau in einem Schusswechsel getötet.

Israel; Libanon: Die israelische Luftwaffe fliegt in diesen Tagen vereinbarungswidrig weiterhin im Tiefflug über den Libanon, u.a. auch über die libanesische Hauptstadt Beirut. Hintergrund ist die u.a. in den israelischen Medien stets präsente Angst vor der Wiederbewaffnung der Hisbollah.

Israel; Deutschland; Libanon: Der deutsche Verteidigungsminister Franz Josef Jung trifft in Israel seinen israelischen Amtskollegen Amir Perez und unterhält sich mit ihm u.a. über die Zwischenfälle im Zusammenhang mit dem deutschen Militäreinsatz vor der libanesischen Küste, wo innerhalb der vergangenen Woche in zwei Fällen von einem deutschen Kriegsschiff aufgestiegene Hubschrauber von israelischen Kampfflugzeugen zur Umkehr und wieder zur Landung gezwungen wurden sowie in einem dritten Zwischenfall israelische Kampfflugzeuge beim Überflug über ein deutsches Kriegsschiff Schüsse abfeuerten, die jedoch nicht auf besagtes Schiff gerichtet waren. Jung, der außerdem den vor der libanesischen Küste im Einsatz befindlichen deutschen Marinetruppen einen Besuch abstattet, spricht darüber hinaus mit weiteren israelischen und libanesischen Regierungsmitgliedern.

Deutschland; Libanon: Die deutsche Bundesmarine erhält im Rahmen ihres UN-Einsatzes nun doch von der libanesischen Regierung zumindest bis auf Weiteres die volle Handlungsfreiheit auch in der Sechs-Meilen-Zone vor der libanesischen Küste. Von den damit verbundenen Möglichkeiten kann sie allerdings im Augenblick aufgrund hohen Seegangs keinen Gebrauch machen, so dass möglicher Waffenschmuggel zugunsten der Hisbollah mit kleinen Booten weiterhin ununterbunden bleibt. Die Freigabe der Sechs-Meilen-Zone für die deutschen Schiffe erfolgt, wie am 04.11.2006 im Deutschlandfunk gemeldet werden wird, nur deshalb, weil der libanesische Flottenverband bei hohem Seegang Hilfe benötigt.

Tübingen-Bühl, 03.11.2006 - Peter Liehr

Israel-Palästina-Konflikt: Israel verstärkt am Abend seine Militäraktionen in bzw. über palästinensischem Gebiet.

Tübingen-Bühl, 04.11.2006 - Peter Liehr