Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.
L'Aquila, Italien; G8-Staaten: Beim G8-Gipfel in L'Aquila beraten die G8-Regierungschefs über den Klimawandel. Obama wertet die auch von den Schwellenländern mitgetragenen Klimaschutzziele als historischen Konsens. Ausdrücklich verweist er auch auf die US-amerikanische Mitschuld am Klimawandel. Am Nachmittag werden Vertreter der Schwellenländer zu den G8-Beratungen hinzugezogen. Es wird beschlossen, dass Welthandelsrunde die ärmsten Staaten finanziell unterstützt. US-Präsident Barack Obama kündigt an, im kommenden März ein Spitzentreffen über nukleare Sicherheit abzuhalten.
G8-Staaten; Iran: Die G8-Staaten machen dem Iran gegenüber deutlich, dass Eingriffe in die Pressefreiheit nicht weiter toleriert würden.
G8-Staaten; Nordkorea: Die G8-Staaten verurteilen Nordkorea wegen seiner Raketentests.
Indien; China; G8-Staaten: Indien und China erkennen das in gestern der Erderwärmungs-Beschränkung formulierte Klimaschutzziel an.
Europäische Union; G8-Staaten: Die EU-Staaten nominieren Kommissionspräsident Barroso zu einer zweiten Amtszeit.
Europäische Union; Welt: Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht erste Anzeichen einer Stabilisierung im Welthandel nach dem Einbruch der Finanzmärkte.
Kabul, Afghanistan: Bei einer Explosion vor einer Schule südlich von Kabul kommen mindestens 25 Menschen ums Leben. Ein Bombenanschlag wird vermutet. Neben der Schule werden auch einige Geschäfte zerstört.
Deutschland: Die Zahl der nach wie vor in Staatsdiensten stehenden ehemaliger Stasi-Mitarbeiter ist mit 17 000 offenbar größer als bekannt. Viele davon seien nach der Wende in deutschen Behörden verblieben, so die Financial Times, die in dieser Einschätzung vom Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen Zeitung, Sergej Lochthoven, der auch eine größere Zahl für plausibel hält, en gros bestätigt wird.
Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland: Hunderte junger Lehrer versammeln sich auf dem Stuttgarter Schlossplatz, um gegen ihre bevorstehende Nicht-Einstellung zu demonstrieren. Mit gepackten Koffern demonstrieren sie ihre baldige Abreise aus Baden-Württemberg. Nur jeder zweite von fast 10 000 Bewerbern erhält derzeit eine Lehrerstelle. Seit Jahrzehnten klaffen Einstellungs-Zusagen und tatsächliche Einstellungen von Lehrern auseinander.
Schweden; Geesthacht, Schleswig-Holstein Deutschland: Der Konzernchef des schwedischen Energieversorgers Vattenfall Hathaka weist Kritik an der Informationspolitik des Energiekonzerns nach den Zwischenfällen im deutschen Atomkraftwerk Krümmel zurück. Für die Bevölkerung habe keine Gefahr bestanden. Vermutlich sei jedoch im Atomkraftwerk Krümmel ein Brennstab zerbrochen. Möglicherweise sind sogar mehrere der über 80 000 Brennstäbe im Kraftwerk Krümmel schadhaft, was im Falle von deren Verkantung ein Gefahrenpotential darstellen könnte. Nun soll jeder einzelne Brennstab näher betrachtet werden. Ihm sei bewusst, dass Vattenfall erneut an Vertrauen verloren habe, so der Konzernchef. Vattenfall bekräftigt zugleich die Absicht, Krümmel wieder in Betrieb zu nehmen.
Nürburg, Rheinland-Pfalz, Deutschland: Eröffnung des Freizeit- und Businessparks Nürburgring. Kurt Beck legt den Namen des ausgestiegenen Financiers offen: Pierre Dupont, Inhaber des gleichnamigen Energiekonzerns. 250 Millionen Euro kostete der Bau, der geplante Anteil an Privatfinanzierung fiel weg, weshalb vorgestern der rheinland-pfälzische Finanzministers Ingolf Däubel zurücktrat.
Deutschland: Bei der Industrie- und Handelskammer werden erheblich weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen. Auslöser der Entwicklung sei neben der Wirtschaftskrise ein Mangel an potentiellen Bewerbern in mehreren Landkreisen.
Brandenburg, Deutschland: Das Bundesverteidigungsministerium verzichtet nach 17-jährigem Anwohnerprotest auf den militärischen Ausbau eines Truppenübungsgeländes in Brandenburg zum "Bombodrom" und entscheidet sich damit gegen die Anfechtung eines kürzlich ergangenen Gerichtsurteils, das Tiefflüge auf dem Gelände verbietet.
Europäische Union; Deutschland: Der Europäische Gerichtshof verurteilt Deutschland wegen schleppenden Gerichtsverfahrens-Verlauf. Deutschland muss an einen Kläger 3 000 Euro Schmerzensgeld sowie 5 000 Euro Verfahrenskosten bezahlen.
Irak: Rund eine Woche nach dem Abzug der US-Truppen aus zahlreichen Städten und Gemeinden im Irak kommt es zu einer Serie schwerer Anschläge. 70 Menschen werden dabei getötet, rund 80 weitere verletzt. Gebiete mit mehrheitlich schiitischer Bewohnerschaft sind Hauptziel der Attentate, die Mehrheit der Opfer sind Frauen.
Babylon, Irak: US-amerikanische und polnische Soldaten richteten einem UNESCO-Bericht zufolge in der antiken Ruinenstadt Babylon zwischen 2003 und 2004 irreparable Schäden an. So wurden u.a. Hügel abgetragen, in denen sich noch unausgegrabene antike Schätze befanden. Die Drachen des berühmten Ischastors wurden zudem beschädigt. Der vor sechs Jahren von US-amerikanischen und polnischen Truppen eingerichtete Militärposten wurde eigentlich eingerichtet, um mögliche Schäden von der Ruinenstadt abzuwenden.
Italien: Nach der Abgeordnetenkammer bewilligt auch der italienische Senat ein Gesetz, das den Bau neuer Atomkraftwerke vorsieht. Der nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl beschlossene Ausstieg Italiens aus der zivilen Nutzung der Kernenergie wird damit rückgängig gemacht.
China: Bei einem Erdbeben in der südwestchinesischen Provinz Yünan werden 300 Menschen verletzt, einige darunter schwer.
Tübingen-Bühl, 09.07.2009 - Peter Liehr