Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio Bayern 5 Aktuell und SWR 2.
Europäische Union; Welt: Die Welt erlebt nach Angaben des für Migration zuständigen EU-Kommissars zurzeit das größte Flüchtlingsdrama seit dem Zweiten Weltkrieg. Europa sei deshalb verpflichtet, das Problem auf eine zivilisierte Weise zu meistern und die Flüchtlinge willkommen zu heißen.
Athen, Griechenland: Das griechische Parlament stimmt nach langer und hitziger nächtlicher Debatte für die neuen, unvermeidlichen Reformauflagen, wenngleich 43 Abgeordnete der regierenden Syriza-Partei dagegen stimmen und Tsipras damit erneut auf die Stimmen der Opposition angewiesen ist. Nur noch 118 der 162 Vertreter der Regierungskoalition stehen hinter Ministerpräsident Tsipras. Tsipras, der in der Parlamentsdebatte eindringlich um Zustimmung warb und meinte, er wolle lieber einen Kompromiss als einen Selbstmord, will deshalb kommende Woche am 20.08.2015 die Vertrauensfrage stellen. In einer engagierten Rede wirbt Tsipras für Vertrauen. Er habe den Sparauflagen zustimmen müssen, um einen vom deutschen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ins Gespräch gebrachten vorübergehenden Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone zu verhindern. Das Hilfspaket, das durch die heutige Entscheidung im Athener Parlament möglich wird, hat einen Umfang von 86 Milliarden Euro.
Brüssel, Belgien; Europäische Union; Griechenland: Am Nachmittag beraten die Euro-Finanzminister das dritte Griechenland-Hilfspaket.
Deutschland: Bundesinnenminister Thomas de Maizière will das Taschengeld für Asylbewerber auf den Prüfstand stellen. De Maizière bemängelt in einem Rundfunkinterview, dass Flüchtlinge in Deutschland genauso viel Geld bekommen, wie ein Polizist im Kosovo oder in Albanien verdient. Deshalb schlägt er vor, darüber nachzudenken, Flüchtlingen mehr Sach- als Geldleistungen zu gewähren. Der Linken-Politiker Gregor Gysi hält davon nichts, zumal das Taschengeld gemäß Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts unabdingbar sei. Gysi meint, die deutsche und die anderen europäischen Regierung machten sich immer nur Gedanken, wie man Flüchtlinge fernhalten könne. Man müsse vielmehr die Fluchtursachen betrachten, aber da höre er von de Maizière und ähnlichen nichts. Gleicher Meinung ist auch die Grünen-Vorsitzende Göring-Eckart.
Berlin, Deutschland: Bundeskanzlerin Angela Merkel war Angaben des Tagesspiegels zufolge über die Anzeige gegen den Blog Netzpolitik.org bereits bereits im April informiert. Die Aussage einer Kanzleramtssprecherin widerspricht dem. Merkel sei aus den Medien über die Ermittlungen informiert worden.
München, Bayern, Deutschland: Ein glücklicherweise leerer Kinderwagen rollt durch den Luftsog eines einfahrenden U-Bahn-Zugs unter denselben und wird zerdrückt. Der U-Bahn-Fahrer, der ein Kind in dem Kinderwagen wähnt, erleidet einen schweren Schock.
Passau, Bayern, Deutschland: Der Passauer Bahnhof wird aufgrund eines vor Schließfächern stehen gelassenen verdächtigen herrenlosen Koffers evakuiert, an dem ein Zettel mit der Aufschrift "Weiter Überraschungen im Schließfach" angebracht ist. Da keine gefährlichen Gegenstände im Koffer gefunden werden, wird die Sperrung des Passauer Hauptbahnhofs um 16:30 Uhr wieder aufgehoben.
Nürnberg, Bayern, Deutschland: Dem Zoll gelingt ein Schlag gegen die organisierte Schwarzarbeit auf Baustellen im Großraum Nürnberg. Vier Baufirmeninhaber werden inhaftiert.
Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland: Die Ermittlungen gegen zwölf amtierende und ehemalige Porsche-Aufsichtsräte wegen vermuteter Beihilfe zur Marktmanipulation im Zusammenhang mit der versuchten Übernahme von Volkswagen erweisen sich laut Gerichtsentscheid als nicht haltbar.
Laupheim, Baden-Württemberg, Deutschland: Ein Blitz schlägt in ein Mehrfamilienhaus ein und löst ein Feuer aus. Zwei Frauen werden verletzt, eine, weil sie zum Blitzeinschlag-Zeitpunkt einen Fenstergriff in der Hand hat und einen Stromschlag erhält, die andere, weil sie aufgrund des Feuers eine Rauchvergiftung erleidet.
Niederstede, Rheinland-Pfalz, Deutschland: Feuer in einer Flüchtlingsunterkunft in der Nacht von gestern auf heute, als die Bewohner nicht zu Hause sind. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und bildet eine Ermittlerkommission.
Haltern, Nordrhein-Westfalen, Deutschland: Einweihung einer Gedenkstätte für die 16 Ende März bei einem Flugzeugabsturz in den französischen Alpen zu Tode gekommenen Schülerinnen und Schüler sowie für die zwei Lehrerinnen auf dem Schulhof des Halterner Josef-König-Gymnasiums. Eine Gedenkplatte aus Metall, in der die Namen der Opfer eingraviert sind, wird in einer kurzen Zeremonie von zwei Pfarrern geweiht.
Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland: Beginn der Ruhr-Triennale.
Sirte, Libyen: Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" liefern sich schwere Kämpfe mit lokalen Stammesmitgliedern. Über 100 Menschen wurden im Laufe der vergangenen drei Tage bei den Kämpfen getötet.
Havanna, Kuba; USA: Wiedereröffnung der US-Botschaft in Havanna, die bislang als neutrale Interessenvertretung unter Schweizer Flagge geführt wurde. Erstmals seit 70 Jahren besucht mit John Kerry dazu ein US-Außenminister Kuba. Die US-amerikanischen Flaggen über der Botschaft werden von genau denjenigen Marineinfanteristen gehisst, die sie 1961 einholten.
Tjanjin, China: Zwei Tage nach der Explosionskatastrophe im Containerhafen von Tjanjin werden immer noch 18 Menschen vermisst. Die Zahl der Toten wird auf 56 nach oben korrigiert. Ein 19-jähriger Feuerwehrmann wird lebend aus den Trümmern geborgen. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut.
Rottenburg am Neckar, 14.08.2015 - Peter Liehr