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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Freitag, 04.09.2015

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2 und Deutschlandfunk.

Istanbul, Türkei; G20-Staaten: Treffen der G20-Finanzminister und -Notenbankchefs in Istanbul. Gesprächsthemen sind die US-amerikanische Niedrigzinspolitik und der Einbruch an den chinesischen Finanzmärkten.

Rottenburg am Neckar, 04.09.2015 - Peter Liehr

Deutschland

Deutschland: Der Anna-Seghers-Preis geht in diesem Jahr, wie heute bekannt gegeben wird, an die in Hamburg lebende georgische Schriftstellerin und Theaterdramaturgin Haratischwili.

Deutschland: Verfassungsschutzpräsident Maaßen rechnet damit, dass in diesem Jahr rechtsextreme Gewalt gegen Ausländer weiter zunehme, wenngleich die rechtsextreme Szene mitgliederzahlenmäßig schrumpfe. Grund dafür sei, dass rechtsextreme Parteien auf ihren Internetseiten verstärkt zu ausländerfeindlicher Gewalt aufriefen.

Deutschland; USA; Afghanistan: Das deutsche Bundesverteidigungsministerium weist Berichte der New York Times zurück, denen zufolge deutsche Bundeswehrsoldaten in Afghanistan an der Zielauswahl von US-Drohnenangriffen beteiligt sind.

Deutschland: Tod des Lyrikers, Kinderbuchautors und Übersetzers Rainer Kirsch. Kirsch war acht Jahre mit Sarah Kirsch verheiratet.

Rottenburg am Neckar, 04.09.2015 - Peter Liehr

Berlin, Deutschland: Beginn der diesjährigen Internationalen Funkausstellung (IFA), der weltgrößten Unterhaltungselektronik- und Hausgeräte-Messe. Sie wird bis zum 09.09.2015 dauern.

Rottenburg am Neckar, 10.09.2014 - Peter Liehr

Bayern, Deutschland: Schon heute feiert die CSU den 100. Geburtstag von Franz Josef Strauß, der eigentlich erst am kommenden Sonntag 100 Jahre alt geworden wäre.

Russland; Syrien: Russlands Präsident Vladimir Putin weist Annahmen als Spekulationen zurück, Russland könne seinen Militäreinsatz in Syrien ausweiten. Die Annahmen stützen sich darauf, dass Russland Kriegsmaterial per Schiff nach Syrien verlegt.

Rottenburg am Neckar, 10.09.2015 - Peter Liehr

Ludwigshafen, Rheinland-Pfalz, Deutschland; Russland: Der deutsche Chemiekonzern BASF einigt sich mit dem russischen Energiekonzern Gazprom nun doch auf ein umstrittenes Geschäft, das zunächst aufgrund der Ukraine-Krise auf Eis gelegt worden war. Die BASF-Tochter Wintershall gibt ihr Gashandels- und Gasspeicherungs-Geschäft komplett an Gazprom ab. Im Gegenzug bekommt BASF Zugang zu Gasfeldern in Sibirien über die Gasleitung "Northstream", mittels derer die Ukraine als Gas-Transitland umgangen werden soll. Bis 2019 sollen zusätzlich zu den beiden bestehenden Northstream-Pipelines zwei weitere gebaut werden.

Rottenburg am Neckar, 04.09.2015 - Peter Liehr

Russland; Syrien: Russlands Präsident Vladimir Putin schlägt eine internationale Koalition gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" in Syren aus. Putin will allerdings am libyschen Diktator Bashar al Assad festhalten, der, wie Putin hervorhebt, jetzt bereit sei, die Macht mit der Opposition zu teilen.

Palmyra, Syrien: Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat in Palmyra drei Grabtürme aus der Zeit 9 vor und 128 nach Christus in die Luft gesprengt. Es soll sich um die am besten erhaltenen und schönsten Türme handeln.

Europäische Union

Flüchtlingsankunft in Europa

Budapest, Ungarn; Polen; Tschechien; Slowakei; Europäische Union: Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn sprechen sich bei einem Sondergipfel zur Flüchtlingskrise in Budapest gegen eine von Deutschland und Frankreich vorgeschlagene EU-weite Flüchtlingsquote aus. Man bestehe auf Freiwilligkeit, so der tschechische Ministerpräsident. Ungarns weist Vorwürfe zurück, seine Regierung verhalte sich unsolidarisch. Man müsse die eigene Bevölkerung schützen.

Polen: Mitglieder der Gewerkschaft Solidarnosc fordern die polnische Regierung zur Aufnahme von Flüchtlingen auf. Polen habe von westlichen Nachbarn große Hilfen bekommen. Nun sei es an der Zeit, selbst zu helfen.

Ungarn

Ungarn: Ungarn verliert zunehmend die Kontrolle über die Flüchtlinge im Land. Menschen verlassen die Aufnahmelager, überwinden Polizeisperren. Ungarn beshließt indessen neues Gesetz, das die Strafen für illegale Grenzübertritte verschärft.

Budapest, Ungarn: Weiterhin sitzen rund 500 Flüchtlinge auf einem Bahnhof in einem Budapester Vorort fest. Sie verweigern die ihnen angebotenen Lebensmittel. Auch weigern sie sich, vor Ort registriert zu werden. Sie beharren auf ihre Weiterreise nach Deutschland. Hunderte Flüchtlinge machen sich zu Fuß auf in Richtung Österreich. Daraufhin stellt Ungarn Busse beret für den Transport von Flüchtlingen sowohl vom Budapester Ostbahnhof als auch von der Autobahn, auf der die zu Fuß aufgebrochenen Flüchtlinge unterwegs sind, zur österreichischen Grenze. Ob sie nach Österreich ausreisen können, ist dabei jedoch noch offen.

Insel Lesbos, Griechenland: Auf der griechischen Insel Lesbos, wo rund 4 000 Menschen ohne ausreichende Versorgung ausharren, gehen aufgebrachte Bewohner mit Knüppeln auf Flüchtlinge los unter Rufen, sie sollten in ihre Herkunftsländer zurückkehren.

Deutschland

Deutschland: Kardinal Marx äußert sich beschämt über die rechtsextrem-ausländerfeindlichen Ausschreitungen in Deutschland. Es tue im physisch weh, wenn er Leute mit Hitlergruß und Naziparolen sehe, so Marx im Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Für die katholische Kirche sei es entsetzlich, was hierzulande gerade passiere. Naziparolen und Katholizismus, das gehe nicht zusammen, so Marx, der zur Wachsamkeit auffordert, insbesondere dann, wenn jemand steile Thesen vertrete.

Heppenheim, Hessen, Deutschland: Brand in einem Flüchtlingswohnheim in der Nacht von gestern auf heute. Ein Bewohner springt aus dem zweiten Stock und verletzt sich schwer. Weitere vier Menschen werden bei der Flucht aus dem brennenden Wohnheim leicht verletzt. Die dort untergebrachten 60 Flüchtlinge stammten aus Äthiopien, Eritrea, dem Irak und Syrien. Warum das Feuer in dem Gebäude ausbrach, ist zunächst unklar.

Jemen, Saudi-Arabien: Mehrere saudi-arabische Soldaten werden auf einem Militärstützpunkt im Jemen getötet.

Kuba: Kubanische Ärzte, die sich bei einem Auslandsaufenthalt ins Ausland absetzten, müssen bei ihrer Heimkehr nicht mehr mit Bestrafung rechnen. Vielmehr sollen sie eine Stelle erhalten, die derjenigen entspricht, die sie vor ihrem Weggang innehatten. Kuba will damit einen Zusammenbruch seines Gesundheitssystems verhindern.

Québec, Kanada; Türkei; Kobane, Syrien: Die kanadische Provinz Québec erklärt sich bereit, hunderte, nötigenfalls tausende Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Hintergrund der Entscheidung sei der Tod des Flüchtlingsjungen Aylan, der vor drei Tagen an einem Strand an der türkischen Mittelmeerküste angespült wurde und dessen Bild um die Welt ging und Bestürzung auslöste. Der Leichnam des Jungen soll heute im umkämpften Kobane beigesetzt werden.

USA: Das Pentagon stoppt nach Pannen in einem Forschungszentrum in Utah, wo eine Verseuchung mit Milzbrand festgestellt wurde, alle Forschungen zu Biokampfstoffen.

Guatemala: Guatemalas Regierungspräsident Peres, dessen Amtszeit gestern endete, muss wegen mutmaßlichen Unterschlagungen in Millionenhöhe in Untersuchungshaft.

Rottenburg am Neckar, 04.09.2015 - Peter Liehr

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