Bonn, Bundesrepublik Deutschland: Die Bundesrepublik Deutschland unter Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) ratifiziert nach ausgiebigen und strittigen Bundestagsdebatten die Pariser Verträge und besiegelt damit ihre Westbindung im Rahmen von Westeuropäischer Union und NATO sowie ihre Wiederbewaffnung, die seit rund zwei Jahren heftige Kontroversen auslöst. Die SPD-Opposition stimmt gegen das Vertragswerk, das zudem die dauerhafte Stationierung ausländischer Streitkräfte auf bundesdeutschem Boden regelt. Auch der Aufbau der Bundeswehr und ihrer Einbindung in das transatlantische Verteidigungsbündnis zeichnen sich ab. Des weiteren wird die Bundesrepublik im Gegenzug als souveräner Staat anerkannt. Die Pariser Verträge werden bis 1991 völkerrechtlich grundlegend für die bundesdeutschen Außenbeziehungen sein.
Tübingen-Bühl, 28.02.2005; Reutlingen, 29.12.2005 - Peter Liehr