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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Montag, 03.12.1984

Die Chemie-Katastrophe von Bhopal

Bhopal, Indien: In den frühen Morgenstunden der Nacht von gestern auf heute ereignet sich ein verheerender, ja, der bislang schlimmste Chemieunfall der Geschichte. Aus einer offenbar äußerst unsicher konstruierten Anlage in einem Werk von Union Carbide treten Giftstoffe aus (Methylisocyanat, von dem über 40 Tonnen entweichen). Aufgrund der entstehenden tödlichen Giftgaswolke sterben 8 000 Menschen auf der Stelle, 200 000 werden verletzt. Innerhalb der kommenden 20 Jahre werden weitere 15 000 bis 30 000 Menschen den Folgen der ausgetretenen Giftstoffe erliegen. Ausmaße und Folgen der Chemiekatastrophe werden zwei Jahrzehnte später im Rückblick von manchen gar als noch schwerwiegender eingeschätzt werden als die der Reaktorkatastrophe im sowjetischen Atomkraftwerk von Tschernobyl am 26.04.1986. 1989 werden von Union Carbide Entschädigungszahlungen geleistet werden, die jedoch weithin als viel zu gering angesehen werden.

Tübingen-Bühl, 03.12.2004 - Peter Liehr

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