Wien, Österreich; Vereinte Nationen; Irak: Heute sollen die UN-Waffeninspektoren einen Zwischenbericht über die Ergebnisse ihrer Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak vorlegen. Dem Bericht wird große Bedeutung bei der Entscheidung für oder gegen einen Krieg gegen den Irak zugemessen, besonders auch im Hinblick auf das geplante Treffen zwischen US-Präsident George W. Bush und dem britischen Premierminister Tony Blair am kommenden Freitag.
Tübingen, 15.01.2003 - Peter Liehr
Außergewöhnlich Neues ist den heutigen Meldungen über den Zwischenbericht über die Arbeit der UN-Waffenkontrolleure nicht zu entnehmen. UN-Chef-Waffeninspektor Hans Blix sowie der Vorsitzende der Internationalen Atomenergiebehörde El Baradei sind mit der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Irak keineswegs vollständig zufrieden. Es gebe nach wie vor viele offene Fragen, auch bestehe der Verdacht, dass der Irak Nervengas habe. Sowohl Blix als auch El Baradei sprechen sich für eine Verlängerung der Waffenkontrollen im Irak aus.
Neben Frankreich und Deutschland sprechen sich heute auch die anderen EU-Staaten auf einem Außenministertreffen dafür aus, den Waffeninspektoren mehr Zeit zu geben, UN-Chef Kofi Annan plädiert ebenfalls dafür. Die EU-Außenministern erwarten vom Irak, alle UN-Resolutionen einzuhalten und mit den Waffeninspekteuren zu kooperieren. Die irakische Führung betont, sie habe bisher gut mit den UN-Waffeninspektoren zusammengearbeitet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind 460 Anlagen im Irak untersucht worden.
Blix und El Baradei beabsichtigen, bis zum 14.02.2003 einen neuen Bericht vorzulegen.
Welt: Der weltweite Tourismus hat trotz Terrorismus im letzten Jahr um 3,1 Prozent zugenommen. Weltweit beliebtestes Reiseziel ist nach wie vor Frankreich. Der Einbruch der Tourismusbranche in Ländern, in denen Terroranschläge speziell gegen Touristen verübt wurden, war nur kurzfristig. Nicht gewachsen ist der Tourismus in Israel, das sich insgesamt in einer schweren wirtschaftlichen Krise befindet. Die einzige Boom-Branche in Israel ist nach heutigen Medienberichten derzeit die Rüstungsindustrie.
Auschwitz, Polen: Heute jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am Ende des Zweiten Weltkrieges. Der Tag wird seit sieben Jahren als Holocaust-Gedenktag begangen. Vor diesem Hintergrund wird heute ein Staatsvertrag zwischen den deutschen Bundesländern und dem Zentralrat der Juden abgeschlossen, dem damit künftig jährlich 3 Millionen Euro, dreimal so viel wie bisher, zur Verfügung gestellt werden sollen. Das Geld soll vorwiegend zur Integration und Reintegration von Juden in Deutschland verwendet werden und insbesondere auch Vertriebenen zur Verfügung gestellt werden, die aus Russland zurückkehrten und -kehren. [Quellen: Radio SWR 2, ARD- und ZDF-Fernsehen.]
Weilheim an der Teck, 27.01.2003 - Peter Liehr