Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2 und Deutsche Welle.
Kabul, Afghanistan; Niederlande: Bei einer Explosion nördlich von Kabul werden zwei niederländische Soldaten der internationalen Afghanistan-Schutztruppe verletzt. Sie seien jedoch nicht in Lebensgefahr.
Irak: Nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al Jazeera seien bei einer Explosion im Irak östlich von Bagdad vier Menschen getötet worden. Mindestens sieben Polizeirekruten sterben bei einer schweren Explosion vor einer Polizeiausbildungsstätte. In Bagdad wird außerdem in der Nähe des irakischen Nationalmuseums ein britischer Journalist erschossen. Damit sind im Irak seit Beginn des Krieges 16 Journalisten getötet worden.
Kuweit: Wahlen in Kuweit. Parteien sind nicht zugelassen.
Russland: Zwei Explosionen außerhalb des Bühnenbereichs eines Rockkonzertes auf einem Flughafengelände in Moskau gehen offenbar an den meisten der rund 40 000 Besucher unbemerkt vorüber. Das Konzert wird fortgesetzt, um eine Massenpanik zu verhindern. Verursacht werden die Explosionen durch zwei Selbstmordattentäterinnen, die ihre Sprengsätze zünden, als ihnen der Zutritt zum Bühnenbereich verweigert wird. 14 Konzertbesucher sterben, 42 werden verletzt. Die Anschläge stehen vermutlich in Zusammenhang mit dem Tschetschenienkonflikt, nach Angaben des russischen Innenministerium weist der Pass einer der Selbstmordattentäterinnen sie als zwanzigjährige Tschetschenin aus. Es gibt offenbar Parallelen zu der Geiselnahme in einem Moskauer Musical-Theater im vergangenen Oktober. So wurde in beiden Fällen derselbe Sprengstoff eingesetzt. Nach heutigen Hintergrundberichten gibt es zahlreiche Witwen getöteter tschetschenischer Unabhängigkeitskämpfer, die nun ihrerseits zu Selbstmordanschlägen bereit sind.
Europäische Union; Italien; Deutschland: Das Europaparlament besteht weiterhin auf eine Entschuldigung des italienischen Staatschefs und EU-Ratsvorsitzenden Berlusconis für seine Äußerung vom 02.07.2003, der zufolge der Abgeordnete Martin Schulz eine Idealbesetzung für einen KZ-Aufseher in einem Filmprojekt sei. Gestern schloss Berlusconi eine solche Entschuldigung aus. Währenddessen beginnen heute im norditalienischen Spoleto (Umbrien) die "Historischen Prozesse", eine historisierende Theaterveranstaltung, in der Laien, von Beruf Juristen, fiktive Prozesse um Personen und Situationen aus der Geschichte abhalten. Aufgrund der zweifelhaften Gesetzgebung unter Berlusconi erlangt die Veranstaltung in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit. Während der Veranstalter angesichts der politischen Lage in Italien die Notwendigkeit einer Politisierung des Theaters als gegeben sieht, stempelt die italienische Regierung die "Historischen Prozesse" als kommunistisch ab.
USA; Afrika: Nach Angaben der New York Times wollen die USA ihre Truppenpräsenz in Afrika verstärken.
Tübingen, 05.07.2003 - Peter Liehr