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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Samstag, 30.08.2003

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.

Irak: Der gestrige Anschlag, von dem nach mittlerweile kursierenden Meldungen mit mindestens 120 Toten und mehr als 200 Verletzten weit mehr Menschen betroffen sein sollen als gestern berichtet, löst eine neue Diskussion über die weitere Vorgehensweise in der Irak-Frage aus. Der französische Staatspräsident Chirac fordert ein Ende der US-Besatzung. Die Macht müsse an die Iraker zurückgegeben werden. US-Präsident George W. Bush erwidert, die USA werden auch nach dem Anschlag im Irak bleiben. Der Terror müsse besiegt werden. Viele Regierungen verurteilen den gestrigen Anschlag, darunter die des Iran, ebenso die UNO.

Irak: Im Irak brennt zudem wieder eine Ölpipeline. Ob, wie angenommen, das Feuer durch Sabotage ausgelöst wurde, ist nicht klar. In den vergangenen Monaten wurden bereits mehrfach Pipelines angezündet, um die Ölexporte des Irak zu unterminieren.

Nordkorea: Die nordkoreanische Regierung sieht sich gezwungen, die atomare Abschreckung zur Selbstverteidigung des Landes auszubauen. Das sei die folgerichtige Konsequenz aus den gestern ergebnislos beendeten Sechs-Nationen-Gesprächen zur Lösung des Konfliktes um das wiederaufgenommene nordkoreanische Atomprogramm. Keine Notwendigkeit gebe es hingegen, solcherlei Gespräche fortzusetzen. Die südkoreanische Regierung sieht einer neuen Gesprächsrunde jedoch erwartungsvoll entgegen. Zweckoptimismus von Verzweifelten? Vielleicht nicht nur, hat doch die nordkoreanische Führung immer wieder gedroht und die Rolle des Unberechenbaren gespielt - und sich dann doch wieder, wenngleich unter Wahrung einer stark fordernden Haltung, zu Gesprächen bereiterklärt.

Russland: In der Barentsee sinkt ein russisches Atom-U-Boot. Es sollte zum Ausbau der Antriebs-Atomreaktoren nach Murmansk geschleppt werden, während der Operation reißt es sich in einem Sturm jedoch los und sinkt. Die beiden Atomreaktoren sind zu diesem Zeitpunkt jedoch offenbar abgeschaltet, nach russischen Angaben bereits seit 1989, auch seien keine Waffen an Bord. 12 Besatzungsmitglieder sind jedoch an Bord, eines davon kann sich retten. Nach abendlichen Meldungen sollen sogar 19 Menschen beim Untergang des U-Bootes ums Leben gekommen sein.

Tübingen, 30.08.2003 - Peter Liehr

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