Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.
Vereinte Nationen; Israel-Palästina-Konflikt: Abstimmung über einen Antrag der arabischen Staaten bei den Vereinten Nationen, dem zufolge Israels Vorgehen in den palästinensischen Gebieten verurteilt werden soll. Zehn UN-Mitgliedsstaaten, darunter Frankreich und Spanien, stimmen für den Antrag, vier, darunter Deutschland und Großbritannien, enthalten sich der Stimme. Die Anzahl der Gegenstimmen, darunter die USA, ist mir nicht bekannt. Der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen beurteilt den Entwurf als unausgewogen. Er berücksichtige nicht die palästinensischen Selbstmordanschläge. Auffällig ist die ungewöhnlich aggressive Atmosphäre bei den Gesprächen im UN-Sicherheitsrat. Der israelische UN-Botschafter sieht eine Perversion darin, dass (seiner Wahrnehmung nach) der Bau eines Sicherheitszaunes mehr kritisiert würde als die palästinensischen Attentate, die den Zaun seiner Ansicht nach notwendig machen. Der deutsche UN-Botschafter kritisiert den Bau des Sicherheitszaunes durch Israel. Deutschland erkenne zwar das israelische Sicherheitsbedürfnis an, fordere Israel jedoch zum Stopp des Zaunbaus auf; der Zaun sei ein Hindernis auf dem Weg zum Frieden.
Israel-Palästina-Konflikt: Palästinenserpräsident Arafat verurteilt die Ausweisung palästinensischer Häftlinge aus dem Westjordanland durch Israel. Das sei der Beginn einer Vertreibung. Er verweist auf Pläne rechtsradikaler Israelis, sämtliche Palästinenser des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens zu verweisen.
Israel-Palästina-Konflikt; USA: Bei einem Anschlag auf einen US-amerikanischen Diplomatenkonvoi im Gaza-Streifen, der aus der Stadt Gaza kommt, wird ein Fahrzeug vollständig zerstört. Der Anschlag in der Nähe des israelischen Grenzkontrollpostens Geres bei der Stadt Beit Hanun führt zu vier Todesopfern. Dabei handelt es sich um Mitarbeiter des US-Geheimdienstes CIA. Die israelische Armee reagiert im Anschlagsgebiet mit einer Offensive mit Panzern und Hubschrauberunterstütung.
USA; Irak: Die USA lehnen die Forderung nach einen Zeitplan für die Übergabe der Regierungsverantwortung an die Iraker weiter ab. Frankreich, Russland und Deutschland fordern das. Der neue, von den USA vorgelegte UN-Resolutionsentwurf enthält jedoch (entgegen früherer Meldungen) keine entsprechenden Vorgaben.
Irak: Im Irak beginnt der Umtausch der alten Banknoten. Innerhalb von drei Monaten können die Iraker die Scheine mit dem Portrait Saddam Husseins gegen neue Scheine austauschen. Der Wert des Geldes bleibt gleich.
Tübingen, 15.10.2003 - Peter Liehr
China: Der Start des ersten bemannten chinesischen Weltraumfluges verläuft erfolgreich. An Bord des vom chinesischen Weltraumbahnhof in der Wüste Gobi gestarteten Flugkörpers ist ein 38-jähriger Weltraumfahrer. (Zunächst frage ich mich, ob sich eine für die Volksrepublik China spezifische "Berufsbezeichnung" durchsetzen wird oder der in der westlichen Welt mehrheitlich verwendete Begriff "Astronaut" auch auf chinesische Raumfahrer angewendet wird. Im Laufe des morgigen Tages wird in den Medien erstmals der Begriff "Tyconaut" gebraucht.) Die europäische Raumfahrtgesellschaft ESA begrüßt den Weltraumflug als möglichen Beginn einer neuen internationalen Zusammenarbeit in der Raumfahrt, die russische Regierung beglückwünscht China. Am 12.04.1961 war der russische Kosmonaut Juri Gagarin als erster Mensch im Weltall, am 05.05.1961 folgte ihm der US-amerikanische Astronaut Alan Shepherd.
Tübingen, 15.10.2003 und 16.10.2003 - Peter Liehr
Saarland; Deutschland; Frankreich: Das Saarland lehnt den Antrag des Betreibers des französischen Kernkraftwerkes Cattenom zur Erhöhung der Grenzwerte zur Einleitung radioaktiven Tritiums in die Mosel ab. Außerdem wendet sich die Landesregierung des Saarlandes gegen die Einleitung giftiger Korrosionsschutzmittel in die Mosel.
Tübingen, 15.10.2003 - Peter Liehr