Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2 und SWR 3 und der Tagesschau im ARD-Fernsehen.
Hurrikan-Katastrophengebiet, USA: Fast eine Woche nach dem Hurrikan Katrina wird mit der Bergung der Toten begonnen. 211 Tote wurden bereits registriert, die Gesamtzahl wird allerdings auf mehrere 1 000 geschätzt. Des Abends (mitteleuropäischer Zeit) wird sie gar mit über 10 000 angegeben. US-Präsident George W. Bush reist zum zweiten Mal ins Hurrikan-Katastrophengebiet. Inzwischen wurden in New Orleans mehrere Plünderer erschossen. US-Außenministerin Condoleezza Rice, tritt dem Vorwurf entgegen, die Hilfe habe sich aus rassistischen Gründen verzögert - die Mehrheit der Bevölkerung im Katastrophengebiet ist, ebenso wie die aus Alabama stammende Außenministerin, von dunkler Hautfarbe. Rice gesteht allerdings ein, dass zahlreiche Menschen nicht evakuiert worden seien, weil sie arm, krank oder alt seien. Der Preis für Rohöl geht indes wieder leicht zurück.
Japan: Auf Japan zieht der Taifun Nabi - mit derzeit noch bescheidenen 90 km/h Windgeschwindigkeit - zu. Rund um Tokio werden mehrere Autobahnen gesperrt. 2 800 Haushalte sind bereits überschwemmt.
Irak: Bei Kämpfen und Anschlägen kommen zahlreiche Menschen ums Leben. Sowohl Iraker als auch US-Soldaten sind betroffen. In Bagdad beschießen bis zu 30 Angreifer das Außenministerium mit Handfeuerwaffen und Raketen, zwei Polizisten kommen ums Leben. In Al Afar, wo US-Soldaten zuvor von einer Moschee aus beschossen wurden, in der sich offensichtlich Extremisten zu treffen pflegen, führen US-Luftangriffe zu 13 Toten.
Indonesien: Mehr als 100 Menschen kommen bei einem Flugzeugabsturz über der indonesischen Insel Sumatra ums Leben, darunter mindestens 47 Menschen am Boden. Eine Boeing 737 stürzt in ein Wohngebiet. Drei Mitreisende überleben den Absturz. Kurz vor dem Absturz brennt nach Aussagen von Zeugen am Boden ein Triebwerk. Es wird befürchtet, dass die Katastrophe über 160 Menschenleben gefordert hat.
EU; China: Die EU und China legen ihren Streit über chinesische Textileinfuhren in die EU bei. Weitere Themen bei dem Gesprächen zwischen EU und China sind u.a. die globale Klimaveränderung, das nordkoreanische Atomprogramm.
Tübingen-Bühl, 05.09.2005 - Peter Liehr
Sölden, Tirol, Österreich: In Sölden im Tiroler Oberland kommt es zu einem Seilbahnunglück. Ein Transporthubschrauber, der sich im Anflug auf die Bergstation befindet, verliert beim Überflug über die Seilbahn einen 750 kg schweren Beton-Transportkübel, der auf eine der Gondeln fällt und diese zum Absturz bringt. Benachbarte Gondeln geraten so sehr ins Schwingen, dass weitere Insassen durch die Scheiben hindurch aus den Kabinen herausgeschleudert werden.
Ironie des Schicksals: Im November 2004 kam es beim Seilbahnbetrieb einem schweren Zwischenfall. Damals mussten die Insassen wegen einer Verhakung, in die eine Gondel sowie das Trag- und das Führungsseil verwickelt waren, mehrere Stunden in den Kabinen ausharren, bis sie schließlich per Hubschrauber am Seil herausgeholt wurden. Nach dem Vorfall wurde dem Seilbahnbetreiber zur Auflage gemacht, dass das Führungsseil, in dem sich eine Gondel verhakt hatte, a) neben dem Tragseil und b) in größerem Abstand zu demselben montiert werden sollte. Dadurch wurden Veränderungen an den Fundamentanlagen von Berg- und Talstation nötig. Und mit genau diesen Arbeiten war nun der Hubschrauber beschäftigt, der in das heutige Unglück verwickelt ist.
Tübingen-Bühl, 05.09.2005 - Peter Liehr
Nach Aussagen eines Augenzeugen, die am 07.09.2005 in den Medien Verbreitung finden werden, ist der Unglückshubschrauber offenbar wiederholt zu dicht über das Seil der Seilbahn geflogen. Bereits am 06.09.2005 wird berichtet werden, der Hubschrauberpilot habe nur über geringe Erfahrung im Transport von Außenlasten verfügt. Bei den Toten, die das Unglück fordert, handelt es sich um sechs Schüler aus Baden-Württemberg sowie um drei Betreuer aus Bayern.
Tübingen-Bühl, 07.09.2005 - Peter Liehr
Im Verlaufe der weiteren Ermittlungen über die Unglücksursache wird der Hubschrauberpilot jedoch weitestgehend entlastet. Der Auslöser des Unfalls war offensichtlich ein technisches Problem, eine Verkettung unglücklicher Umstände und nicht menschliches Versagen. Ein winziger Metallspan soll den zur Auslösung der Hakenverriegelung vorgesehenen elektrischen Kontakt hergestellt und so den Traglasthaken geöffnet haben, worauf der mitgeführte, über 700 kg schwere Metallbehälter auf die Seilbahn stürzte und für den Tod von sechs Kindern und drei Erwachsenen sorgte. Der Hubschrauber soll im Vorfeld des Unfalls sachgemäß gewartet worden sein.
Tübingen-Bühl, 28.11.2005 - Peter Liehr