Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2 sowie auf die Tagesthemen im ARD-Fernsehen.
Bakuba, Irak: US-Soldaten töten den irakischen Al-Quaida-Chef Al Sarkawi und damit den von ihnen meistgesuchten Terroristen im Irak. (25 Millionen US-Dollar waren von der US-Regierung auf Al Sarkawis Kopf ausgesetzt.) Kampfflugzeuge bombardieren ein Wohnhaus in Bakuba, in dem sich Al Sarkawi zusammen mit sieben weiteren Terroristen befindet.
Irak; Großbritannien; USA: Der irakische Premierminister Al Maliki löst unter Journalisten bei der Verkündigung der Neuigkeit großen Applaus aus. Der britische Premierminister Tony Blair bezeichnet Al Sarkawis Tod als gute Nachricht. US-Präsident George W. Bush sieht in Al Sarkawis Tod einen wichtigen Erfolgsschritt im Kampf gegen den Terror, er lobt die an Al Sarkawis Tötung beteiligten irakischen und und US-amerikanischen Streitkräfte. Der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte warnt dagegen vor der Hoffnung, dass die Zahl der Attentate im Irak sich nun signifikantem Maße verringern könnten.
Irak: Insgesamt fallen heute etwa 40 Menschen Terroranschlägen zum Opfer.
Irak: Die neue irakische Regierung nimmt langsam Gestalt an. Im heutigen Tagesverlauf wird ein - sunnitischer - Innenminister und ein - schiitischer - Verteidigungsminister gewählt. Die Konfessionszugehörigkeit sorgte des häufigeren für Schwierigkeiten bei der Einigung auf mögliche Amtsinhaber.
Iran; Europäische Union: Der Iran scheint gewillt zu sein, auf die europäischen Kompromissvorschläge zur Beilegung des Atomstreits einzugehen. Der iranische Präsident Ahmadinejad meint heute, der Westen habe dem Willen der iranischen Regierung nachgegeben. Ahmadinejad bekräftigt zugleich, der Iran werde sich sein legitimes Recht zur Kernenergienutzung jedoch nicht beschränken lassen. Die EU-Kompromissangebote umfassen angeblich die Forderung, dass der Iran die Nuklearanreicherung vorerst aussetzt.
Iran: Die IAEA berichtet indessen davon, dass im Iran neue Urananreicherungszentrifugen aufgebaut würden und die iranische Regierung eine Kameraüberwachung ihrer Atomanlagen weiterhin ablehne.
Europäische Union: Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank auf 2,75 Prozent.
Europäische Union; Deutschland: Der EU-Menschenrechtsgerichtshof spricht einem Mann wegen Prozessverschleppung 10 000 Euro Schadenersatz zu, die von der Bundesrepublik Deutschland zu bezahlen sind. Nach einem Unfall wartete der Betroffene zwölf Jahre lang vergeblich auf die gerichtliche Bearbeitung seiner Schmerzensgeldklage. Angesichts einer solchen Zeitspanne erachte ich die nun zugesprochene Schadenersatzsumme für überraschend gering, allerdings kenne ich freilich die Hintergründe des Falles nicht.
Deutschland: Im Ärztetarifstreit spricht sich der Verhandlungsführer der Länder Möllring weiterhin gegen neue Verhandlungen mit der Ärztegewerkschaft Marburger Bund aus.
Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland: Der Schriftsteller Peter Handke lehnt nach den Streitigkeiten um seine pro-serbische Haltung den ihm von einer Jury zugesprochenen Düsseldorfer Heinrich-Heine-Preis ab.
Nordatlantikpakt: Die NATO plant, künftik 300 000 Soldaten für Militäreinsätze bereitzuhalten.
Nordatlantikpakt; Brüssel, Belgien: NATO-Tagung. Eine Ausweitung des Afghanistaneinsatzes wird diskutiert.
Indonesien: Zunehmend große Asche- und Gaswolken umgeben den seit über zwei Wochen hochaktiven Vulkan Merapi. Die tödlichen Gaswolken reichen heute bis 1 1/2 Kilometer an die erste Siedlung heran. Die dem Volkan nahen Bewohner, die bislang Evakuierungsaufforderungen nicht folgten, verlassen zunehmend die Gegend.
Tübingen-Bühl, 08.06.2006 - Peter Liehr