Relativierung von Folter - ein Gegenplädoyer

USA: US-Präsident George W. Bush verteidigt die Verhörmethoden der USA. Es handle sich dabei nicht um Folter. Gestern zitierte die US-amerikanische Presse, dass Schläge auf den Kopf, vorgetäuschtes Ertränken sowie eisige Temperaturen als Methoden im Zusammenhang mit Verhören erlaubt seien. Es bringt zwar niemandem etwas, auch bringt es niemanden weiter, dennoch fällt es mir augenblicklich nicht leicht, angesichts der Meldung solcher Beschwichtigungen von Seiten des US-Präsidenten nicht zynisch zu reagieren. "Misshandlung ist nicht Folter, Krieg ist Frieden, und die Welt ist eine Schei..." Nein, ereifern möchte ich mich nicht. Damit wäre lediglich weitere Konfrontation, Eskalation und potentiell auch Wasser auf Mühlen verbunden, auf die ich keines gießen möchte. Daher knapp und sachlich meine Auffassung: Zur Informationsgewinnung eingesetzte Schläge auf den Kopf sind Folter. Vorgetäuschtes Ertränken sowieso. Und jemanden eisigen Temperaturen auszusetzen, damit er spricht ... was bitteschön soll daran nicht Folter sein?