Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio Deutschlandfunk.
Athen, Griechenland: Das griechische Parlament billigt am Nachmittag trotz anhaltender Proteste das Sparpaket der Regierung, über das es morgen eine weitere, jedoch weniger wichtige Abstimmung geben wird. Einige der Punkte, die dieses Paket umfasst:
Rund um den Athener Syntagma-Platz kommt es auch nach der Abstimmung zu Ausschreitungen, an denen sich rund 100 Menschen beteiligen. Über 200 Menschen werden verletzt. Mehrere Gebäue werden in Brand gesteckt. Ein Postamt brennt aus. Ein Hotel muss aus Sicherheitsgründen geräumt werden. Ein mit Wurfgegenständen attackierter Parlamentsabgeordneter erleidet leichte Kopfverletzungen.
Europäische Union: Die Europäische Union schlägt neue Steuern vor, darunter eine Finanztransaktionssteuer auf Börsengeschäfte sowie eine EU-Mehrwertssteuer. Das EU-Parlament und die EU-Regierungen müssen den Vorschlägen zustimmen. Die britische Regierung lehnt dies ab. Auch aus deutscher Richtung sind deutlich ablehnende Stimmen vernehmbar.
Deutschland: Union und FDP einigen sich auf eine Verlängerung der Anti-Terror-Gesetz um weitere vier Jahre. Die Abfrage von Flugdaten soll bereits an früherer Stelle als bei den Fluggesellschaften abgefragt werden können. Eine unabhängige Regierungskommission zur Überprüfung der Anti-Terror-Maßnahmen eingesetzt werden. Damit wird eine Forderung der FDP erfüllt.
Deutschland; Nordatlantikpakt; Libyen: Deutschland wird der NATO für ihren Libyen-Einsatz keine Munitionsbauteile liefern, was von der Opposition in Deutschland als verdeckte Teilnahme an den Kampfhandlungen gewertet wurde. Die NATO entscheidet sich heute für ein anderes Liefer-Land.
Kairo, Ägypten: Fast 600 Menschen werden in Kairo bei gestern begonnenen Kundgebungen, die in Straßenschlachten ausarten, von gestern auf heute verletzt.
Kabul, Afghanistan: Ein Taliban-Angriff auf ein Luxushotel in Kabul wird von Sicherheitskräften niedergeschlagen. 20 Menschen werden getötet, darunter alle neun Attentäter. Auch Polizisten und Hotelgäste sterben. Einige der Attentäter werden von Kampfhubschraubern aus erschossen, einige sprengen sich selbst in die Luft.
New Mexico, USA: Die Feuerwehr kämpft weiter gegen Buschbrände nahe des Atomforschungszentrums Los Alamos, das bis auf weiteres geschlossen bleiben soll.
London, England, Großbritannien; Toronto, Kanada: Fusionspläne zwischen der London Stock Exchange und der Börse im kanadischen Toronto werden aufgegeben.
Rottenburg am Neckar, 29.06.2011 - Peter Liehr