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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Dienstag, 07.02.2012

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio Deutschlandfunk.

Rottenburg am Neckar, 07.02.2012 - Peter Liehr

Syrien

Syrien; Russland: Syrienreise des russischen Außenministers Lavrow. Lavrow als Vertreter einer der Vetomächte gegen eine Syrien verurteilende UN-Resolution steht unter internationalem Druck, seinerseits Druck auf Syriens Präsident Assad zur Beendigung des Bürgerkrieg auszuüben. Assad sichert Lavrov einen Stopp der Gewalt in seinem Land zu und kündigt außerdem - nach bisherigen, ähnlich lautenden Meldungen für mich wenig glaubhaft - an, den Dialog mit allen politischen Kräften zu suchen und weitere Beobachter der Arabischen Liga ins Land zu lassen. Lavrov äußert Verständnis für Assad und hält, wie er öffentlich äußert, dessen Vorhaben, alles für ein Ende der Gewalt zu tun, für glaubhaft. Das syrische Militär geht indessen weiter gegen Zivilisten vor.

Rottenburg am Neckar, 06.02.2012 und 07.02.2012 - Peter Liehr

Homs, Syrien: Die Armee schießt mit Panzern, Granaten und Raketen auf Wohnviertel, die von der Armee als Horte des Widerstands betrachtet werden. Das Regime kündigt in zynischem Widerspruch zu Assads heutigen Aussagen an, Terroristen mit aller Härte zu jagen und zu verfolgen, bis die Ordnung wieder hergestellt sei.

Berlin, Deutschland; Syrien: In Berlin werden vom Bundesverfassungsschutz zwei mutmaßliche syrische Spione festgenommen, die offenbar nach Deutschland geflohene Syrerinnen und Syrer bedrängten und außerdem Regierungsstellen beobachten sollten. Weitere Verdächtige werden beobachtet.

Syrien; Frankreich; Spanien; Europäische Union: Nach den USA und Großbritannien ziehen auch Frankreich, Spanien und Mitglieder des EU-Kooperationsrats ihre Botschafter aus Syrien ab.

USA; Syrien: Die USA wollen mehr humanitäre Hilfe an die syrische Opposition leisten, dorthin jedoch vorerst keine Waffen liefern.

Rottenburg am Neckar, 07.02.2012 - Peter Liehr

Griechenland: Ein Generalstreik legt das öffentliche Leben in ganz Griechenland weitgehend lahm. 20 000 Menschen demonstrieren gegen die Sparmaßnahmen. Die Oppositionsparteien verschieben ein für den Abend geplantes Treffen zu Beratungen über die geforderten Sparmaßnahmen auf morgen.

Europäische Union; Deutschland; Italien; Spanien; Frankreich; Belgien; Österreich; Finnland; Portugal: Neun EU-Staaten bekräftigen die Forderung nach einer Einführung einer Finanztransaktionssteuer.

Deutschland

Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland: Der Bundesgerichtshof setzt fest, dass bei Steuerhinterziehung von über 1 Million Euro der Angeklagte in der Regel ins Gefängnis muss. Eine Nachzahlung gilt nicht als Strafminderungsgrund. Die Möglichkeiten für Haft auf Bewährung werden damit begrenzt. Ab 50 000 Euro Steuerhinterziehung droht diese fortan, die Regeln zum gerichtlichen Umgang mit Steuerhinterziehung werden damit verschärft.

Deutschland: Die IG Metall geht mit einer Lohnforderung von 6,5 Prozent in die nächste Tarifrunde.

Deutschland: Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner fordert die Hersteller von Smartphones auf, beim Datenschutz dasselbe Niveau an datenschutzfreundlichen Voreinstellungen einzuführen wie bei PCs üblich sei.

Deutschland: Die Platzvergabe für den Bundesfreiwilligendienst soll kommende Woche gestoppt werden, da die zu vergebenden Plätze vergeben seien.

Deutschland; Frankreich: Hannelore Kraft (SPD) kündigt in Reaktion auf Angela Merkels gestrige offene Wahlkampfhilfe an Nicolas Sarkozy ihrerseits Wahlkampfhilfe an dessen sozialistischen Gegenkandidaten François Hollande an.

Europäische Union: Durchsuchung der Büros mehrerer europäischer Strombörsenbetreiber aufgrund des Verdachts auf Preisabsprachen.

Ungarn: Ungarns Ministerpräsident Victor Orban verteidigt in einer Rede zur Lage der Nation seine Politik, darunter die neue Verfassung sowie auch die gesetzlichen Regelungen, die von der EU derzeit gerügt bzw. gerichtlich überprüft werden. Auch die Sonderbesteuerung internationaler Banken und Konzerne bezeichnet Orban als unumgänglich für das Überleben seines Landes. Ungarn stehe gar nicht vor einem Staatsbankrott, so Orban dagegen an anderer Stelle - die Tatsache verschweigend, dass Ungarn selbst die EU um Hilfe zur Abwendung eines solchen bat. Europa sei wie Alkohol, so Orban. Es inspiriere zu großen Zielen, hindere zugleich aber daran, sie zu erreichen. Orban spricht insgesamt knapp eine Stunde vor einer handverlesenen Runde.

Colorado / Minnesota / Missouri, USA: Präsidentschafts-Vorwahlen der Republikanischen Partei in den Bundesstaaten Colorado, Minnesota und Missouri.

Rottenburg am Neckar, 07.02.2012 - Peter Liehr

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