Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio Deutschlandfunk.
Algerien: Die Geiselnahme in einer Gasförderanlage geht weiter, ein Ende ist noch nicht in Sicht. Zwischen sieben und zehn Personen werden noch in Geiselhaft vermutet, die genaue Zahl ist unbekannt. Die Geiselnehmer fordern ein Ende des französischen Militäreinsatzes in Mali sowie einen Gefangenenaustausch, um Gesinnungsgenossen freizupressen. US-Außenministerin Hillary Clinton appelliert an die algerische Regierung, die Geiseln nicht zu gefährden, und verweist auf die komplizierte Lage. Die Gasförderung ruht inzwischen, es wird befürchtet, dass die Geiselnehmer das drittgrößte Gasförderfeld Algeriens zur Explosion bringen könnten. Algeriens Kommunikationsminister Said sagt, rund 30 Menschen seien noch in der Hand der Geiselnehmer. 12 Geiseln seien bei dem gestrigen Militäreinsatz ums Leben gekommen. Innenminister Selal macht deutlich, dass es keine Annäherung an die Forderungen der Geiselnehmer geben werde.
Mali; Frankreich: Französische und malische Truppen erobern zwei Städte im Zentrum Malis von den Islamisten zurück. Frankreich hat inzwischen 1 800 Soldaten nach Mali verlegt.
Mali: Erste Soldaten aus Nachbarländern Malis treffen zur Unterstützung der Kampfeinsätze gegen Islamisten in Mali ein.
Frankreich; Algerien; Mali: Aufgrund der heftigen Gewalt in Algerien nimmt in Frankreich die Zustimmung zum Kriegskurs der französischen Regierung in Mali ab.
Vereinte Nationen; Mali: UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR rechnet mit einer Flüchtlingswelle von 300 000 Menschen aus dem direkten Kampfgebiet heraus. Zusätzlich wird damit gerechnet, dass rund 400 000 Menschen in die Nachbarstaaten flüchten.
Provinz Daraa, Syrien: Ein Aljazeera-Fernsehreporter wird in der Provinz Daraa in Syrien getötet.
Ägypten: Ägyptens Präsident Mohammed Mursi schließt in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung aus, dass sein Land ein islamischer Gottesstaat werden wird. Diesen Begriff gebe es in seinem Kabinett nicht. Er trete für Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt ein und glaube an einen modernen Staat, in dem Demokratie und Freiheit herrschten und in dem die Machtübergaben friedlich verlaufen. Seine Regierung werde den Friedensvertrag mit Israel akzeptieren.
Hamburg, Deutschland: Tausende Passagiere verpassen aufgrund eines Streiks bei den Personenkontroll-Sicherheitskräften ihre Flüge. Es soll mit dem Streik erreicht werden, dass das Gehalt der Beschäftigten von 11,80 Euro auf 14,50 Euro angehoben wird.
Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland: Die Universität Düsseldorf geht bei Annette Schavan nicht mehr von absichtlicher Plagiierung in ihrer Doktorarbeit aus. Die CDU-Politikerin habe in ihrer Zitierweise jedoch gegen gängige Regeln verstoßen. Das Verfahren über die Aberkennung des Doktortitels wird von der Promotionskommission zugleich weiterhin angestrebt.
Berlin, Deutschland: Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet gemeinsam mit der deutschen und der niederländischen Landwirtschaftsministerin die Agrarmesse Grüne Woche. Erstmals seit 30 Jahren wieder nimmt mit Merkel ein deutscher Regierungschef an der Eröffnung der Agrarmesse teil.
Deutschland: Zunehmend mehr Klinikabrechnungen werden von den Krankenkassen beanstandet. Während die Zahl 2006 noch bei 35 Prozent lag, lag sie 2010 bei 45,6 Prozent.
Griechenland: Griechenland braucht nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) weitere Milliardenhilfen. Für den Zeitraum von 2014 bis 2015 wird eine Finanzlücke in einer Höhe zwischen 5,5 und 9 Milliarden Euro ausgemacht.
Portugal: Die Aussichten für das finanziell krisengeschüttelte Portugal wertet der IWF grundsätzlich positiv, die Organisation weist jedoch auch auf die Gefahren der Folgen einer möglichen anhaltenden Rezession hin.
Vereinte Nationen; Syrien: Die UN-Menschenrechtskommission möchte die syrische Regierung vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen. Fünf Staaten, darunter Großbritannien, Luxemburg und Südkorea stellen sich demonstrativ hinter die UN-Menschenrechtskommissarin. Russland und China schließen sich einer entsprechenden von rund 50 Staaten unterzeichneten Petition nicht an.
Großbritannien; Europäische Union; Amsterdam, Niederlande: Großbritanniens Premierminister David Cameron verschiebt eine mit Spannung erwartete europapolitische Grundsatzrede, verschiebt diese auf unbestimmte Zeit und gibt die Eskalation in Mali und Algerien als Grund dafür an. Hätte Cameron seine Rede wie geplant im niederländischen Amsterdam gehalten, so wäre es die bislang heftigste Kritik eines Regierungschefs an der Staatengemeinschaft gewesen. Die EU drohe zu scheitern mangels Wettbewerbsfähigkeit und aufgrund ihrer Distanz zu den Bürgerinnen und Bürger. Wenn sich die EU nicht ändere, würde Großbritannien aus ihr austreten, so öffentlich gewordene Teile aus Camerons geplanter Rede.
Moskau, Russland: Auf den Chef des Moskauer Bolschoi-Theaters wird ein Säureanschlag verübt.
USA: Der Flugzeughersteller Boeing stoppt aufgrund der Pannenserie die Auslieferung des Flugzeugs vom Typ 787 "Dreamliner". Die Produktion des Flugzeugtyps werde jedoch fortgesetzt.
Rottenburg am Neckar, 18.01.2013 - Peter Liehr