Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio Bayern 5 Aktuell.
USA: Wenn nichts gegen die weltweite Klimaerwärmung getan wird, könnte es der US-Umweltschutzbehörde EPA zufolge jährlich in den USA 69 000 Tote zusätzlich geben. Die EPA mahnt rasches Handeln an.
Europäische Union; Griechenland: In die Erleichterung über erste, als echt betrachtete Reformvorschläge seitens der griechischen Regierung mischt sich in der EU zunehmende Frustration über die in Griechenland weiter stockende Euro-Rettung. Weitere Notkredite werden Griechenland gewährt. Bürger und Unternehmen räumen in Griechenland zunehmend ihre Konten leer. Griechenland soll noch eine Chance zum Verbleib in der Eurozone bekommen. Bis Donnerstag sollen die strittigen Fragen geklärt werden. Die Mehrwertsteuer und die Renten sind weiter Knackpunkte im Streit mit Griechenland.
Athen, Griechenland: Es gilt als nicht sicher, ob die gestern zwischen EU und Griechenland vorbereiteten Sparmaßnahmen für Griechenland im griechischen Parlament Zustimmung finden.
Österreich: Tod des Schauspielers und Theaterintendanten Helmut Lohner. Lohner stirbt nach schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren.
Magdeburg, Sachsen-Anhalt, Deutschland: Unions-Fraktionsvorsitzendentreffen. Der Umgang mit Flüchtlingen ist eines der Gesprächsthemen. Flüchtlinge, deren Asylgesuch abgelehnt wird, sollen künftig erst gar nicht mehr Kommunen zugeteilt werden.
München, Bayern, Deutschland: Der NSU-Prozess wird nach nur kurzer Verhandlungsdauer vertagt. Die Hauptangeklagte Beate Tschäpe hat Zahnschmerzen. Nur einer der geladenen Zeugen kann gehört werden. Er musste im Dezember 1998 als damals Jugendlicher den Überfall auf einen Edeka-Markt mitverfolgen. Aus Neugier verfolgte er damals die von ihm beobachteten drei Räuber, bis einer von ihnen aus einer Pistole auf ihn schoss und ihn nur knapp verfehlte.
Kitzingen, Bayern, Deutschland: Die Dienstleistungsgewerkschaft VerDi ruft nun auch am Poststandort Kitzingen zum Streik auf.
Oberstdorf, Bayern, Deutschland: Beginn von Überprüfungen des Geländes oberhalb von Oberstdorf nach den verheerenden Erdrutschen von vor zehn Tagen. Es soll ermittelt werden, ob neben den vorhandenen Betonsperren weitere nötig sein werden.
Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland: Unter dem Titel "Origins of Human Cooperation" hält Michael Tomasello an der Universität Tübingen in englischer Sprache einen Vortrag in der Reihe der Tübinger Unseld-Vorträge. Meine Notizen aus dem Vortragsbesuch füge ich in indikativischer und nicht in distanziert-indirekter Form an, da ich Tomasellos Ausführungen für plausibel und nachvollziehbar halte.
Tomasello, der sich mit dem Unterschied des Grades zwischengeschöpflicher Kooperation beschäftigt, wenn man Menschenaffen mit Menschen vergleicht, zeigt auf, dass Menschenaffen einen gewissen, jedoch begrenzten Grad an Verständnis der Interessen und Intentionalitäten eines Gegenübers zeigen. Auffällig ist dabei, dass Menschenaffen über das Interesse an den eigenen Bedürfnissen letztlich nicht hinausreichen können. Menschenkinder im Alter von bis zu drei Jahren ähneln in dieser Hinsicht in ihrem Verhalten demjenigen sowohl kindlicher als auch erwachsener Menschenaffen. Menschenaffen fehlt allerdings schlussendlich das, wozu Menschen im Alter ab drei Jahren fähig sind: Kollektive, geteilte Intentionalität. Ein Schimpanse versteht durchaus die Absichten eines anderen, er nutzt dies jedoch ausschließlich zugunsten seiner Individualinteressen. Menschen hingegen sind der Verfolgung kollektiver Interessen fähig.
Als Grundbedingungen gelingender Kooperation nennt Tomasello:
Zwei Schimpansen kooperieren dann, wenn beide einen Vorteil daraus ziehen und die gleichzeitige Aktivität beider zum Erreichen des Ziels nötig ist. Selbst mit dem Leittier kooperiert das untergeordnete Tier nicht, wenn ohnehin klar ist, dass ersteres die gesamte Belohnung (Futter) für sich vereinnahmen wird.
Menschenkinder hingegen verfügen bereits in sehr frühem Alter über einen bei Schimpansen nicht vorhandenen Sinn für Fairness. Erhält Kind A mehr Belohnung als Kind B im Falle kooperativen Zielerreichungs-Verhaltens, so gibt Kind A entweder freiwillig an Kind B ab, oder Kind B kann mittels Protest Kind A zumeist erfolgreich zur Einhaltung von Fairnessregeln bewegen. Botschaft: "Ich weiß, dass du weißt, was jetzt fair wäre, und ich poche darauf, dass du dich entsprechend verhältst."
Kinder können Kooperation schon im Alter von 18 Monaten quasi aus der Vogelperspektive, aus der Sicht beider Kooperationspartner verstehen. So können sie auch - völlig unabhängig von Persönlichkeitsunterschieden - die zur Ausführung einer von zweien zu verrichtenden Handlung nötigen beiden Rollen verstehen und sich zudem darin abwechseln. Kinder im Alter von zwei Jahren können in korrekter Weise Pronomen verwenden, d.h., sie wissen, dass mit dem Gegenüber über das Betrachtungsobjekt Einigkeit besteht.
Darauf, dass Menschen sich kooperativ verhalten, baut die gesamte menschliche Kultur und Zivilisation auf, sie ist ein System vernetzter gegenseitiger Verhaltenserwartungen. Solche sozialen Normen sind - bereits im Menschenalter von drei Jahren - keinesfalls von persönlichen Verhaltenspräferenzen abhängig. Es besteht bereits im frühen Kindesalter ein verinnerlichtes Wissen über die sozialen Spielregeln, über die Schimpansen im schroffen Gegensatz zu Menschen überhaupt nicht verfügen.
Das Weiß der Augen zeichnet den Menschen aus. Bei Affen ist es kaum vorhanden und höchstens dann zu sehen, wenn er mittels Augendrehen 'scharf um die Ecke schaut'. Affen können sich demnach nicht nach dem Weiß der Augen richten. Ergo folgen Menschenkinder der realen Blickrichtung der Augen, Schimpansen sind lediglich in der Lage, der durch die Kopfstellung angedeuteten Blickrichtung zu folgen. Selbst wenn sie sich auf Menschen beziehen, ist ihnen das Verhalten unbekannt, der Blickrichtung der Augen zu folgen.
Weitere Anstrengungen Kooperierender zielen darauf ab, Trittbrettfahrer auszuschließen, die am Kooperationsergebnis teilhaben wollen, ohne selbst Teil der Kooperationspartnerschaft zu sein. Dies wird sowohl von Menschen als auch von Primaten praktiziert. Nicht bei allen kooperierenden Tieren ist dies nötig. So ist die Jagdbeute bei Löwen so groß, dass jeder mitfressen kann, der vorbeikommt. Trittbrettfahrer müssen nicht ausgeschlossen werden. Nicht zu vergessen: Es gibt weitere Formen der Kooperation im Tierreich - die größten Kollaborateure dort sind Ameisen und Insekten, insbesondere Bienen.
Tomasello endet seinen Vortrag mit folgendem Fazit:
Tübingen, 23.06.2015 - Peter Liehr
Berlin, Deutschland; England, Großbritannien: Beginn des dritten Deutschlandbesuchs der englischen Königin Elizabeth II.
Paris, Frankreich; Deutschland; Russland; Ukraine: Treffen der Außenminister Frankreichs, Deutschlands, Russlands und der Ukraine in Paris. Hintergrund ist die brüchige Waffenruhe in der Ostukraine. Die Umsetzung des Minsker Abkommens wird diskutiert.
Rottenburg am Neckar, 23.06.2015 - Peter Liehr
Frankreich: Die französische Staatsanwaltschaft leitet Vorermittlungen gegen mehrere Personen wegen des Verdachts ein, Terroranschläge zu begehen. Am 16.07.2015 wird es im Zusammenhang damit zu Festnahmen kommen.
Rottenburg am Neckar, 16.07.2015 - Peter Liehr