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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Sonntag, 23.12.2001

Afghanistan

Afghanistan: Heute trifft tritt das afghanische Übergangskabinett zum ersten Mal zusammen. Fragen der inneren Sicherheit stehen im Vordergrund. Regierungschef Karsai sagt ggü. dem US-Fernsehsender CNN, die amerikanischen Truppen könnten so lange im Land bleiben, bis der Terrorismus ausgemerzt sei.

Die Einzelheiten des Afghanistan-Einsatzes der UN-Friedenstruppe sollen nach Weihnachten ausgehandelt werden.

Der bevorstehende deutsche Afghanistaneinsatz

Deutschland; Afghanistan: Der deutsche Bundespräsident Johannes Rau würdigt in seiner Weihnachtsansprache den Einsatz deutscher Soldaten. Er verteidigt auch auf den bevorstehenden Einsatz deutscher Soldaten in Afghanistan. Das Parlament habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Dauerhaften Frieden könne es nicht ohne Gerechtigkeit geben.

Deutschland; Afghanistan: Die ersten deutschen Soldaten werden voraussichtlich am Samstag, 29.12.2001 nach Afghanistan verlegt. Es handelt sich um Spezialkräfte zur Erkundung des Einsatzgebietes.

Paris, Frankreich; USA: Nach dem gestrigen Versuch eines Selbstmordattentates an Bord eines in Paris gestarteten Flugzeuges kommt es erneut zu Diskussionen über die Sicherheitsmaßnahmen bei der Personenabfertigung in der Zivilluftfahrt. Besonderes Augenmerk liegt naturgemäß auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle, wo das betroffene Flugzeug startete. Der Attentäter hatte einen gefälschten britischen Pass. Er war, wie es heißt, bereits einmal am Check-In abgewiesen worden. Unklar ist jedoch, warum er beim zweiten Versuch ohne Probleme die Kontrollen, die jetzt verschärft werden, passieren konnte.

Der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern

Israel-Palästina-Konflikt: Palästinenserführer Arafat will ungeachtet eines israelischen Verbots morgen nach Bethlehem reisen und an der Christmette teilnehmen, so, wie er es in der Vergangenheit offenbar regelmäßig tat. Das Verbot wurde vergangene Nacht vom israelischen Regierungschef Scharon ausgesprochen - und von Außenminister Peres kritisiert. Israel schade seinem Ansehen durch solch ein Verbot mehr, als das Verbot dem Land nützen könne. Peres sorgt für weiteren Wirbel in der israelischen Regierung: Pressemitteilungen zufolge hat er offenbar eine Friedensinitiative gestartet, sie wird aber von Scharon sofort gestoppt und dementiert. Man sei nicht bereit, den Palästinensern erneut entgegen zu kommen. Die EU-Ratspräsidentschaft appelliert an Israel, Arafat doch an der Christmette teilnehmen zu lassen. Israel könne sich nicht jedem dem Frieden dienenden Gestus verweigern, wird aus Belgien verlautet.

Radio SWR 2 zählt in seinen Nachrichten um 18 Uhr palästinensische Einrichtungen auf, die in der jüngsten Vergangenheit von israelischer Seite zerstört wurden:

  • der Flughafen im Gaza-Streifen
  • die Sendemasten des palästinensischen Rundfunks
  • die Hubschrauber Yassir Arafats

Diese Einrichtungen und Gegenstände haben für einen gewissen Grad palästinensischer Autonomie gestanden, so der Bericht in Radio SWR 2.

Gestern Abend hat die israelische Armee offenbar fünf Waffenfabriken der palästinensischen Terrororganisation Hamas beschossen und nach eigenen Angaben deren Besitzer festgenommen.

Tübingen, 23.12.2001 - Peter Liehr

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