Vereinte Nationen; Irak: Die UN-Waffeninspektoren entdecken in einem Munitionsdepot im Süden des Irak 11 Gefechtsköpfe, die mit chemischen Kampfstoffen bestückt werden können. Ob sie bereits einmal mit solchen Kampfstoffen bestückt waren, ist noch nicht klar. Sie seien in einem sehr guten Zustand, so die Waffeninspektoren. Dagegen wird von irakischer Seite behauptet, die Gefechtsköpfe stammen von veralteten Kurzstreckenraketen und seien nicht mehr zu gebrauchen. So zumindest äußert sich in einer ersten Reaktion hatte ein irakischer General. Außerdem seien sie im Waffenbericht des Irak an die Vereinten Nationen erwähnt worden. Vertreter der EU werten die Entdeckung der Sprengköpfe als gutes Zeichen für die Qualität der Arbeit der Waffeninspektoren.
Vereinte Nationen; Irak: UN-Chef-Waffeninspektor Hans Blix sagt kurz vor dem Fund der Gefechtsköpfe, die Lage sei sehr angespannt und gefährlich, ein Krieg könne nur verhindert werden, wenn der Irak besser mit den Waffeninspektoren zusammenarbeite. Zwar hätten seine Inspektoren noch keine Massenvernichtungswaffen gefunden, aber deren Existenz halte er durchaus für möglich. Saddam Hussein blieben nur zwei Wege: Entweder er kooperiere mit den Waffeninspektoren, oder er werde mittels eines Militärschlages entwaffnet. Das wolle er verhindern, so Blix, und er glaube auch, dass es noch verhindert werden könne. Hans Blix betont ausdrücklich die Unabhängigkeit seines Auftrages. Weder könnten die USA noch Europa ihn und seine Waffeninspektoren in die Tasche stecken ("We are in no one's pocket."), er sei einzig und allein seinem von der UNO vorgegebenen Auftrag verpflichtet. [Quelle: Inforadio 93.1.]
Tübingen, 16.01.2003 - Peter Liehr
Erstmals inspizieren die UN-Waffeninspektoren im Irak auch zwei Privathäuser, nämlich das eines Physikers und das eines Atomforschers. [Vgl. hierzu auch meine Einträge vom 18.01.2003.]
Tübingen, 16.01.2003; Weilheim an der Teck, 18.01.2003 - Peter Liehr