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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Freitag, 28.03.2003

Bei meinen heutigen Einträgen stütze ich mich überwiegend auf Informationen des ARD-Fernsehens.

Tübingen, 28.03.2003 - Peter Liehr

Vereinte Nationen; Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland: Wie morgen offiziell bekannt gegeben wird, soll der UN-Generalsekretär Kofi Annan am 30.04.2003 in Tübingen die dritte Weltethos-Rede halten. Darüber erfahre ich bei einer Rede des Vorsitzenden der am 23.10.1995 gegründeten Stiftung Weltethos, Professor Hans Küng, die er im Rahmen der Gründung der Tübinger Bürgerstiftung hält. Die Zusage zu der Rede zu diesem Zeitpunkt wird jedoch später aufgrund der veränderten weltpolitischen Lage (faktisches Ende des Irak-Krieges) zurückgezogen werden. Die erste der Weltethos-Reden hielt der britische Premierminister Tony Blair, die zweite die UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson.

Tübingen, 28.03.2003; Weilheim an der Teck, 12.04.2003 - Peter Liehr

Krieg im Irak

USA; Irak: Die Anzahl der US-Soldaten im Irak soll stark aufgestockt werden. Auch eine in Deutschland stationierte Panzerdivision soll von dort in den Irak eingeflogen werden. Die Nordfront wird weiter aufgebaut. Hochrangige US-Militärs gehen offenbar im Augenblick bereits von einem monatelangen Krieg aus, offizielle Einschätzungen gibt es erwartungsgemäß nicht. Von einem Sturm auf Bagdad in absehbarer Zeit ist im Augenblick nicht mehr die Rede, da die bereits für eingenommen gehaltenen Städte südlich von Bagdad den US-amerikanischen und britischen Truppen so viel Widerstand entgegensetzen, dass noch lange nicht von einer Kontrolle über diese Städte gesprochen werden kann und weitaus mehr Soldaten zu ihrer Kontrolle benötigt werden. Vergangene Nacht kam es zu den bisher schwersten Bombardements auf Bagdad. Spezielle, bunkerbrechende Bomben werden eingesetzt und bringen auch Häuser in gebührendem Abstand zum Schwanken. Der Lärm muss infernalisch sein, ein Korrespondent aus Bagdad sprechen von schmerzenden Trommelfellen. Kommunikationseinrichtungen seien beschossen worden, das irakische Fernsehen war immer wieder gestört. Es wird auch davon berichtet, dass irakische Miltiärs oder Paramilitärs auf die irakische Bevölkerung schießen, die aus der Stadt zu fliehen versuchen. Auch werden Zivilisten offenbar weiter zunehmend als Schutzschilde für irakische Soldaten, die sich unter sie mischen, missbraucht, und die angreifenden Truppen können sich nicht sicher sein, wen sie tatsächlich vor sich haben.

Irak: Bislang sind offenbar keine Massenvernichtungswaffen im Irak gefunden worden.

Jordanien; Irak: In Jordanien werden LKWs mit Hilfslieferungen, organisiert vom Roten Halbmond, auf den Weg in den Irak geschickt.

Großbritannien; Irak: Die britische Regierung wünscht sich - so, wie die meisten UNO-Mitglieder, jedoch anders als die US-Regierung - eine zentrale Rolle der UNO bei der Versorgung der Bevölkerung und beim Wiederaufbau im Irak. Ein Durchbruch ist bei den Vereinten Nationen in Form eines Kompromisses zu Wiederaufnahme des Hilfsprogramms "Öl für Lebensmittel" gelungen.

Tübingen, 28.03.2003 - Peter Liehr

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