Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2, der Tagesschau im ARD-Fernsehen sowie auf Meldungen des Nachrichtenfernnsehens CNN.
Israel: Auf Seiten der israelischen Regierung stehen die Zeichen offenbar tatsächlich auf Entspannung. In der kommenden Woche sollen etwa 500 inhaftierte Palästinenser freikommen. An Mordanschlägen Beteiligte sollen jedoch nicht freikommen. An die libanesische Hisbollah-Miliz wird zudem das Angebot eines Gefangenenaustauschs gerichtet.
Irak: Die US-Armee stürmt das Haus eines Stammesführers in Bagdad und tötet dabei fünf Palästinenser. Der Stammesführer ist nicht anwesend, wie sich herausstellt. Auch in diesem Fall kann hinter der Erstürmung die Hoffnung vermutet werden, unter Umständen auf das Versteck Saddam Husseins zu stoßen. Im Zentrum Bagdads wird ein Konvoi der US-Besatzungstruppen beschossen. Ein US-Soldat stirbt, drei werden verletzt. In Tigrit wird ein nur wenige Kilometer von einem US-Stützpunkt gelegenes Waffenlager ausgehoben, das erst vor kurzem angelegt worden zu sein scheint. Nach US-Angaben gibt es Anhaltspunkte dafür, dass zunehmend nicht-irakische Gruppen Angriffe auf US-Einheiten durchführen.
USA: Die Anzahl der in den USA Inhaftierten ist auf 2,1 Millionen gestiegen, so viele wie nie zuvor. Diese Zahl veröffentlichen die USA in einer Erhebung, in der jedoch keine Gründe für die Zunahme der Häftlingszahlen genannt werden. Die USA haben damit mehr Häftlinge als jedes andere Land der Erde. In China, dem bevölkerungsreichsten Land der Erde, sitzen 1/3 weniger Menschen in Haft.
Ex-Jugoslawien: Experten beginnen unter Aufsicht von Mitgliedern des UN-Kriegsverbrechertribunals mit der Exhumierung des größten bislang entdeckten Massengrabes Ex-Jugoslawiens, das vor nicht allzu langer Zeit nahe Sarajevo gefunden wurde.
USA; Israel: USA-Reise des israelischen Ministerpräsidenten Scharon. Ein Thema bei dem morgen anberaumten Treffen mit Bush soll der Schutzzaun sein, der israelische von palästinensischen Gebieten trennt. Israel weist Vergleiche der Absperranlage mit der Berliner Mauer bzw. dem Eisernen Vorhang zurück, es handle sich bei der Absperrung, die der US-Präsident am 25.07.2003 als ein Problem bezeichnete, nicht um einen politischen Zaun. Für Scharon, so wird vorhergesagt, dürfte der USA-Besuch einen schwierigen Balanceakt der Zugeständnisse an die Palästinenser bedeuten. Macht er zu wenige Zugeständnisse, so erhöhen die USA den Druck auf Israel, macht er zu große, so bekommt er Schwierigkeiten mit dem radikalen Flügel seiner Regierungskoalition in der Knesset. Ein Teilbereich der Zugeständnisse ist die Freilassung palästinensischer Häftlinge in Israel.
Saudi-Arabien: In Saudi-Arabien wird eine Razzia durchgeführt, die sich nach saudischen Angaben gegen Mitglieder der Terrororganisation Al Quaida richtet. Es kommt zu Toten.
Großbritannien: Die ehemalige britische Entwicklungshilfeministerin Claire Short, die aufgrund der britischen Beteiligung am Krieg im Irak von ihrem Amt zurücktrat, wirft der Regierung neben anderem (Korruptheit) vor, für dem Selbstmord des Regierungsberaters und Biowaffenexperten David Kelly am 18.07.2003 mit verantwortlich zu sein.
Weilheim an der Teck, 28.07.2003 - Peter Liehr