Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2 und Deutschlandfunk.
Großbritannien; USA: Ein Linienflug der Continental Airlines vom schottischen Glasgow in die USA nach Los Angeles mit geplanter Zwischenlandung in Newark, New Jersey wird auf Grund von Befürchtungen vor einem möglichen Terroranschlag abgesagt. Das US-amerikanische Heimatschutzministerium wollte den Flug nicht freigeben. Al Quaida Terroristen planen nach dessen Informationen nach wie vor, Passagierflugzeuge als Waffen zu verwenden. Gerade im Augenblick habe man ernst zu nehmende Hinweise über mögliche derartige Angriffe. Des weiteren wird über Befürchtungen berichtet, dass auf Linienflügen radioaktives Material geschmuggelt werden könnte. Vor wenigen Tagen wurden bereits zwei Linienflüge (von British Airways bzw. Air France) unter ähnlichen Umständen wie heute abgesagt. Und auch heute werden im Tagesverlauf drei weitere Flüge der British Airways von London in die USA gestrichen. Möglicherweise hält die Gefahrenlage bis Donnerstag an.
Irak: Der stellvertretende US-Verteidigungsminister Wolfowitz trifft zu einem Truppenbesuch im Irak ein. Er dankt den amerikanischen Soldaten und zivilen Helfern für ihren Einsatz. Sie hätten geholfen, die Welt sicherer zu machen. Der Besuch von Wolfowitz ist vor seinem Eintreffen geheim gehalten worden. Wolfowitz ist im Oktober vergangenen Jahres (26.10.2003) im Irak nur knapp einem Bombenanschlag entgangen.
Irak: In der Stadt Erbil im Norden Bagdads sprengen sich in den Zentralen zweier rivalisierender kurdischer Parteien mehrere Selbstmordattentäter in die Luft. Es ist zunächst von mindestens zehn, später von mindestens 50 Toten die Rede. In kurdischen Kreisen wird gar von 200 Toten geredet.
Israel-Palästina-Konflikt: Zum ersten Mal seit Monaten rückt die israelische Armee nach Jericho ein.
Schweden: Ein rechtsgerichteter schwedischer Politiker hat US-Präsident George W. Bush und den britischen Premierminister Tony Blair für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Durch den Krieg im Irak hätten sie zahlreiche Menschenleben gerettet, so seine Begründung. Ebenso wie die beiden Politiker ist auch die Europäische Union für den Friedensnobelpreis nominiert worden. Dabei wächst der Chance für Frieden, die der EU-Osterweiterung angeblich innewohnt, Aufmerksamkeit und Bedeutung zu.
Iran: Durch den medienwirksamen Massenrücktritt von 117 Abgeordneten droht das iranische Parlament arbeitsunfähig zu werden. Die zurückgetretenen Parlamentarier wehren sich dagegen, dass etwa 2 500 Kandidaten die Teilnahme an den Wahlen in zwei Wochen vom konservativ dominierten Wächterrat verweigert wurde.
Südkorea; USA; Nordkorea: Die südkoreanische und die US-amerikanische Regierung rechnen noch diesen Monat mit weiteren Gesprächen über das nordkoreanische Atomprogramm.
USA: US-Präsident George W. Bush beharrt angesichts wachsenden politischen Drucks offensichtlich nicht mehr kategorisch auf der Auffassung, dass es im Irak Massenvernichtungswaffen gibt oder gegeben hat. Er wird heutigen Meldungen zufolge entgegen seiner bisherigen Absicht doch noch vor den Präsidentschaftswahlen am 02.11.2004 der Forderung nach einer unabhängigen Untersuchungskommission nachgeben, die sich voraussichtlich mit der Frage befassen soll, warum die britischen, US-amerikanischen sowie die Geheimdienste weiterer Länder (darunter möglicherweise auch Deutschland) bezüglich der Bewaffnung des Irak so unklar bzw. unrichtig informiert sein konnten. Gemutmaßt wird, dass sich Bush möglicherweise lieber frühzeitig der Forderung nach einer Untersuchungskommission beugt, um ihre Zusammensetzung mitbestimmen zu können.
Tübingen, 01.02.2004 - Peter Liehr