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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Mittwoch, 02.06.2004

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2, Deutsche Welle und Deutschlandradio.

Deutschland

Deutschland: Die Meldeauflagen für Metin Kaplan werden nach der gestrigen Verschärfung nochmals verschärft. Kaplan muss künftig mitteilen, wenn er nicht zu Hause übernachtet.

Bonn, Nordrhein-Westfalen, Deutschland: Konferenz über erneuerbare Energien.

Dresden, Sachsen, Deutschland: In Dresden beginnt der Prozess gegen den so genannten Kofferbomber. Vor einem Jahr deponierte er einen mit Sprengstoff gefüllten Koffer auf dem Dresdener Hauptbahnhof, der jedoch nach Evakuierung des betroffenen Bereiches rechtzeitig kontrolliert gesprengt werden konnte. Die Staatsanwalt wirft dem Täter, der drei Monate nach dem glücklicherweise gescheiterten Anschlag gefasst werden konnte, vor, dass er mit der Anschlagsdrohung eine Millionensumme erpressen wollte.

Israel-Palästina-Konflikt: Israelische Soldaten dringen in der Nacht von gestern auf heute wieder in palästinensische Autonomiegebiete vor. In Rafah sollen nach Augenzeugenberichten wieder Häuser zerstört worden sein. US-Präsident George W. Bush fordert von Israel die uneingeschränkte Umsetzung von Scharons ursprünglichem Rückzugsplan aus den besetzten Gebieten.

Saudi-Arabien: In Riad wird ein Anschlag auf Ausländer verübt. In der Nähe von Mekka töten Sicherheitskräfte nach saudischen Angaben zwei ranghohe Al-Quaida-Terroristen, die meistgesuchten im Land.

Irak: Der zweite britisch-US-amerikanische Entwurf für eine neue UN-Resolution im Irak wird international kritisiert. Besonders den Regierungen Chinas, Frankreichs und Russlands geht der Entwurf nicht weit genug. Auf deren Druck hin wird der Resolutionsentwurf heute dahingehend konkretisiert, dass die US-amerikanischen und die britischen Truppen spätestens Ende 2005 / Anfang 2006 den Irak verlassen sollen. Der UN-Sondergesandte im Irak Brahimi fordert die irakische Bevölkerung auf, mit der Übergangsregierung zusammenzuarbeiten. Zugleich übt er Kritik an der US-Zivilverwaltung im Irak. Bremer habe noch immer das letzte Wort und das Geld, er sei quasi der Diktator im Irak, der faktisch nach wie vor von den USA regiert werde. Im Norden Bagdads explodiert eine Bombe, während ein US-Konvoi vorbeifährt.

Welt: Der aufgrund Verknappung enorm gestiegene Ölpreis führt zu weltweiten Diskussionen. Saudi-Arabien sowie Indonesien sind die beiden Mitgliedsstaaten der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC), die während einer derzeit im libanesischen Beirut abgehaltenen OPEC-Konferenz eine Erhöhung der Fördermenge befürworten. Ob die insbesondere durch China ausgelöste Bedarfssteigerung auf diese Weise kompensiert werden kann, ist fraglich, stehen doch die technischen Möglichkeiten, die Fördermengen spontan kräftig zu erhöhen, nicht in unbegrenztem Maße zur Verfügung.

Tübingen, 02.06.2004 - Peter Liehr

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