Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.
USA: Der Hurrikan Rita erreicht die Stärke seines Vorgängers Katrina und treibt mit einer Geschwindigkeit von 15 bis 20 Kilometern in der Stunde auf die texanische Küste zu. Bereits jetzt handelt es sich bei Rita um den drittstärkste Sturm seit Beginn der Aufzeichnungen in den USA, seine Windgeschwindigkeit liegt derzeit bei 280 Stundenkilometern. Im texanischen Galveston (lediglich zwei Meter oberhalb des Meeresspiegels gelegen), wo der Wirbelsturm den Vorhersagen zufolge in wenigen Tagen das Land erreichen wird, sowie in anderen Städten läuft eine riesige Evakuierungsaktion. Mehr als eine Millionen Menschen sind auf der Flucht. In ganz Texas wird der Notstand ausgerufen, in Louisiana herrscht er ohnehin bereits. Auch die texanische Millionenstadt Houston ist äußerst gefährdet. Meteorologen befürchten, der neue Wirbelsturm könne noch stärker werden als der Hurrikan Katrina. Das deutsche Technische Hilfswerk bleibt aufgrund des neuen Wirbelsturms bis auf weiteres im US-amerikanischen Krisen- und Katastrophengebiet. Diesmal will sich die US-Regierung hinsichtlich des Katastrophenschutzes keine Blöße geben, tausende Nationalgardisten sowie Tankwagen mit Trinkwasser stehen bereit. In Texas werden Großraffinerien geschlossen. Wenn es schlimm kommt, könnte "Rita" 26 Prozent der US-amerikanischen Raffinerie-Kapazitäten ausschalten.
Sudan: In der westsudanesischen Krisenprovinz Dharfur nimmt die Gewalt wieder zu. Die UNO warnt vor einer weiteren Eskalation, die Situation könne außer Kontrolle geraten. Der internationale Druck sowohl auf die Regierung als auch auf die Rebellen müsse wieder zunehmen. In New York wirft ein UN-Diplomat den Mitgliedsstaaten offen eine Mitschuld an millionenfacher Vertreibung sowie an den Morden vor. Die Vereinten Nationen hätten frühzeitig Truppen in großer Stärke angefordert, aber nur geringe Kontingente bewilligt bekommen.
Türkei, Europäische Union: Die Türkei bezeichnet die Zypern-Erklärung der EU als einseitig. Die Anerkennung aller EU-Mitgliedsstaaten sei eine notwendige Voraussetzung für den Beitritt der Türkei, heißt es in der Erklärung.
Deutschland: Die bereits gestern gemeldeten Pläne der SPD, die Fraktionsgemeinschaft von CDU und CSU nicht in ihrer Gesamtheit als dem Wahlergebnis nach stärkste Kraft anzuerkennen, werden seitens der SPD-Führung bestätigt. Parteichef Müntefering dementiert dabei zugleich die Absicht, die seit 1949 bestehende Fraktionsgemeinschaft der Union sprengen zu wollen. Von Seiten der Grünen wird die Änderung der Bundestags-Geschäftsordnung, die zu dem von der SPD angestrebten geänderten Vorgehen nötig wäre, als nicht notwendig bezeichnet. Käme es tatsächlich doch zu einer solchen Geschäftsordnungs-Änderung, so könnte das auch zur Folge haben, dass die Linkspartei wieder in ihre Einzelkomponenten PDS und Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) aufgedröselt werden würde. Die WASG läge dann unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Angela Merkel führt heute Sondierungsgespräche mit der FDP und der SPD. An letzteren ist auch Bundeskanzler Schröder beteiligt, der sich der Meinung seiner Ehefrau anschließt und meint, sein Fernsehauftritt am Wahlabend sei "suboptimal" gewesen. Eine sehr, sehr moderate Selbstkritik...
Ägypten; Deutschland: Erste Übung der deutschen Bundeswehr auf ägyptischem Boden. Zweck der Übung ist es, die Evakuierung deutscher Staatsangehöriger aus einem Wüstenstaat zu trainieren.
Rumänien: Tagelange Regenfälle führen in Südrumänien zu Erdrutschen und Überschwemmungen.
Brüssel, Belgien: Der 33. Band der Comicserie Asterix wird veröffentlicht.
Tübingen-Bühl, 22.09.2005 - Peter Liehr
Russland: Das Urteil gegen Michail Chodorkowski wird rechtskräftig. Der Ex-Yukos-Chef muss für acht Jahre in ein Straflager nahe Moskau.
Tübingen-Bühl, 23.09.2005 - Peter Liehr