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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Donnerstag, 20.04.2006

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio Deutschlandfunk.

Rumänien; Bulgarien: Donau-Hochwasser. Der Erwartung zuwider, dass der Hochwasser-Scheitelpunkt inzwischen erreicht sei, steigt in Rumänien und Bulgarien der Donaupegel weiter. In einem rumänischen Ort wird mit acht Metern der höchste Pegelstand seit über 100 Jahren gemessen. Dort werden heute rund 1 000 Menschen auf die Evakuierung vorbereitet. Ein nahe gelegener Damm ist schwer beschädigt. Mehrere Donauanrainerstaaten vereinbaren indessen angesichts der Katastrophe, künftig im Hochwasserschutz besser zusammen zu arbeiten.

Katmandu, Nepal: Bei Demonstrationen gegen den König kommt in Katmandu mindestens ein Mensch ums Leben, als Sicherheitskräfte das Feuer auf Demonstrierende eröffnen. Die Opposition, die die Abschaffung der Monarchie und die Wiedereinführung der Demokratie fordert, hat trotz einer von der Regierung verhängten Ausgangssperre zu den Demonstrationen aufgerufen. Tausende Menschen sind dem Aufruf gefolgt, obwohl die Sicherheitskräfte die Erlaubnis haben, auf jeden zu schießen, der die Ausgangssperre verletzt.

Italien: Ein Sprecher der Forza Italia, des bei der Parlamentswahl unterlegenen Parteibündnisses von Silvio Berlusconi, äußert die Auffassung, dass die gestrige Entscheidung des Kassationsgerichtes noch nicht ausreiche, um den Wahlsieg des bisher oppositionellen Olivenbaum-Wahlbündnisses von Romano Prodi zu bestätigen. Es müssten noch einige tausend weitere Stimmzettel erneut ausgezählt werden. Romano Prodi äußert sein Bedauern darüber, dass sich Berlusconis Forza Italia mit der Wahlniederlage nicht abfinde.

Bundesstaat Assam, Indien: Im Bundesstaat Assam kommt ein Bus von der Straße ab und stürzt in einen See. Zahlreiche Menschen kommen ums Leben.

USA; China: Chinas Staatschef Hu Jintao besucht erstmals Washington. Er kündigt an, den Handelsüberschuss beim Import chinesischer Waren in die USA beschränken zu wollen. Parallel zu Hu Jintaos Staatsbesuch demonstrieren Anhänger der 1999 in China verbotenen Falun-Gong-Bewegung und werfen der chinesischen Regierung vor, dass sie geheime Foltergefängnisse unterhalte, in denen Mitglieder ihrer Bewegung inhaftiert seien.

China: Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International veröffentlicht einen Jahresbericht über die Todesstrafe. Die weltweit meisten Hinrichtungen werden dem Bericht zufolge weiterhin in China durchgeführt. Die Zahl der Todesurteile in China hat sich allerdings seit 2004 halbiert. Es besteht der Vorwurf, dass mit den Organen Hingerichteter Handel betrieben werde und in dieser Hinsicht eine Kooperation zwischen den Justiz- und den Gesundheitsbehörden bestehe. Einzelfälle des genannten Organhandels wurden von den chinesischen Behörden zugegeben.

USA: Die US-Regierung veröffentlicht einen Bericht mit einer Übersicht über die im Gefangenenlager Guantanamo Bay Inhaftierten. Der Liste zufolge sind dort 558 Häftlinge aus insgesamt 41 Ländern inhaftiert.

Tübingen-Bühl, 20.04.2006 - Peter Liehr

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