Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio Deutschlandfunk sowie auf verschiedene Quellen im Internet.
Fukushima, Japan: Im Reaktorblock 1 des insgesamt aus sechs Siedewasserreaktoren bestehenden Atomkraftwerks Fukushima 1 (Fukushima Daiichi) kommt es um etwa 15:30 Uhr Ortszeit (7:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit) zu einer Explosion, die, so ist stark anzunehmen, jedoch nicht bestätigt, mit einer Kernschmelze zusammenhängt. Große Anteile der Anlage - Dach und Mauern - werden bei durch die Wucht der Detonation zerstört. Die noch stehenden Teile der äußeren Betonhülle werden mit Meerwasser geflutet, um den inneren Kern zu kühlen. Radioaktives Cäsium und Jod gelangen in die Umwelt. Mindestens vier Kraftwerksmitarbeiter werden verletzt, den Meldungen zufolge jedoch nicht lebensbedrohlich. Mindestens drei Menschen mit überhöhten Werten radioaktiver Strahlung werden gefunden. Ein Regierungsvertreter spricht von einer sehr ernsten Situation und fordert die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Eine unmittelbare Gefahr bestehe nicht, da die Bevölkerung im engen Umfeld der Anlage - 80 000 Menschen in einem Radius von 10 Kilometern - evakuiert wurde und der Wind meerwärts weht. Auch um das Atomkraftwerk Fukushima 2 wird die Bevölkerung evakuiert, der Evakuierungsradius um beide Kraftwerke wird auf 20 Kilometer ausgeweitet. Die Zahl der zu Evakuierenden wird mit zunächst mit 80 000, später mit 140 000 beziffert, es sollen jedoch über 200 000 Menschen auf der Flucht aus der Gefahrenzone sein.
Deutschland; Japan: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigt trotz der Katastrophe von Fukushima die Nutzung der Atomkraft in Deutschland und kündigt eine Überprüfung aller deutschen Kernkraftwerke an. Sie verstehe jeden, der sich Sorgen mache. Auch in Deutschland könne man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.
Japan: Die Zahl der Todesopfer in Japan infolge des gestrig-vorgestrigen Sendai-Erdbebens wird inzwischen mit 1 400 angegeben. 50 000 Soldaten sollen zur Suche nach Verschütteten und Getöteten eingesetzt werden.
Pazifischer Ozean; Süd-, Mittel- und Nordamerika: Die Tsunami-Wellen treffen mit weitaus geringerer Wucht auf die amerikanischen Küsten und richten dort Sachschäden an. In den USA wird ein junger Mann von einer Welle mitgerissen und ertrinkt. In Indonesien kommt ein Mensch durch den Tsunami zu Tode. Ecuador brachte vor Eintreffen der Tsunami-Welle 260 000 Bürgerinnen und Bürger in Sicherheit.
Sanaa, Jemen: Bei der Erstürmung eines Demonstrantencamps durch die Polizei kommt es zu einem Todesopfer. Die Polizei geht mit Schlagstöcken und Tränengas gegen die Demonstrierenden vor.
Kairo, Ägypten; Arabische Liga; Libyen: Treffen der Außenminister der Arabischen Liga in Kairo, um die Lage in Libyen zu besprechen. Ob eine gestern nach Ägypten angereiste libysche Delegation an den Gesprächen teilnehmen darf, ist im Vorfeld noch unklar. Die Arabischen Liga stimmt einer Flugverbotszone über Libyen zu und fordert den UN-Sicherheitsrat auf, diese einzurichten. Die USA begrüßen diesen Entschluss.
Siegen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland: Parteitag der nordrhein-westfälischen Landes-CDU.
Deutschland: Die Lokführergewerkschaft GDL plant, mit schnell aufeinander folgenden Streiks ein baldiges Ende des Tarifkonflikts zu erzwingen. Bis kommenden Dienstag soll jedoch nicht gestreikt werden.
Italien: Zehntausende Menschen, 40 000 darunter allein in Rom, demonstrieren gegen eine von Italiens Präsident Silvio Berlusconi geplante Justizgesetzänderung, zu der eine Verfassungsänderung angestrebt wird. Mit den Gesetzesänderungen sollen die Rechte von Richtern und Staatsanwälten deutlich eingeschränkt werden sollen. Die Justizreform wird bezeichnenderweise kurz vor Beginn eines Korruptionsverfahrens gegen Präsident Silvio Berlusconi angestrebt.
Kuba: Ein kubanisches Gericht verurteilt den US-Amerikaner Allen Gross zu einer Haftstrafe von 15 Jahren. Ihm wird zur Last gelegt, Satellitentelefone an Dissidenten verteilt zu haben. Gross, der für ein US-Unternehmen im Auftrag des US-Außenministeriums tätig war, sitzt bereits seit September 2009 in Kuba in Haft. Die US-Regierung bezeichnet das Urteil als ungerecht.
Rottenburg am Neckar, 12.03.2011 - Peter Liehr