Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2 und Deutschlandfunk.
Kanada: Der Hurrikan Irene wird zum Tropensturm herabgestuft und erreicht Kanada. In etwa 200 000 Haushalten fällt der Strom aus.
Libyen: Die Regimegegner bereiten sich auf den Kampf um Gaddhafis Geburtsstadt Sirte vor. Von Gaddhafi selbst fehlt weiterhin jede Spur.
Europäische Union; Tripolis, Libyen: Die EU eröffnet in der libyschen Hauptstadt ein Büro für humanitäre Hilfe.
Libyen: Die humanitäre Lage in Libyen ist prekär. Dort, wo jüngst Kämpfe stattfanden - u.a. in Tripolis -, fehlt es an allem. In Krankenhäusern werden Leichen von vor den Kämpfen zurückgelassenen Kranken aufgefunden.
Griechenland: Aufgrund von Fusionsabsichten der Alphabank und Eurobank wird der Börsenhandel mit Papieren der beiden Banken ausgesetzt. So soll die größte Privatbank im Süden Europas entstehen. Auch das Emirat Qatar will sich mit 17 Prozent an dem Kreditinstitut beteiligen. Die Aktienkurse beider Banken fielen in den vergangenen Monaten erheblich. Die griechische Regierung forderte die Geldhäuser jüngst mehrfach zur Fusion auf, um die Folgen der Bankenkrise besser bewältigen zu können. Im Tagesverlauf wird die Fusionsabsicht bestätigt, die Fusion soll über einen Aktientausch erfolgen, auch ist eine Kapitalerhöhung geplant. Alpha-Eurobank soll das Kreditinstitut fortan heißen. Wirtschaftsanalysten betrachten die Großfusion als eine Art Startzeichen für weitere derartige Zusammengänge.
Syrien: Die syrische Regierung geht offenbar massiv gegen Deserteure vor. Die Stadt Rastan soll auf der Suche nach Deserteuren umstellt worden sein. Auch rückten Panzer und Truppentransporter in das nahe der libanesischen Grenze gelegene Dorf Hit ein. Ein Aufruf der Arabischen Liga an Syrien zur Mäßigung wird von der Regierung Assad als voreingenommen kritisiert und schroff zurückgewiesen.
Türkei; Syrien: Der türkische Staatsprädident Gül erklärt, man habe das Vertrauen in Syriens Staatschef Assad verloren.
Berlin, Deutschland; Welt: Treffen von über 200 deutschen Botschaftern im deutschen Außenministerium. Bundesaußenminister Guido Westerwelle betont in seiner Eröffnungsrede des Treffens, man sei froh, dass das Regime Gaddhafi gestürzt sei, und angesichts der eigenen Fehleinschätzung gelte der deutsche Respekt Frankreich und den Verbündeten.
Berlin, Deutschland: Bundeskanzlerin Angela Merkel stellt sich ausdrücklich hinter Bundesaußenminister Guido Westerwelle. Auch die FDP hält an Westerwelle fest. Ein gestriger Bericht des Kölner Stadtanzeigers, dem zufolge Westerwelle die Möglichkeit eines Rücktritts erwäge, wird seitens des Bundesaußenministeriums als reine Spekulation zurückgewiesen. Die Grünen fordern Westerwelle hingegen zur Niederlegung seines Amtes auf. Kritik in ähnliche Stoßrichtung kommt auch aus der SPD.
Deutschland: Aufbruch der Fregatte "Köln" zur Teilnahme am Anti-Piraterie-Einsatz "Atalanta".
Japan: Die regierende Sozialdemokratische Partei erklärt Finanzminister Yoshihiko Nodar zu ihrem neuen Vorsitzenden, nachdem der bisherige Ministerpräsident Naoto Kan gestern auch von diesem Posten zurücktrat. Es wird davon ausgegangen, dass das Parlament Nodar morgen zum neuen japanischen Ministerpräsidenten wählen wird.
Russland: Festlegung des Termins der kommenden Parlamentswahl auf den 04.12.2011. Präsident Dimitrij Medvedew unterzeichnet das entsprechende Dekret.
Somalia: Beginn von Verhandlungen über eine politische Normalisierung. Seit 20 Jahren gibt es in Somalia faktisch keine funktionsfähige Regierung mehr.
Polen; Europäische Union: Der polnische Finanzminister Rostowski warnt vor einem Zerfall der Eurozone. Diese Gefahr drohe, wenn Länder wie Deutschland die Finanzkrise nicht entschieden bekämpften.
Peking, China: Der Künstler Ai Weiwei wirft der chinesischen Regierung Missachtung der grundlegenden Bürgerrechte vor. Am schlimmsten sei, dass man dem Rechtssystem nicht trauen könne. Peking sei eine Stadt der Gewalt und ein permanenter Alptraum. Es handelt sich um die erste öffentliche politische Kritik Ai Weiweis seit seiner Haftentlassung. Ai Weiwei kam im Juni unter der Bedingung frei, dass er keine fremden Reporter treffe und das Internet nicht nutze.
Rottenburg am Neckar, 29.08.2011 - Peter Liehr
Cattenom, Lothringen, Frankreich: Das Atomkraftwerk Cattenom kurzfristig wegen eines Problems in den Dampferzeugern vom Netz genommen. Das Wasserniveau darin soll nach Angaben des Betreibers EDF geschwankt haben.
Rottenburg am Neckar, 30.08.2011 - Peter Liehr