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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Donnerstag, 11.10.2012

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2 und Deutschlandfunk.

Deutschland

Baden-Württemberg

Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland: Ein von der Deutschen Bahn selbst beauftragtes Gutachten legt gravierende Mängel beim Brandschutz offen. Zu weite und zu schmale Fluchtwege werden darin moniert. Umplanungen, die dadurch erforderlich werden, werden heftige Auswirkungen auf die Architektur der Decke des Tiefbahnhofs haben. Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) kritisiert, dass die Landesregierung aus den Medien über das Gutachten informiert wurde. Es irritiere ihn, so Herrmann im SWR, dass sich die Bahn nicht direkt an die Landesregierung gewandt habe. In gleicher Weise äußert sich daraufhin auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) irritiert. Wenn es um den Brandschutz, also um die Sicherheit von Leib und Leben gehe, seien keine Kompromisse möglich.

Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland: Chaostage. 71 Menschen werden in Polizeigewahrsam genommen. Sie wollten offenbar zu einem Punkkonzert, ohne Eintritt zu bezahlen.

Deutschland: Im Herbstgutachten der Wirtschaftsforscher, d.h. der vier führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute, werden die bislang prognostizierten Wirtschaftswachstumsdaten für das laufende Jahr leicht (von 0,9 auf 0,8 Prozent), für das kommende Jahr dagegen stark nach unten korrigiert. Höchstens 1 Prozent Wachstum werden für 2013 prognostiziert. Die Bundesregierung wird in Kürze ebenfalls ein Prognosegutachten vorlegen.

Deutschland: Bundesumweltminister Altmaier will das Ausbautempo von Wind- und Biogasanlagen senken, um den Ausbau stärker mit dem noch schleppend verlaufenden Ausbau von Stromtrassen zu koordinieren. Zugleich hebt Altmaier das Ziel des Anteils ökologisch erzeugten Stroms an.

China; Europäische Union; Deutschland: China will der EU bei der Bewältigung seiner Finanz- und Schuldenkrise helfen. Die Chinesische Führung kündigt dazu im Dialog mit dem deutschen Außenminister Guido Westerwelle, der sich derzeit auf einer Chinareise befindet, einen Staatsfonds in Milliardenhöhe an.

Vatikan: 50-jähriges Jubiläum des Beginns des zweiten Vatikanums. Papst Benedikt XVI eröffnet zu diesem Anlass das so genannte Jahr des Glaubens in der katholischen Kirche. Rund 40 000 Menschen erinnern in einem Fackelzug auf Rom, an dem zeitweise auch der Papst teilnimmt, an die Konzilseröffnung.

Spanien: Die Rating-Agentur Standard & Poors stuft das Bonitätsniveau Spaniens herab. Auch der Zukunftsausblick wird für Spanien negativ ausgerichtet. Der Druck auf Spanien, sich unter den Euro-Rettungsschirm zu begeben, wächst damit.

Libyen; USA: Die US-Regierung entsendet einen neuen diplomatischen Vertreter nach Libyen, nachdem am 11.09.2012 der bisherige US-Botschafter mitsamt zweier Diplomatenkollegen ermordet wurden.

Frankreich: In einer Garage werden heute im Zusammenhang mit den Festnahmen Terrorverdächtiger am vergangenen Wochenende Materialien sichergestellt, die zur Herstellung von Bomben geeignet sind. Es handelt sich um weitgehend identische Materialien, wie sie auch während der Terrorserie in Frankreich während der 1990er Jahre verwendet wurden.

Syrien; Türkei: Die syrische Führung in Damaskus bezichtigt angesichts des von der Türkei zur Landung gezwungenen syrischen Verkehrsflugzeugs die türkische Regierung der Lüge. Tayyip Erdogans Erklärungen zielten darauf ab, die feindselige türkische Haltung zu Syrien zu rechtfertigen. Wie gestern Russland, so weist Syrien heute die Vorwürfe zurück, dass das Flugzeug Waffen transportiert habe.

Rottenburg am Neckar, 11.10.2012 - Peter Liehr

Kentucky, USA: Fernsehduell der US-Vizepräsidentschaftskandidaten Joe Biden (Demokraten) und Paul Ryan (Republikaner). Ryan wirft Präsident Obama vor, den Stand der USA in der Welt geschwächt zu haben.

Rottenburg am Neckar, 11.10.2012 und 12.10.2012 - Peter Liehr

Stockholm, Schweden: Bekanntgabe des diesjährigen Literaturnobelpreisträgers. Chinas bekanntester Schriftsteller Mo Yan erhält den Preis. Es handelt sich um den ersten chinesischen Schriftsteller, der mit dem Preis ausgezeichnet wird und nach wie vor in China lebt. Der 57-jährige Mo Yan ist zugleich Kulturbeauftragter Chinas, der 2009, als China Gastland der Frankfurter Buchmesse war, die offizielle Delegation begleitete und jeweils dann, wenn Dissidenten aus ihren Werken lasen, die Bühne verließ. Morgen allerdings wird sich Mo Yan aktiv für einen Der Schriftsteller und Dissident Ai Weiwei kritisiert die Preisvergabe an Mo Yan als fast unerträglich. Ein Autor müsse heute auch ein moderner Intellektueller sein, der die Missstände in seinem Land benenne. Die Entscheidung der Schwedischen Akademie betrachtet Ai Weiwei als sehr bedenklich. Der deutsche Schriftsteller Martin Walser freut sich dagegen über die Preisverleihung. Mo Yan sei über jeden Zweifel erhaben.

Rottenburg am Neckar, 07.10.2012, 11.10.2012 und 12.10.2012 - Peter Liehr

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