Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio Deutschlandfunk.
Washington D.C., USA: US-Präsident Barack Obama gedenkt im Garten des Weißen Hauses mit einer Schweigeminute der Attentate vom 11.09.2001.
New York City, USA: Angehörige lesen die Namen der fast 3 000 am 11.09.2001 Getöteten vor.
Vereinte Nationen: Die UNO will die Wahl des künftigen UN-Generalsekretärs künftig offener und transparenter gestalten.
Berlin, Deutschland: Vierter Tag der Haushaltsberatungen im Bundestag. Die Beratungen über die Flüchtlingskrise drängen sich dabei erneut in den Vordergrund. Der Etat von Verkehrsminister Dobrindt wird beraten. Dobrindt meint, man werde im kommenden Jahr für die Verkehrsinfrastruktur 40 Prozent mehr Geld ausgeben. Insbesondere im Brückenbau wird Geld zur Verfügung gestellt. Jede Brückenbaumaßnahme, die Baurecht erhalte, werde auch gebaut. Dobrindt kritisiert die Vorbehalte der EU gegenüber der von ihm vertretenen Pkw-Maut. Die EU-Kommission irre mit ihren rechtlichen Vorbehalten. Die Pkw-Maut werde kommen. Oppositionsvertreter kritisieren die Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Der Abgeordnete der Partei Die Linke Klaus spricht von Investititonshochstapelei. Das Geld werde falsch investiert. Auch von Seiten der Grünen wird Dobrindt eine Spatenstich-Politik vorgeworfen. Dobrindt investiere überwiegend in Neubauprojekte und zu wenig in den Erhalt vorhandener Verkehrsinfrastruktur.
Berlin, Deutschland: Gedenken an die Unterzeichnung des Zwei-plus-Vier-Vertrags in Moskau vor 25 Jahren. Im Auswärtigen Amt wird in einer Feierstunde an die Unterzeichnung erinnert. Der frühere Bundesaußenminister Genscher und sein DDR-Kollege Meckel nehmen an der Gedenkstunde teil. Steinmeier würdigt den Vertrag und sagt, das Dokument habe das Fundament für ein friedliches Europa gelegt. Er bedankt sich bei den USA, Russland, Frankreich und Großbritannien für das damals entgegengebrachte Vertrauen.
Deutschland: Die Grünen-Abgeordnete Göring-Eckart prangert in einem Videokommentar fremdenfeindliche Einträge in Internetforen an. Sie fordert eine Erhöhung des Drucks auf die Internetplattform Facebook, fremdenfeindliche Einträge zu löschen. Göring-Eckart zitiert auch gegen sie selbst gerichtete Hasseinträge und kündigt an, strafrechtlich gegen diese vorzugehen. Dieser Dreck, der in die Mülltonne gehöre, sporne sie an. Sie werde sich nicht kleinkriegen lassen. Die Aktion sei stellvertretend auch für viele Flüchtlingshelfer, die sich nicht wehren könnten. Vom bevorstehenden Treffen von Regierungsmitgliedern mit Facebook erwartet sich Göring-Eckard nicht viel. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt der Rheinischen Post jedoch ebenfalls, Facebook müsse gegen Hasseinträge vorgehen.
Deutschland: Kontrollen haben ergeben, dass die Bezahlung des zu Jahresbeginn eingeführten gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland anstandslos eingehalten wird. Lediglich in 0,6 Prozent (140 Fälle) der kontrollierten Firmen seien Verfahren wegen mutmaßlicher Verstöße eingeleitet worden.
Berlin, Deutschland: Aussage von Günter Heiß vor dem NSA-Untersuchungsausschuss in dessen 60. Sitzung.
Deutschland: Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz in Deutschland, Kardinal Marx, gratuliert der jüdischen Gemeinschaft zum jüdischen Neujahrsfest Rosha Shanar und betont die vor 50 Jahren in Deutschland noch unvorstellbare freundschaftliche Verbundenheit der Religionen Christentum und Judentum.
Brüssel, Belgien; Europäische Union: Beginn von Verhandlungen der EU-Finanzminister über die europaweite Sicherung von Spareinlagen. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble ist gegen eine von mehreren anderen Finanzministern sowie von Jean Claude Juncker geplante Regelung, der zufolge die Banken einen Sicherungsfonds für kleine Einlagebeträge einrichten sollen.
Europäische Union: Die EU-Staaten verlangen angesichts der Flüchtlingskrise eine Lockerung der EU-Defizitregeln.
Griechenland; Mazedonien: 7 600 Flüchtlinge übertreten binnen 24 Stunden die Grenze von Griechenland nach Mazedonien.
Prag, Tschechien; Europäische Union: EU-Außenministertreffen zur Flüchtlingskrise in Prag. Osteuropäische Staaten wie Tschechien, Ungarn und Polen lehnen es auch nach dem Treffen weiterhin ab, Flüchtlinge nach einem festen Schlüssel auf die EU-Länder zu verteilen. Einigkeit besteht dagegen beim Plan, eine einheitliche Liste sicherer Herkunftsstaaten zu definieren.
Wien, Österreich; Ungarn: 3 000 Flüchtlinge kommen von Mitternacht an bis in die Morgenstunden von Ungarn aus in Wien an.
Österreich; Ungarn: Die österreichischen und die ungarischen Behörden lassen, wie sie beschließen, den gestern eingestellten grenzübergreifenden Zugverkehr auch über das Wochenende eingestellt.
Röske, Ungarn: In von österreichischen Aktivisten heimlich aufgezeichneten Videoaufnahmen aus dem Flüchtlingsheim Röske in Südungarn sind chaotische Szenen zu sehen. Flüchtlinge drängen sich in einer Ecke des Lagers, um Essen zu erhalten. Polizisten, teils mit Atemmasken, werfen ihnen in Tüten Brötchen zu. Die Szene habe an die Fütterung von Tieren erinnert, so die Aktivistinnen und Aktivisten, eine davon Parlamentarierin der österreichischen Grünen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch moniert, die Zustände in den ungarischen Erstaufnahmelagern an der Grenze zu Serbien seien entsetzlich.
Deutschland: Der CSU-Politiker und ehemalige Bundesinnenminister Friedrich bezeichnet in der Passauer Neuen Presse die Aufnahme unregistrierter Flüchtlinge aus Ungarn eine beispiellose politische Fehlleistung. Er warnt vor den Folgen, insbesondere davor, dass unter den Flüchtlingen auch eine schwer abschätzbare Zahl an IS-Kämpfern und islamistischen Schläfern seien. Man habe die Kontrolle verloren.
Deutschland: CSU-Chef Horst Seehofer bekräftigt die Kritik seiner CSU-Parteikollegen an der Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin und kündigt an, den ungarischen Ministerpräsidenten Victor Orban zur kommenden CSU-Klausurtagung einzuladen. Seehofer sichert Orban seine Unterstützung zu. Er sehe keine Möglichkeit mehr, den Stöpsel wieder auf die Flasche zu kriegen, so Seehofer.
Deutschland: Der deutsche Außenminister Frank Walter Steinmeier kündigt an, in Deutschland würden am kommenden Wochenende voraussichtlich 40 000 neue Flüchtlinge eintreffen.
Deutschland: In der vergangenen Woche kamen nach Angaben der Deutschen Bahn knapp 50 000 Flüchtlinge in Deutschland an. Zusätzlich zu 50 regulären Zügen wurden zu ihrem Transport 30 Sonderzüge eingesetzt.
Berlin, Deutschland: Beim Bürgerfest im Schloss Bellevue würdigt Bundespräsident Joachim Gauck Flüchtlingshelfer. Zum Fest im Schloss Bellevue sind 6 000 Gäste geladen, darunter auch französische Gäste, die beim Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen im Einsatz waren.
Nordrhein-Westfalen, Deutschland: Nordrhein-Westfalen will für den Schulunterricht von Flüchtlingskindern rund 2 600 zusätzliche Lehrerstellen schaffen.
Gerstungen, Thüringen, Deutschland: Unbekannte legen in der Nacht von gestern auf heute Feuer in einem Gebäude, das für die Unterbringung von Flüchtlingen vorgesehen war. Die Eigentümerin hatte das Gebäude jüngst für die Unterbringung von Flüchtlingen an die Gemeinde vermietet.
Dresden, Sachsen, Deutschland gerät nach Ansicht von Bundesinnenminister Thomas de Maizière an seine Belastungsgrenze, was die Zuwanderung von Flüchtlingen angeht. De Maizière mahnt einer Entschleunigung des Flüchtlingszustroms an.
USA; Syrien: Die USA wollen 10 000 syrische Flüchtlinge aufnehmen.
Russland; USA; Syrien: Russland strebt nach Angaben des russischen Verteidigungsministers Lavrow Absprachen mit dem US-Verteidigungsministerium in der Syrienpolitik an, um unbeabsichtigte Vorfälle zu vermeiden. Moskau werde weiterhin Waffen an den syrischen Machthaber Assad liefern, um gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" vorzugehen.
Ukraine: Erstmals seit vielen Monaten wird heute im Ukrainekonflikt eine vollständige Waffenruhe verzeichnet. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass der Ukrainekonflikt bislang 8 000 Menschenleben forderte.
Katalonien, Spanien: Katalanischer Nationalfeiertag.
Katalonien, Spanien: Beginn des Regionalwahlkampfs, der einen erneuten Unabhängigkeits-Vorstoß Kataloniens einleiten könnte. Die Wahl wird am 27.09.2015 stattfinden. Hunderttausende Menschen demonstrieren auf einer Straße, die zum katalanischen Parlament führt, für eine Abspaltung Kataloniens von Spanien.
London, England, Großbritannien: Erstmals seit seiner Hausarrestentlassung reist der chinesische Künstler Ai Weiwei nach London. Ai Weiwei kritisiert den britischen Umgang mit Flüchtlingen und fordert Großbritannien nach dem Vorbild Deutschlands zur Aufnahme von mehr Flüchtlingen auf.
Nordirland, Großbritannien: In der nordirischen Regierungskrise wird zu parteiübergreifenden Verhandlungen aufgerufen. Hintergrund für den gestrigen Rücktritt des Regierungschefs ist der Mordverdacht gegen die eigentlich als aufgelöst geltende IRA.
Toronto, Ontario, Kanada: Beginn des Filmfestivals von Toronto.
Jemen, Vereinte Nationen: Die Konfliktparteien im Jemen einigen sich auf neue Friedensverhandlungen unter der Ägide der Vereinten Nationen. UN-Angaben zufolge stimmen sowohl schiitischen Huthi-Rebellen als auch die Anhänger des ins Exil geflohenen Königs zu. Die Friedensverhandlungen sollen kommende Woche beginnen.
Sanaa, Jemen: Das von Aufständischen seit Januar kontrollierte Gebäude des Staatsfernsehens in Sanaa wird Augenzeugenberichten zufolge durch einen Luftangriff der von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition zerstört.
Serbien: In Serbien wird erstmals ein Strafverfahren zum Massaker von Srebrenica eröffnet. Die Staatsanwaltschaft für Kriegsverbrechen klagt acht Mäller an, die an der Ermordung von 1 300 Menschen in einem Lager bei Srebrenica beteiligt gewesen seien sollen. Den Angeklagten drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren.
Japan; Indonesien; Malaysia; Bosnien-Herzegowina: Japan erhöht nach Drohungen durch die Terrormiliz "Islamischer Staat" die Sicherheitsvorkehrungen an seinen Botschaften in Indonesien, Malaysia und Bosnien-Herzegowina.
Japan: Mindestens drei Menschen sind bei der Flutkatastrophe in Japan ums Lebern gekommen. Mehr als 20 Menschen werden in der am schwersten betroffenen Stadt noch vermisst.
Provinz Fukushima, Japan: Weil die Pumpen am havarierten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi überflutet sind, entlässt radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer. Über dessen Menge gibt es keine Angaben.
Kuba: Anlässlich eines bevorstehenden Besuchs von Papst Franziskus I will die kubanische Regierung über 3 500 Häftlingen Amnestie gewähren.
Türkei; Irak: Die türkische Armee fliegt erneut Angriffe gegen PKK-Stellungen im Nordirak. Etwa 60 PKK-Kämpfer sollen dabei getötet worden sein, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldet. Auch soll ein Munitionslager der PKK zerstört worden sein. Von PKK-Seite werden die türkischen Angriffe bestätigt, über Opferzahlen werden jedoch keine Angaben gemacht.
Washington D.C., USA; Iran: Das US-Repräsentantenhaus votiert in einer symbolischen Abstimmung mit großer Mehrheit gegen das Atomabkommen mit dem Iran. Die gestrige, für das Atomabkommen ausgefallene Votum des Senats ist jedoch bindend.
Mekka, Saudi-Arabien: Ein großer Unfall auf dem Wallfahrtsgelände von Mekka führt zu über 80 Toten und über 150 Verletzten. Ein Kran stürzt während eines Sturms auf das islamische Heiligtum. In wenigen Tagen beginnt in Mekka die traditionelle Hadsch.
Rottenburg am Neckar, 11.09.2015 - Peter Liehr