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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Dienstag, 25.12.2001

Katholisch- und protestantisch-christlicher Kulturkreis: Erster Weihnachtsfeiertag.

Der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern

Israel-Palästina-Konflikt: Die israelische Armee rückt mit Panzern nördlich von Nablus wieder in palästinensisches Autonomiegebiet ein und nimmt sechs mutmaßliche palästinensische Terroristen fest. Unter anderem seien Mitglieder der Terrororganisation Islamischer Jihad aufgegriffen worden, wird aus Israel gemeldet.

Palästinensische Gebiete; Deutschland; Vatikan: Palästinenserpräsident Arafat kritisiert erneut den Entschluss der israelischen Regierung, ihn nicht an der Christmette in Bethlehem teilnehmen zu lassen. Es ist ihm nicht gelungen, den Mitternachtsgottesdienst gegen deren Willen doch zu besuchen. Über Lautsprecher wird seine Weihnachtsansprache in die Bethlehemer Kirche übertragen, in der er auf zahlreichen Plakaten abgebildet zu sehen ist. Israel will auch weiterhin mittels Reiseverbot Druck auf Arafat ausüben. Der deutsche Außenminister Joschka Fischer versuchte zuvor, zugunsten Arafats zu intervenieren. Auch der Vatikan spricht von einem willkürlichen Akt und leitet diplomatische Schritte ein. Worin diese bestehen, ist in den Nachrichten nicht in Erfahrung zu bringen.

Indien; Pakistan: An der indisch-pakistanischen Grenze in der geteilten Provinz Kaschmir kommt es wieder zu Schusswechseln. Zwei indische Grenzsoldaten kommen dabei ums Leben. Ein israelischer Soldat wird nahe der Grenze zu Jordanien durch Heckenschützen getötet, zwei werden verletzt. Bemerkenswert: Israelis und Palästinenser fahnden offenbar gemeinsam nach den Heckenschützen.

USA; Frankreich: Angestellte von American Airlines weisen den französischen Sicherheitskontrollen am Flughafen Charles de Gaulle eine Mitschuld dafür zu, dass der Verantwortliche für den vereitelten Sprengstoffanschlag am 22.12.2001 an Bord des Flugzeugs gelangen konnte. Das Personal von American Airlines vom Check-In habe sie auf dessen auffälliges Verhalten aufmerksam gemacht. Man habe ihnen jedoch versichert, alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen seien getroffen worden. Auch der Chef der Fluggesellschaft schließt sich den Vorwürfen an.

Vatikan: Papst Johannes Paul II ruft Juden, Moslems und Christen dazu auf, für den Frieden zu kämpfen. Zudem warnt er in seiner Weihnachtsbotschaft vor jeglichem Hass im Namen der Religionen. Nie dürfe der Name Gottes Feindschaft besiegeln oder zum Töten missbraucht werden, so der Papst. Jedes Kind, egal welcher Nation und welcher Rasse, müsse vor Krieg und Gewalt gerettet werden. Die Feierlichkeiten in Rom sind gekennzeichnet von Angst vor Attentaten. Hubschrauber kreisen über dem Vatikan, Einlass für die Gottesdienstbesucher gibt es nur mit zuvor kostenlos verteilten Eintrittskarten. Auch die katholischen und evangelischen Kirchen in Deutschland rufen zu mehr Respekt zwischen den Religionen auf. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann meint, Toleranz gegenüber anderen Religionen dürfe nicht Gleichgültigkeit bedeuten.

Afghanistan: US-Kampfflugzeuge fliegen wieder Angriffe in Afghanistan. In der Nähe von Kandahar seien Waffenlager von Al Quaida angegriffen worden. Die Untersuchung der Höhlenfestung von Tora Bora indes scheint weitgehend abgeschlossen zu sein.

USA: US-Präsident George W. Bush gedenkt in seiner Weihnachtsansprache der Opfer des 11.09.2001.

Tübingen, 25.12.2001 - Peter Liehr

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