www.peter-liehr.de

Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Samstag, 30.11.2002

Anti-moslemische Stimmungen in den USA

USA: In den USA haben seit dem 11.09.2001 einige christlich-fundamentalistische Prediger, zum Teil Fernsehprediger, den Islam als gemeinsamen Feind ausgemacht, so berichtet Radio SWR 2 in seiner Sendung "Journal" und zitiert einige antiislamische Äußerungen der jüngeren Vergangenheit. Während ein Prediger unter anderem Mohammed einen Pädophilen nannte, meinte ein anderer: "Wir sollten jeden moslemischen Gaststudenten aus den Universitäten herausgeholen und dahin schicken, wo er hergekommen ist." US-Präsident George W. Bush kritisierte diese antiislamische Haltung, jedoch haben die Journalisten des Radiobeitrages auch eine große Zurückhaltung der US-Regierung mit solcher Kritik vor Wahlen, besonders vor den letzten Kongresswahlen beobachtet. Ziel: Die Prediger und ihre Anhängerinnen und Anhänger sollten vor der Stimmabgabe nicht verprellt werden. Zur Zeit hielte bereits ein Drittel der US-Bevölkerung den Islam für eine gewalttätige Religion. Ich muss in diesem Zusammenhang an das E-Mail denken, das ich am 13.10.2001 an meinen Freund Z. schickte, in dem ich mich mit der religiösen Argumentation rund um die Anschläge vom 11.09.2001 und die am 07.10.2001 begonnenen US-amerikanischen und britischen Angriffe auf Ziele in Afghanistan auseinandersetzte. Hier noch einmal der Abschnitt des E-Mails, der mir in diesem Zusammenhang wichtig ist:

Ein weiterer Gedanke: Dieser Konflikt ist nicht vorrangig ein religiöser
Konflikt. Es gibt aber starke Interessen, ihn dazu zu machen. Deshalb
sollten wir bei religiöser Argumentation ein besonderes Fingerspitzen- und
Taktgefühl walten lassen. Je mehr wir es in unseren Köpfen zulassen, dass
es ein religiöser Konflikt wird, desto mehr wird es einer - und desto
mehr, denke ich, laufen wir Gefahr, in den Sog des Weltbildes von
Schwarzweißdenkern und Demagogen zu geraten, welcher religiösen Couleur
auch immer.

Das Weltbild der Attentäter hat an erster Stelle andere als religiöse
Ursachen, aber Religion half mit, es aufzubauen und zu stützen. Nur: Wären
Abgrenzungen zwischen Kulturkreisen weniger stark ausgeprägt, wären
Lebensverhältnisse und Entfaltungschancen gleichmäßiger verteilt auf der
Welt, dann wäre der religiöse Einfluss auf diejenigen, die jetzt zu
grausamen Attentätern geworden sind, womöglich ein anderer gewesen.

Tübingen, 30.11.2002 - Peter Liehr

Rückschlüsse auf meinen Standpunkt zu pauschalen "Anti-Haltungen" insgesamt lassen sich sicherlich auch anhand meiner Aufschriebe zum Thema Antiamerikanismus am 29.10.2002 ("nachgereicht" am 10.12.2002) ziehen.

Tübingen, 10.12.2002 - Peter Liehr

Die vorgestrigen Attentate in Kenia

USA; Kenia: Die US-Regierung vermutet, dass die Anschläge in Kenia (vorgestern) auf das Konto einer Organisation gehen, die in direktem Kontakt mit islamistischen Terrororganisation Al Quaida steht und die auch für Anschläge in Äthiopien verantwortlich gemacht wird.

Tübingen, 30.11.2002 - Peter Liehr

Ausblick: Am 12.08.2003 wird in den USA ein Mann beim Versuch des illegalen Handels mit Boden-Luft-Raketen des Typs festgenommen werden, mit dem der gescheiterte vorgestrige Anschlag durchgeführt wurde.

Tübingen, 13.08.2003 - Peter Liehr

Afghanistan: Unbekannte greifen im Osten Afghanistans einen US-Militärstützpunkt an. Zu Angriffen dieser Art kam es in den vergangenen Tagen wiederholt.

Deutschland; Israel: Die Bundesregierung wird die israelische Anfrage nach Fuchs-Spürpanzern voraussichtlich ablehnen. CDU-Oppositionsführerin Angela Merkel hält dagegen, einen solchen Wunsch Israels könne man kaum ablehnen.

Tübingen, 30.11.2002 - Peter Liehr

Israel-Palästina-Konflikt: Israel nimmt einen der ranghöchsten Kommandeure der radikal-palästinensischen Al-Aksa-Brigaden fest.

Tübingen, 30.11.2002 - Peter Liehr

Peter Liehr > Gedanken und Notizen > Chronologisch > Geschichte, Politik, Kultur > Samstag, 30.11.2002
www.peter-liehr.de
liehr.free.fr