Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2 und Deutschlandfunk.
Israel; Deutschland: Der israelische Botschafter in Deutschland Stein fordert in einem Gespräch mit dem Südwestrundfunk die deutsche Bundesregierung auf, sich in den Konflikt innerhalb der palästinensischen Führung einzumischen und den neuen palästinensischen Ministerpräsidenten Kurei gegenüber Palästinenserpräsident Arafat zu unterstützen. Arafat sei kein ernstzunehmender Verhandlungspartner mehr, er sei Teil des Problems und nicht der Lösung.
Israel-Palästina-Konflikt: Beim Einmarsch israelischer Truppen in palästinensisches Gebiet werden drei Palästinenser getötet. Die israelische Armee will Medienangaben zufolge Tunnel zerstören, durch die Waffen geschmuggelt werden, da radikale Palästinenser derzeit offensichtlich versuchten, panzerbrechende Waffen zu besorgen. Indes berichtet Radio Deutschlandfunk, dass in den letzten Tagen einschließlich heute immer wieder Ärzteteams aus Syrien und Ägypten in das palästinensiche Regierungsgebäude zu Arafat reisten und reisen. Nachfragen zu Arafats Gesundheitszustand werden dabei mit Hinweisen auf eine Grippe bzw. einen Magen-Darm-Infekt beantwortet. Dem steht gegenüber, dass Arafat unter den einer Isolationhaft gleichenden Bedingungen mittlerweile jahrelangen Gebundenseins an seinen Amtssitz (dem er nur um den Preis einer Abschiebung durch Israel in ein Drittland entkommen könnte) eigentlich weder physisch noch psychisch richtig gesund bleiben kann. Über die Haltung von Ministerpräsident Kurei zumindest gibt es heute mehr Klarheit als gestern: Er hat seinen Rücktritt angeboten, eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Deutschland; USA: Radio SWR 2 sendet in seiner Sendung "Eckpunkt" ein vorwiegend während der am 23.06.2003 begonnenen Tübinger Poetik-Dozentur entstandenes Portrait der US-amerikanischen Schriftstellerin und politisch kritischen Essayistin Susan Sontag (16.01.1933-28.12.2004).
Irak: Mittlerweile tragische Alltagsroutine: Wie fast jeden Tag werden auch heute die Zahlen der im Irak getöteten US-Soldaten gemeldet. Morgendlicher Stand: Im Irak werden zwei US-Soldaten getötet und vier verletzt. Zu den Todesopfern kommt es in demjenigen Schiitenviertel Bagdads, das vor Saddam Husseins Sturz als Saddam City bekannt war. Die vier weiteren Soldaten werden verletzt, als sie während einer Patrouillenfahrt in einen Hinterhalt geraten. Am Abend gibt es glücklicherweise keine weiteren Meldungen über vergleichbare Gewalthandlungen im Irak.
Zum Wiederaufbau des Irak werden nach Schätzungen der Weltbank im kommenden Jahr 9,2 Milliarden und für die drei Folgejahre 26,3 Milliarden US-Dollar benötigt.
Schweden; Iran: Das Nobelpreiskomitee verleiht Frau Shirin Ebadi, einer iranischen Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin, den Friedensnobelpreis.
Tübingen, 10.10.2003 - Peter Liehr