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Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur chronologisch

Gedanken und Notizen zum Sonntag, 09.05.2004

Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.

Tschetschenien: Bei einem Anschlag in Groszny kommen zehn Menschen ums Leben, über 20 Menschen werden verletzt. Der Anschlag wird im Stadion von Groszny verübt, während der Gedenkfeierlichkeiten, die zur Befreiung Tschetscheniens aus der nationalsozialistischen Tyrannei vor 59 Jahren abgehalten werden. Unklar ist zuächst das Schicksal des tschetschenischen Kommandeurs Kadyrow und einiger Regierungsmitglieder. Einerseits gibt es Berichte, sie seien ums Leben gekommen, andererseits wird gemeldet, sie seien verletzt und lägen im Krankenhaus. Erst in späteren Berichten wird klar, dass der tschetschenische Präsident Kadyrow die Explosion des direkt unter der Tribüne für Regierungsmitglieder versteckten Sprengsatzes nicht überlebt hat. Der russische Präsident Vladimir Putin droht Vergeltung an, Kadyrows Sohn verspricht er Rache für seinen getöteten Vater. Die Strafe für die Attentäter werde unausweichlich sein, so Putin.

USA; Großbritannien; Irak: US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gerät zunehmend unter Druck. Wie heute bekannt wird, hat er im vergangenen Jahr den Vorschlag abgelehnt, einen erfahrenen Juristen in das irakische Gefängnis zu schicken, in dem die nun bekannt gewordenen Misshandlungs- und Folterfälle verübt wurden. Die Sicherheitsberaterin der US-Regierung Condoleezza Rice stärkt Rumsfeld indessen den Rücken und versichert ihn des Rückhalts, den er bei Präsident George W. Bush genießt. Der britische Premierminister Tony Blair entschuldigt sich bei allen Irakern, die von britischen Soldaten schlecht behandelt wurden. Die Washington Post berichtet indes von brutalen Verhörmethoden im US-amerikanischen Kriegsgefangenenlager in Guantanamo Bay auf Kuba. Dazu gehören laute Musik, grelles Licht und Einfluss auf die Schlafgewohnheiten.

Italien: Die italienische Polizei nimmt fünf mutmaßliche Terroristen fest, die der Organisation Ansar Al Islam zugerechnet werden und potentielle Selbstmordattentäter rekrutiert haben sollen.

Israel: Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon sagt seinen in ungefähr einer Woche geplanten USA-Besuch ab. Als Grund dafür wird seine Abstimmungsniederlage in der Knesset angenommen, dernach sein Vorhaben eines Abzuges aus jüdisch besetzten Gebieten nicht in dem von ihm geplanten Maße zu verwirklichen ist.

Tübingen, 09.05.2004 - Peter Liehr

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