Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2, Deutsche Welle und BBC World Service.
Irak: In der südirakischen Stadt Basra liefern sich mit Sturmgewehren und Panzerfäusten bewaffnete Anhänger des Schiitenführers Al Sadr Gefechte mit britischen Kontrollposten. Bis zu fünf Anhänger Al Sadrs werden dabei möglicherweise getötet, aufgrund widersprüchlicher Medienangaben muss die Fragwürdigkeit dieser Angabe hervorgehoben werden.
USA; Irak: Bezüglich der Folterfälle in irakischen Gefängnissen wird heute bekannt, dass von den Aufsehern auch Kinder gefoltert wurden. Nach BBC-Berichten sollen US-Gefängnisaufseher ein zwölfjähriges Mädchen und einen 15-jährigen Jungen geschlagen und gedemütigt haben. Mittlerweile wird als zunehmend wahrscheinlich angenommen, dass es in den Haftanstalten auch von Besatzungstruppen verübte Morde gegeben haben soll, belegt wird das heute jedoch noch nicht. Kuweits Außenminister kritisiert die Misshandlungen scharf und äußert, sie erinnerten an die brutalen Handlungen des Hussein-Regimes. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch vertritt die Auffassung, die Regierung von Bush trage die volle Verantwortung für die Misshandlungen irakischer Häftlinge. Der neue Leiter des Gefängnisses im Irak, in dem Häftlinge misshandelt wurden, versichert, Verhöre würden von nun an nur noch nach den Vorgaben der Genfer Konvention durchgeführt.
Weltwirtschaft: Öl ist im Augenblick so teuer wie seit der Ölkrise 1990 nicht mehr, der Benzinpreis erreicht in Deutschland einen Nachkriegsrekord. Grund sind nicht zuletzt Lieferengpässe auf dem Weltmarkt. Die US-Raffinerien schaffen es nicht, genug Benzin zu produzieren, das Umweltansprüchen entspricht, die in den USA offenbar erhöht wurden. Die USA beziehen daher zunehmend Öl aus Rotterdam. Die Rohstoffpreise sind derzeit insgesamt hoch, besonders die boomende Wirtschaft in China sorgt auf dem Weltmarkt für eine steigende Nachfrage und damit steigende Preise für Stahl, Aluminium und Öl. Der Druck auf die OPEC, die Ölfördermenge zu höhen, steigt. Von deren Seite wird jedoch erwidert, dass die Knappheit u.a. auf mangelnde Lagerkapazitäten in den USA zurückgehe.
Deutschland; Europäische Union: CSU-Chef Stoiber spricht sich für ein europaweites Referendum über eine EU-Verfassung aus.
Afghanistan; Deutschland: Unwetter ber dem Hindukusch verhindern einen Besuch von Bundesentwicklungshilfeministerin Heidemarie Wicorek-Zeul in Afghanistan. Sie hatte eigentlich geplant, sich mit Hamid Karsai sowie drei afghanischen Ministern zu treffen.
Simbabwe: Drei Inspektoren des Welternährungsprogramms ziehen sich nach Differenzen mit der lokalen Regierung aus Simbabwe zurück.
Tübingen, 08.05.2004 - Peter Liehr