Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.
Deutschland: Der selbst ernannte "Kalif von Köln", Metin Kaplan ist verschwunden. Gestern erklärte das Oberverwaltungsgericht Münster Kaplans Abschiebung für zulässig. Er war jedoch nicht in seiner Kölner Wohnung, sondern rechtzeitig verschwunden, bevor die Abschiebung vollzogen werden sollte. Sowohl in Regierung und Opposition herrscht Erstaunen darüber, dass er nicht besser überwacht wurde. Die Polizei beginnt eine große Suchaktion, die im Laufe des Tages auf Europa ausgeweitet wird. Es wird gemutmaßt, dass sich Kaplan in die Niederlande abgesetzt haben könnte, wo seine Anhänger einen Fernsehsender betreiben. Andere Stimmen meinen, Kaplan habe sich bislang nichts zu Schulden kommen lassen. Er müsse sich erst wieder am Dienstag melden, man könne also noch nicht sicher von einer Flucht ausgehen.
Deutschland: Die Fraktionen von CDU, CSU, SPD und den Grünen billigen den vorgestern erzielten Kompromiss zum Zuwanderungsgesetz.
Großbritannien; Irak: Die britische Regierung verstärkt die Truppenpräsenz im Irak. Zusätzliche 800 Soldaten sollen in den Südirak geschickt werden. In Nadjaf herrscht nach wochenlangen Kämpfen Ruhe. Ein über hohe Geistliche vermittelter Waffenstillstand wird eingehalten.
Hispañola: Fast 2 000 Menschen sollen bei den schwersten Unwettern seit Jahrzehnten auf der Insel Hispañola gestorben sein, dort werden immer mehr Tote entdeckt.
Sudan: Mit einem Friedens-Rahmenabkommen endet der seit 1983 andauernde Bürgerkrieg nach zähen Verhandlungen. Im Rahmen des Abkommens werden Staat und Kirche getrennt, das islamische Strafrecht im Süden außer Kraft gesetzt.
Mexiko; Deutschland: Der deutsche Bundeskanzler Schröder reist zu einer Gipfelkonferenz ins mexikanische Guadalajara.
Österreich: In Österreich wird das schärfste Tierschutzgesetz Europas verabschiedet. Die Käfighaltung von Hühnern wird darin vollständig verboten, der Verkauf und das Halten von Haustieren werden eingeschränkt. Im Zirkus dürfen künftig keine wilden Tiere mehr zum Einsatz kommen.
Deutschland; Kosovo, Ex-Jugoslawien Kosovo: Der Bundestag beschließt eine Verlängerung des Bundeswehreinsatzes im Kosovo. Bundesverteidigungsminister Struck ist dafür, dass die Soldaten mit Reizgas ausgestattet werden. 3 700 Bundeswehrsoldaten sind im Kosovo stationiert, sie bilden das größte Kontingent innerhalb der KFOR-Truppen.
Biblis, Deutschland: Im Notkühlsystem von Reaktor B des Kernkraftwerkes Biblis werden bei einer Routinekontrolle Risse festgestellt. Eine Gefahr soll dadurch jedoch nicht bestanden haben.
Tübingen, 27.05.2004 - Peter Liehr