Bei meinen heutigen Eintragungen stütze ich mich vorwiegend auf Meldungen von Radio SWR 2.
Europäische Union; Türkei: Die Diskussion über den geplanten Beginn der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei am 03.10.2005 läuft weiterhin intensiv. In der Türkei gibt es zunehmend Anzeichen dafür, dass nicht wenige aufgrund ihrer zunehmenden Enttäuschung über die europäischen Vorbehalte zu einer Abwendung vom Wunsch nach einer türkischen EU-Mitgliedschaft neigen. Der deutsche Bundeskanzler Schröder setzt, wie er in einem Telefongespräch mit dem britischen Premierminister Tony Blair bekundet, auf eine Einigung über die Frage der Beitrittsoptionen (vgl. vorgestern) noch vor Verhandlungsbeginn.
Irak: Am Morgen sprengt sich auf einem Gemüsemarkt in einer hauptsächlich von Schiiten bewohnten irakischen Stadt südlich von Bagdad ein Selbstmordattentäter in die Luft. Folge: Zehn Tote mindestens.
Palästinensische Gebiete: Kommunalwahlen im Westjordanland: Die Fatah-Bewegung gewinnt in den meisten Kommunen die Mehrheit, die Hamas wird zweitstärkste Kraft. Aufgrund der vorausgegangenen, teils vorübergehenden Festnahme von Kandidaten durch israelische Sicherheitskräfte wird angezweifelt, ob das Wahlergebnis auch ohne die Verhaftungen so ausgefallen wäre wie es ausgefallen ist. Die israelische Armee begründet die Festnahmen mit dem vorausgegangenen intensiven Raketenbeschuss israelischen Gebiets durch Palästinenser in der Nacht vom 23. auf den 24.09.2005.
Deutschland: Die Frankfurter Buchmesse und die Berliner Filmfestspiele ("Berlinale") planen eine Verstärkung ihrer Kooperation.
Deutschland: Bundespräsident Köhler fordert die Parteien dazu auf, dafür zu sorgen, dass aus den Koalitionsverhandlungen eine stabile Regierung hervorgeht. CDU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel beharrt darauf, die stärkste politische Kraft habe die Kanzlerin zu stellen, Noch-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) vertritt weiterhin die Auffassung, vor der Kanzlerfrage habe die inhaltliche Ausrichtung der künftigen Regierungskoalition festgelegt zu werden.
Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland: Die Gebeine der mutmaßlichen jüdischen Zwangsarbeiter werden nach vorausgegangenen Diskussionen über das weitere Vorgehen vorerst nicht weiter ausgegraben, um die Totenruhe nicht zu stören. Die Überreste sollen voraussichtlich vor Ort in Särgen bestattet werden.
China; Deutschland: China will nach Angaben des deutschen Bundesverkehrsministers Manfred Stolpe möglicherweise eine zweite, 160 km lange Strecke der Magnetschwebebahn Transrapid bauen.
Tübingen-Bühl, 30.09.2005 - Peter Liehr